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Gott regiert - auch wenn es keiner merkt!
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Gott sagt: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.
Jesaja 46, Vers 10
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Der heutige Vers enthält eine sehr tröstliche Aussage:
Es geschieht das, was Gott will. Und was ER sich vorgenommen hat, das tut ER. Vereinfacht gesagt: Nicht menschlicher Wille, sondern Sein Wille geschieht.
Wir können diese Aussage zwar zur Kenntnis nehmen, aber glauben wir das auch, sind wir davon überzeugt, dass das wirklich so ist? Erleben wir im Weltgeschehen und im Geschehen um uns herum nicht immer nur das gerade Gegenteil? Geschieht nicht immer nur das, was sich Menschen in den Kopf gesetzt haben?
Aber ist das die richtige Sichtweise?
Richtig ist, dass der Mensch eine Freiheit zum Handeln hat, zum anderen aber nichts tun kann, was Gott nicht zulässt. Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir die Grenzen menschlicher Freiheit. Und nicht nur das. Ohne dass er es merkt, tut der Mensch mit dem, was seinem "freien Willen" entspricht, oft genau das, was Gott beabsichtigt.
Erkennbar auch daran, dass Pläne scheitern oder es zu überraschenden und unvorhersehbaren Änderungen und Auswirkungen kommt. Das ist manchmal direkt unheimlich, und da fragt man, wie "frei" der "freie Wille" des Menschen wirklich ist.
Das alles spricht den Menschen aber nicht frei. Er bleibt trotzdem für sein Tun verantwortlich.
Aber auch etwas anderes bezeugt die Bibel: Nämlich dass sich Gott, durch das Gebet seiner Kinder, umstimmen lässt und das, was er eigentlich vorhatte, nicht tut. Wir lesen dann, "es gereute Gott...".
Das liegt auf der Linie, wonach uns Gott in Seinen Dienst stellen will. ER will mit uns und durch uns in die Welt hineinwirken, ohne dass wir dabei zu Marionetten werden. Deshalb hört ER einmal auf die Bitten seiner Kinder und lässt sie andererseits an Seinem Tun teilhaben. Gott und Seine Gemeinde wirken so zusammen.
Obwohl Gott über Raum und Zeit steht und allwissend ist und damit auch die Zukunft kennt, ist ER doch nicht sklavisch an Sein Vorauswissen gebunden. So wie Gott frei ist, sind auch die Menschen zur Freiheit berufen. Und nur wo es Freiheit gibt, sind unvorhersehbare Dinge möglich.
Wir stehen hier vor einem, für unseren Verstand, der nur in
raum-zeitlichen und kausalen Kategorien denken kann, unlösbaren Rätsel. Der Schreiber des Psalms 147 sieht das genau so, wenn er schreibt: "Es ist unbegreiflich, wie ER regiert."
Das Weltgeschehen und die Geschichte wurden deshalb schon mit der Rückseite eines kostbaren Teppichs verglichen, auf der die Fäden wirr und scheinbar ungeordnet durcheinander laufen. Erst wenn man die Vorderseite betrachtet, ergibt sich ein herrliches Muster. Ich denke, dass dieser Vergleich der Wahrheit recht nahe
kommt.
Deshalb dürfen wir auf die Aussage des heutigen Verses glaubend vertrauen.Begreifen müssen wir das nicht. Bei allem was uns Angst macht, bei allen Entwicklungen, die uns unbehaglich stimmen - und wo wir auch unsere Stimme erheben müssen! - wissen wir, dass der Herr im Regiment sitzt und dass ER es ist, der
dafür sorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Es kennt der Herr die Seinen
und hat sie stets gekannt,
die Großen und die Kleinen
in jedem Volk und Land.
Er lässt sie nicht verderben,
er führt sie aus und ein;
im Leben und im Sterben
sind sie und bleiben sein.
Er kennet seine Scharen
am Glauben, der nicht schaut
und doch dem Unsichtbaren,
als säh er ihn, vertraut;
der aus dem Wort gezeuget
und durch das Wort sich nährt
und vor dem Wort sich beuget
und mit dem Wort sich wehrt.
Er kennt sie als die Seinen
an ihrer Hoffnung Mut,
die fröhlich auf dem einen,
dass er der Herr ist, ruht,
in seiner Wahrheit Glanze
sich sonnet, frei und kühn,
die wundersame Pflanze,
die immerdar ist grün.
Er kennt sie an der Liebe,
die seiner Liebe Frucht
und die mit lauterm Triebe
ihm zu gefallen sucht;
die andern so begegnet,
wie er das Herz bewegt,
die segnet, wie er segnet,
und trägt, wie er sie trägt.
So hilf uns, Herr, zum Glauben
und halt uns fest dabei;
lass nichts die Hoffnung rauben;
die Liebe herzlich sei!
Und wird der Tag erscheinen,
da dich die Welt wird sehn,
so lass uns als die Deinen
zu deiner Rechten stehn!
(Lied '
Es kennt der Herr die Seinen
', Philipp Spitta, 1843 )
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