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Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Römer 2, Vers 11
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Das ist es doch, was wir uns im mitmenschlichen Miteinander wünschen und wie es deshalb auch gerne und reichlich praktiziert wird: Die Stärkung durch eine Vitamin-B-Gabe, wobei "B" für Beziehungen steht.
Man erwartet, dass Dinge wohlwollender gesehen und beurteilt werden, wenn man einander gut kennt, und es fällt nicht immer leicht, sich diesen Erwartungen zu entziehen.
Deshalb gibt es auch den Begriff der "Befangenheit", bei der jemand, aus eben diesem Grund, an einer Entscheidung nicht beteiligt werden darf. Denn Parteilichkeit ist streng verpönt.
Man wird Parteilichkeit aber nie ausschließen können, und ich könnte mir vorstellen, dass es, über mehrere Ecken hinweg, auch indirekte Vitamin-B-Infusionen gibt, die keinerlei sichtbare Spuren hinterlassen.
Den "Mann des Gesetzes", wie er uns in manchen Western vorgeführt wird, der selbst gegen nahestehende Menschen gnadenlos vorgeht und diese ans Messer liefert, "weil es das Gesetz so befiehlt", dürfte es tatsächlich nur im Western geben.
Aber wie ist das nun mit Gott? Erwarte ich da vielleicht auch, dass Gott bei mir eine Ausnahme macht und mich nicht ganz so streng beurteilt, nachdem ich mit IHM durch den Glauben verbunden bin?
Und hier warnt mich das Wort Gottes vor jeder Illusion: Gott ist so ein "Mann des Gesetzes", der ohne Ansehen der Person richtet.
Aber gerade das gefällt mir an Gott und überzeugt mich von IHM, und das selbst dann noch, wenn es für mich schmerzhaft ist. Dass Gott so ist, zeigt, dass ER absolut gerecht und wahrhaftig ist, unbestechlich, jemand auf dessen Beurteilungen absoluter Verlass ist. Denn was würde es mir nützen, wenn mich Gott "gefälligkeitshalber" in meinen Verkehrtheiten beließe?
Solange wir leben, will uns Gott mit seiner Art zu richten und zu urteilen, zurechtbringen, damit wir immer noch besser zu IHM und in Sein Reich passen.
Aber trotzdem ist Gott kein "gnadenloser Mann des Gesetzes". ER ist zwar gerecht, lässt die Sünde nicht durchgehen und verpasst uns, wenn es sein muss, auch kräftige Denkzettel.
ER will uns damit aber nicht "fertig machen", denn ER ist bei alledem langmütig, freundlich, geduldig und voller Liebe. ER will uns nicht verletzen, aber ER möchte, dass wir im Licht seiner Wahrheit unbedingt erkennen, wie es wirklich um uns
steht, und da müssen wir manchmal mit der Nase auf etwas gestoßen werden.
Und wenn wir erkennen, wie es um uns steht, dann reicht ER uns in Jesus Christus die Hand zur Versöhnung. Dann bekommen wir eine göttliche Vitamin-B-Infusion.
Dabei wird nichts unter den Teppich gekehrt oder "wohlwollend beurteilt", sondern da werden die Dinge klar beim Namen genannt und verurteilt. Manchmal müssen wie die Folgen tragen, wobei uns Gott wiederum beim Tragen hilft. Aber eine Strafe müssen wir nicht mehr fürchten, weil Jesus diese bereits für uns auf sich genommen hat, und so bekommen wir durch unsere Beziehung zu Jesus Christus unverdientermaßen das ewige Leben geschenkt. Aus reiner Gnade!
So ist Gott: Absolut gerecht und unbestechlich - aber doch auch gnädig und barmherzig. An uns liegt es, in die Hand, die uns Gott zur Versöhnung reicht, einzuschlagen.
O König aller Ehren,
Herr Jesu, Davids Sohn,
Dein Reich soll ewig währen,
im Himmel ist dein Thron;
hilf, dass allhier auf Erden
den Menschen weit und breit
Dein Reich bekannt mög´ werden
zur Seelen Seligkeit!
Von deinem Reich auch zeugen
die Leut aus Morgenland;
die Knie sie vor dir beugen,
weil du ihn´ bist bekannt.
Der neu Stern auf dich weiset,
dazu das göttlich Wort.
Drum man zu Recht dich preiset,
dass du bist unser Hort.
Du bist ein großer König,
wie uns die Schrift vermeld´t;
doch achtest du gar wenig
vergänglich Gut und Geld,
prangst nicht auf stolzem Rosse,
trägst keine güldne Kron,
sitzt nicht im steinern Schlosse,
hier hast du Spott und Hohn.
Doch bist du schön gezieret,
Dein Glanz erstreckt sich weit,
Dein´ Güt allzeit regieret
und dein Gerechtigkeit.
Du wollst die Frommen schützen
durch dein Macht und Gewalt,
dass sie im Frieden sitzen,
die Bösen stürzen bald.
Du wollst dich mein erbarmen,
in dein Reich nimm mich auf,
Dein Güte schenk mir Armen
und segne meinen Lauf.
Mein´ Feinden wollst du wehren,
dem Teufel, Sünd und Tod,
dass sie mich nicht versehren;
rett mich aus aller Not.
Du wollst in mir entzünden
Dein Wort, den schönsten Stern,
dass falsche Lehr und Sünden
sein meinem Herzen fern;
Hilf, dass ich dich erkenne
und mit der Christenheit
Dich meinen König nenne
jetzt und in Ewigkeit!
(Lied '
O König aller Ehren
', Martin Behm (1557 - 1622) )
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