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Denn daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeder Geist der bekennt, dass Jesus Christus ins Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der das nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrist, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.
1. Johannes 4, 2. 3
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Eigentlich sollte diese Andacht schon zum letzten Sonntag Exaudi
versendet werden, aber ich befand mich in der letzten Woche wegen
einer kleineren Verletzung im Krankenhaus, aber ich denke, dass dieses Thema auch noch zu Pfingsten passt, damit uns der Heilige Geist dadurch besonders groß wird.
Der Antichrist, über den es die unterschiedlichsten Vorstellungen gibt, wird von Johannes in knappen aber doch eindeutigen Worten beschrieben: Er ist derjenige, der Jesus Christus, als die Mitte des christlichen Glauben, um die sich alles dreht, leugnet. Daran können wir ihn eindeutig erkennen und aktuelle Geschehnisse geben hier derzeit ein beredtes Zeugnis ab.
Mehr müssen wir eigentlich nicht wissen, als soviel, dass der Antichrist ein entschiedener Gegner des Christentums ist. Von daher gab es schon viele Antichristen, wie Johannes in
1. Johannes 2, 18 schreibt.
Beim Antichristen denken aber die meisten, aufgrund der Aussagen in der Offenbarung, an einen endzeitlichen antichristlichen Weltherrscher unter dem eine brutale Christenverfolgung einsetzt.
Und da fällt vielen sofort der antichristliche Islam und seine äußerst gewalttätigen IS-Mörderhorden ein, wobei man befürchtet dass der Islam früher oder später ganz Europa im Griff haben wird.
Ich glaube, dass diese Vorstellung falsch ist.
Der endzeitliche Antichrist dürfte, ganz im Gegenteil, eine angenehme, gewinnende Person sein, die es versteht, die Massen zu begeistern und für sich einzunehmen, weil es ihm gelingen wird, auf wunderbare Weise, scheinbar alle Probleme zu lösen.
Er wird derjenige sein, der die menschliche Hybris, die ihren Anfang mit dem Sündenfall und seine Fortsetzung im Turmbau zu Babel nahm, auf die Spitze treibt, in dem er vorgibt den Menschen, seine "überragenden Fähigkeiten" und Bedürfnisse, in den Mittelpunkt zu stellen, weshalb man weder einen Gott und schon gar keinen Erlöser Jesus Christus braucht.
Man braucht überhaupt keine Religion mehr. Und der Gesetzlose braucht schon gar keinen gesetzlichen Islam. Diejenigen, die dem Glück der Menschheit durch ihre "Miesmachereien" im Wege stehen, sind die Christen, die als "Feinde des Glücks der Menschheit" zu hassen und zu verfolgen sind.
Wenn man die Entwicklung in der Welt beobachtet, ist, insbesondere im westlichen Kulturkreis, ein zunehmender Hang zur Gesetzlosigkeit und zum Zerfall überkommener Ordnungen erkennbar, was als "vorbildliche Freiheit" gerühmt wird, mit der alle Welt beglückt werden soll.
Wenn man diese Entwicklung beobachtet, zeichnet sich eine schleichende Entwicklung in Richtung Antichrist ab, wozu auch ein Teil der Kirche, als Ableger der Hure Babel, ihren Anteil leistet, in dem die Gottessohnschaft Jesu Christi geleugnet und ein der jeweiligen politischen Entwicklung angepasstes "Evangelium" verkündet wird.
Die Kirche-Babel wird dann abserviert, wenn sie nicht länger als "nützliche Idiotin" zu gebrauchen ist. Eine Menschheit, die sich von einem Antichristen leiten lässt, muss am Ende scheitern. Ohne Gott kann es immer nur in den Abgrund gehen, worauf die apokalyptischen Katastrophen hinweisen, von denen in der Offenbarung geschrieben steht.
Wir Christen sollen uns hier aber nicht fürchten und auch keinen Zukunftsängsten, Katastrophen- und Weltuntergangszenarien das Wort reden. Unser Auftrag ist es Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln und Wegweiser auf den Sieger Jesus Christus zu bleiben.
Bevor die herrliche Neuschöpfung Gottes, die mit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten begann, zur Vollendung kommt, gibt es Geburtswehen, die vergessen sind, wenn das herrliche Ziel erreicht ist.
Und an Pfingsten danken wir Gott für die herrliche Gabe seines Heiligen Geistes, der in uns wohnt und uns in alle Wahrheit leitet. Wir müssen uns nicht fürchten!
Jörgen Bauer
O komm, du Geist der Wahrheit,
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer,
rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher Getreuer
den Herrn bekennen kann.
O du, den unser größter
Regent uns zugesagt:
komm zu uns, werter Tröster,
und mach uns unverzagt.
Gib uns in dieser schlaffen
und glaubensarmen Zeit
die scharf geschliffnen Waffen
der ersten Christenheit.
Unglaub und Torheit brüsten
sich frecher jetzt als je;
darum musst du uns rüsten
mit Waffen aus der Höh.
Du musst uns Kraft verleihen,
Geduld und Glaubenstreu
und musst uns ganz befreien
von aller Menschenscheu.
Es gilt ein frei Geständnis
in dieser unsrer Zeit,
ein offenes Bekenntnis
bei allem Widerstreit,
trotz aller Feinde Toben,
trotz allem Heidentum
zu preisen und zu loben
das Evangelium.
In aller Heiden Lande
erschallt dein kräftig Wort,
sie werfen Satans Bande
und ihre Götzen fort;
von allen Seiten kommen
sie in das Reich herein;
ach soll es uns genommen,
für uns verschlossen sein?
O wahrlich, wir verdienen
solch strenges Strafgericht;
uns ist das Licht erschienen,
allein wir glauben nicht.
Ach lasset uns gebeugter
um Gottes Gnade flehn,
dass er bei uns den Leuchter
des Wortes lasse stehn.
Du Heilger Geist, bereite
ein Pfingstfest nah und fern;
mit deiner Kraft begleite
das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen
der Welt und uns den Mund,
dass wir in Freud und Schmerzen
das Heil ihr machen kund.
(Lied '
Unser Vater im Himmel
', Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859) )
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