|
Nutze die Zeit (zum 2. Advent)
|
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3, 1
|
|
Man könnte hinzufügen, „und was einmal war, das kommt nie wieder“. Auch davon weiß das Wort Gottes. Deshalb gibt es einmalige Gelegenheiten, die ungenutzt verstrichen, nie mehr wieder kommen.
Dass alles vergeht, auch der schönste Tag und man den schönsten Augenblick nicht festhalten kann, weiß jeder. So richtig zum Bewusstsein kommt einem das erst im Laufe des Lebens.
So wie man nicht zwei Mal im selben Fluss baden kann, weil das Wasser ständig davon fließt und dabei Sand und Geröll des Flussbetts mit sich nimmt, ist es auch in der Welt, wo nur der Wandel beständig ist und sich tatsächlich nichts festhalten und nichts wiederholen lässt, selbst dann nicht, wenn der äußerlich sichtbare Rahmen der Gleiche geblieben ist. Aber auch der verändert sich unwiederbringlich, nur meistens etwas langsamer.
Gilt das auch für Gott, als den Herrn und Schöpfer der Zeit, der in einer zeitlosen Ewigkeit wohnt und bei dem alle Dinge gleich gegenwärtig sind? Wir wissen darüber nichts, weil wir nicht wissen was „Zeit“ wirklich ist. In der Form, wie wir sie erleben, gibt es sie nachgewiesenermaßen nicht.
Wir wissen nur soviel, dass sich Gott nicht verändert, aber in das, was wir als Zeitlichkeit erleben, hineinwirkt und dass wir als Ebenbilder Gottes, mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit etwas anfangen und Punkte setzen können, wenngleich auch in einem viel bescheideneren Maße, als Gott das kann.
Aber hat das auch etwas mit Advent zu tun?
Ich denke schon, weil Gott in der Zeitlichkeit wirkt und sich sein Heilsplan, den er mit der Menschheit hat, an geschichtlichen Ereignissen festmachen lässt. Die Bibel spricht hier davon dass eine Zeit erfüllt ist. Warum die Zeit gerade zu diesem oder jenem Zeitpunkt erfüllt war, entzieht sich unserem
Begreifen.
Es ist sehr aufschlussreich, anhand einer Konkordanz einmal alle die Bibelstellen zu betrachten, die sich mit „Zeit“ befassen. Wenn es Gott schenkt, kann dem Leser dabei manches klar und deutlich werden.
Zum Ersten Advent der Weltgeschichte sagt das Wort Gottes:
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.
Galater 4, 4
Für den Zweiten Advent der Weltgeschichte gilt:
Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
Apostelgeschichte 1, 7
In der Zeit zwischen diesen beiden Ereignissen gilt:
So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.
Epheser 5, Verse 15 und 16
Wir sollen wissen um was es geht und die Zeit nutzen, die uns geschenkt ist. Denn es kommt der Punkt, wo nichts mehr geht, weil Gott die Zeit abschließt von der es bis dahin hieß, dass alles seine Zeit hat und die nach Gottes Plan auch erfüllt sein konnte.
Die Uhren auf den Kirchtürmen haben nicht nur den Zweck uns auf simple Weise anzuzeigen „wie spät“ es gerade ist (dazu hat es heute genügend Uhren) sondern eben dieses in einem viel tieferen Sinne anzuzeigen. Wir sollen darüber ins Nachdenken kommen, „was die Stunde geschlagen hat“.
Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde,
hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da
lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein.
Offenbarung 10, Verse 5 und 6
Wer dann den Zeitpunkt zur Umkehr nicht genutzt, die Zeichen der Zeit, die zu ihm gesprochen haben, nicht wahrgenommen hat, sieht nicht gut aus. Denn „was einmal war, das kommt nie wieder“ gilt auch hier.
Das alles gilt, unabhängig vom Wiederkommen Christi, auch für unsere Lebenszeit, in dieser Welt, von der wir nicht wissen, wann Gott den Schlusspunkt setzt!
Für uns ist jetzt wieder die Zeit gekommen, innezuhalten und uns darüber zu freuen, dass Gott in Gestalt seines Sohnes in die Welt gekommen ist, uns neu für die Adventsbotschaft zu öffnen, und auch dafür, dass alles seine Zeit hat, die es zu ergreifen und zu nutzen gilt, solange noch Zeit dazu ist.
Das walte Gott!
Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern.
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.
Dem alle Engel dienen,
wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden,
wenn er dem Kinde glaubt.
Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah.
Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr.
Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.
Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute,
der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht.
(Lied '
', Jochen Klepper 1937 )
|
Copyright und Autor: Jörgen Bauer Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Suchen Sie seelsorgerliche Hilfe? Unter Seelsorge / christliche Lebenshilfe finden Sie Kontaktadressen
Bei Fragen zur Bibel und zu christlichen Themen können Sie uns gerne unter
kontaktieren
|