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HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen. Denn du hast Wunder getan; deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig.
Jesaja 25, 1
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Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit.
Offenbarung 19,11
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Treu und wahrhaftig, das sind Eigenschaften Gottes. Weil Gott treu ist, gibt es die Welt noch immer, geht jeden Morgen die Sonne auf und leben auch
wir noch immer. Dass Gott treu ist, war Thema der altpietistischen Landesgemeinschaftskonferenz die traditionsgemäß immer am 1. November stattfindet.
Gott ist treu, er steht zu seinem Wort, er hält was er verspricht. Das wurde
an diesem Tag wieder so richtig deutlich, zumal wir geneigt sind, viele Dinge
als ganz selbstverständlich hinzunehmen, ohne danach zu fragen, woher es
kommt, dass die Dinge so „selbstverständlich“ sind.
Hier ist eine Macht am Wirken, die man vordergründig als „Naturgesetzlichkeiten“ zu bezeichnen geneigt ist ohne dabei aber sagen zu können, was
„Naturgesetze“ eigentlich sind und wer oder was er ist, das deren Bestand garantiert.
Der Prophet Jesaja weiß, nicht zuletzt auch aus eigener, zum Teil schmerzlicher Erfahrung, dass Gott treu und wahrhaftig ist.
Er weiß, dass Gott Wunder tut – wir müssen sie nur erkennen und dürfen dieses nicht an der falschen
Stelle suchen. Bei Licht besehen ist die Welt und unser Dasein ein einziges
Wunder, und Jesaja weiß, dass das was Gott tut, wohlgetan ist.
Wie der Vater, so auch der Sohn, könnte man zu dem Vers aus der Offenbarung sagen. Gerade zum Ende des Kirchenjahres geht der Blick über die
Zeitlichkeit hinaus, in die Ewigkeit.
Noch wirkt Gott im Verborgenen. Noch glauben und vertrauen wir, ohne dafür den unwiderlegbaren Beweis zu haben, dass es tatsächlich Gott ist, der
in seiner Treue alle Welt, einschließlich uns selbst, erhält und trägt. Und
deshalb soll der Blick jetzt auch in die Zukunft gehen, denn das was noch
verborgen ist, soll vor aller Welt in einer Weise offenbar werden, dass alles Leugnen vergeblich ist.
Jesus Christus wird in Offenbarung 11,19 als der wiederkommende Herr aller
Herren und König aller Könige gezeigt, der sinnigerweise auf einem weißen
Pferd sitzt, auf welchem im Altertum die siegreichen Feldherrn eingeholt wurden. Sein Name ist Treu und Wahrhaftig. Das heißt der absolut Verlässliche,
der Grund auf dem man bauen kann, der die Wahrheit in Person ist und der das wahre und eigentliche Wesen aller Dinge verkörpert.
Von einer Krippe, einem armseligen Stall, von Ochs und Esel, auf dem Jesus
seinerzeit in Jerusalem einzog, ist nichts mehr zu spüren. Und mit ihm kommt
das gesamte Heer des Himmels. Was für ein Wandel!
In der Treue zu seinem Wort und seinen Verheißungen wird Gott, so wie er es
zugesagt hat, auch dieser Welt und Zeitlichkeit einmal ein Ende setzen und
einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in die hinein wir auferstehen
werden, falls die Wiederkunft Jesu nicht noch zu unseren Lebzeiten erfolgt.
Es ist ein ganz gewaltiger Trost und gibt eine große Zuversicht, dass wir einen
treuen Gott haben, der uns, auch im Tod nicht fallen lässt und auf den wir uns
felsenfest verlassen können. Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? Das gilt gerade auch hier!
Gerade am Volkstrauertag dürfen wir uns deshalb sagen lassen, dass mit dem
Tod derer, dessen heute gedacht wird, das letzte Wort noch nicht gesprochen
ist, sondern es Hoffnung und Gewissheit über den Tod hinaus gibt. Welch eine Frohe Botschaft!
Deshalb, Ihr Lieben, lasst Euch nicht durch das Vordergründige dieser Welt
beirren und betrüben. Schaut auf das was dahinter ist, blickt auf zu Jesus
Christus und glaubt dem Evangelium.
Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn.
Wir dürfen ihn in Demut Vater nennen;
Wenn wir nur treu auf seinen Wegen gehn,
So sehn wir ihn vor zarter Liebe brennen.
Dies Wort gibt uns im Kampfe Kraft und Mut:
Der Herr ist gut.
Der Herr ist gut und teilt sich willig mit,
Sein Wesen ist ein Brunnen edler Gaben;
Er geht uns nach und fragt bei jedem Schritt,
Ob wir nicht was von ihm zu bitten haben.
Wo ist ein Herr, der so mit Knechten tut?
Der Herr ist gut.
Der Herr ist gut. Wer dies im Glauben schmeckt,
Wird nimmermehr aus seinem Dienste gehen;
Hier wird erst recht, was Freiheit sei, entdeckt;
Hier kann der Geist im rechten Adel stehen.
Nichts ist umsonst, was hier der Glaube tut.
Der Herr ist gut.
Der Herr ist gut. Er sieht in Gnaden an
Den armen Dienst der Knechte, die ihn lieben;
Er gibt mehr Lohn, als man erwarten kann;
Kein kühler Trunk ist unvergolten blieben.
Er gibt dafür die ganze Segensflut.
Der Herr ist gut.
(Lied 'Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn',
Autor: Johann Jakob Rambach (1696-1735))
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