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Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen.
Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden
sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch
Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!
Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder
und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.
Offenbarung 21,1+3-5+7-8
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Am Ende der Offenbarung und damit auch am Ende der Bibel, wird in knappen Strichen das Endziel gezeigt, auf das alles hinausläuft und dem wir entgegengehen. Wir alle wissen
um die Nöte unserer Welt, welche die Folgen unserer Trennung von Gott sind. Gott verspricht
nun nicht, die Welt zu reparieren, sondern alles von Grund auf neu zu machen. Und Gott bestätigt, dass dies wahrhaftig und gewiss ist.
An diesem Punkt enden dann auch alle Versuche der Menschen, die Welt "besser" zu machen. Hier müssen alle Weltverbesserungsideologien scheitern, weil es Gott ist, der
eine neue, für uns noch völlig unvorstellbare Welt, mit vermutlich völlig anderen Gesetzmäßigkeiten, schafft. Das ist die Hoffnung, die uns Christen trägt und auch ermutigt uns
für die Welt, in der wie leben, einzusetzen, ohne dabei die uns gesetzten Grenzen zu ignorieren.
Nicht wir schaffen Neues, sondern Gott schafft neu. Mein früherer Religionslehrer sagte hierzu: Wenn eine Wage zwei Schalen hat und in die eine alle Not und alles Elend der
Welt geworfen wird, so dass die Wage total nach dieser Seite durchhängt, wird dies durch Gottes Zusage, Siehe, ich mache alles neu, mehr als aufgewogen.
Ich glaube, dass dieser Religionslehrer die Sachverhalte klar erkannt hat. Die Zukunft sieht so aus, dass wieder die Gemeinschaft mit Gott hergestellt wird, die durch den
Sündenfall verloren ging und es wieder so sein wird, wie im Paradies. Auch menschliche
Sünde können Gottes Pläne nicht verhindern. Gott, der das Gute und Vollkommene will, kommt an sein Ziel und nicht und niemand kann ihn aufhalten.
Noch aber leben wir in dieser Welt, sind vielerlei Gefahren, Angriffen und Anfechtungen ausgesetzt, haben es nicht leicht. Jeder weiß davon. Gott weiß es auch. Durch den Tod
und die Auferstehung seines Sohnes hat er selbst das Haupthindernis beseitigt, das unserer Rückkehr in die ewige Heimat im Wege stand.
Gott lädt in sein neues Reich ein und hilft uns hindurch, damit wir das Ziel erreichen.
Noch gilt es den guten Kampf zu kämpfen und zu überwinden. Ich habe deshalb die Verse 7 und 8 nicht weggelassen. Diese andere, unbequeme Seite der Sache, wird nämlich gerne unterschlagen.
In meinem Andachtsbuch, in dem ich täglich lese, las ich dieser Tage, dass der Begriff "Lieber Gott", eigentlich eine "der größten Lügen der Kirche" ist. "Lieber Gott" lässt an
einen schon etwas senilen Großvater denken. Gott ist nicht "lieb", sondern heilig und gerecht, aber voller Liebe. Das ist etwas ganz anderes.
Deshalb müssen wir uns sagen lassen, dass unser Leben zwei Ausgänge haben kann.
Einmal den zum ewigen Leben in Gottes neue Welt und dann den zum ewigen Tod, dem zweiten Tod. Es wird auch ein furchtbares "Draußen" geben. Das ist keine Drohbot-
schaft um Wohlverhalten zu bewirken, sondern der Hinweis an uns, damit wir erkennen, was auf dem Spiel steht und um was es geht.
Wer überwindet, der wird es alle ererben. Überwinden, das heißt sicher nicht, dass wir uns überfordern oder uns den Himmel durch Taten verdienen müssten. Überwinden das
heißt in erster Linie, trotz aller Widrigkeiten, Gott die Treue zu halten und nicht vom Weg des Glaubens abzugehen. Und dass dies gelingt dazu hilft uns Gott, wenn wir uns helfen lassen wollen.
“Wachet auf,” ruft uns die Stimme
der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
“wach auf du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heißt diese Stunde!”
Sie rufen uns mit hellem Munde:
“Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf, der Bräutigam kommt,
steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja!
Macht euch bereit zu der Hochzeit;
ihr müsset ihm entgegengehen!”
Zion hört die Wächter singen,
das Herz tut ihr vor Freuden springen,
sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
mit Menschen- und mit Engelzungen,
mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
an deiner Stadt, wir stehn im Chore
der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
kein Ohr hat mehr gehört
solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
das Halleluja für und für.
(Lied '“Wachet auf,” ruft uns die Stimme', Autor: Philipp Nicolai, 1599)
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