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Der Mietling und der Gute Hirte
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Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie.
Johannes 10, 11. 12
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Dieser Tage las ich einen Artikel, verfasst vom Prinzen Philipp Kirill von Preußen, der Pastor in Oranienburg ist, in dem dieser das Beschweigen der weltweiten Christenverfolgung beklagt.
Die Verfolgung ist in den islamischen Ländern und in Nordkorea besonders stark ausgeprägt, wo Christen entrechtet und massiver Verfolgung ausgesetzt sind.
Der Prinz beklagt, dass man sich mehr für die verfolgten Tibeter, chinesischen Menschenrechtler, ukrainischen Oppositionellen usw. oder früher für die Schwarzen in Südafrika unter der Apartheid interessiert bzw. interessierte, als für die
verfolgten Christen.
Weltweit werden die Christen am stärksten verfolgt, obwohl gerade sie es sind, die auf ihre Fahnen die Nächsten- und sogar die Feindesliebe geschrieben haben.
Bei den Journalisten, die zu einem großen Teil überhaupt nicht wissen, um was es im christlichen Glauben geht, mag dieses "Beschweigen" noch nachvollziehbar sein.
Aber warum geht es in evangelischen Predigten mehr um die angeblich notwendige CO2 Reduktionen, um Energieeinsparungen, Homosegnungen, chrislamische Dialoge und sonstige zeitgeistliche Themen und nicht um die weltweit drangsalierten Glaubensgeschwister?
Wäre es nicht auch Sache unserer "Hirten", in Gestalt von Pastoren, Bischöfen und sonstigen Amtsträgern, aus ihren sicheren Positionen heraus, vernehmbar auf die Nöte der bedrängten Christen hinzuweisen und lautstark Veränderungen
zu fordern, wenn das schon die Politik nicht tut?
Für die anderen, als wichtig angesehenen Themen bliebe auch dann noch genügend Zeit.
Wie soll man ein solches „Beschweigen“ bezeichnen und was soll man davon halten?
Was uns tröstet und ermutigt ist die Tatsache, dass es auch hier wieder der „Gute Hirte“, der auferstandene Jesus Christus selbst ist, der seine Herde in den Ländern, in denen sie bedrängt und verfolgt werden, bewahrt.
Wie zu lesen war, lassen die verfolgten Christen, trotz aller Bedrängnis, ihren Glauben nicht fallen. Ihre Zahl nimmt unter der Verfolgung sogar noch zu. Darin zeigt sich die erneuernde und gestaltende Kraft des Evangeliums.
Das Schweigen derer, die eigentlich sprechen müssten, kann für uns kein Vorbild sein. Noch können wir unseren Glauben frei bekennen und uns damit auch für die bedrängten Glaubensgeschwister einsetzen.
Und das sollten wir tun.
Wenn wir Ernst mit Gott und seinem Wort machen, dann sollten auch wir uns fragen, ob wir auch zu den „Schweigsamen“ gehören und deshalb etwas ändern müssen.
Wir verwenden viel Energie, um gegen widergöttliche Tendenzen und Blasphemie anzugehen. Das ist absolut richtig und lobenswert.
Aber wie viel Kraft verwenden wir, um uns für die bedrängten Glaubensgeschwister einzusetzen, die unter der Verfolgung erheblich stärker leiden, als wir unter blasphemischen Filmen oder Fernsehsendungen?
Ob die verfolgten Christen in den muslimischen Ländern und in Nordkorea, angesichts ihrer Bedrängnisse, wohl alle „Probleme“, die sich bei uns, oftmals erst bei einem kritischen Hinsehen, finden lassen, verstehen würden?
Wäre es nicht besser, wenn die bekennenden Christen angesichts der Anfeindungen, denen sie weltweit mehr oder weniger stark
gesetzt sind, zusammenstehen würden?
Deshalb folgende Anregung:
Es gibt die Möglichkeit sich bei Open-Doors zu engagieren oder sich an die diplomatischen Vertretungen islamischer und sonstiger Staaten zu wenden, in denen Christen verfolgt werden.
Wenn das viele tun und wir dafür beten, kann das nicht ohne Wirkung bleiben, wobei wir nicht vergessen sollten, dass auch wir eines Tage zu den Verfolgten und Bedrängten gehören könnten und dann ganz andere Sorgen haben werden, als die, die wir uns heute machen.
Und natürlich können wir auch die „Amtshirten“ ermutigen, von Schweigern zu Sprechern zu werden.
Das als Anregung und "guter Vorsatz" für das Neue Jahr!
"Mir nach!", spricht Christus, unser Held,
"mir nach, ihr Christen alle!
Verleugnet euch, verlasst die Welt,
folgt meinem Ruf und Schalle,
nehmt euer Kreuz und Ungemach
auf euch, folgt meinem Wandel nach!
Ich bin das Licht, ich leucht euch für
mit heilgem Tugendleben.
Wer zu mir kommt und folget mir,
darf nicht im Finstern schweben.
Ich bin der Weg, ich weise wohl,
wie man wahrhaftig wandeln soll.
Ich zeig euch das, was schädlich ist,
zu fliehen und zu meiden
und euer Herz von arger List
zu rein´gen und zu scheiden.
Ich bin der Seelen Fels und Hort
und führ euch zu der Himmelspfort.
Fällt´s euch zu schwer? Ich geh voran,
ich steh euch an der Seite,
ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn,
bin alles in dem Streite.
Ein böser Knecht, der still mag stehn,
sieht er voran den Feldherrn gehn.
Wer seine Seel zu finden meint,
wird sie ohn mich verlieren;
wer sie um mich verlieren scheint,
wird sie nach Hause führen.
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,
ist mein nicht wert und meiner Zier."
So lasst uns denn dem lieben Herrn
mit unserm Kreuz nachgehen
und wohlgemut, getrost und gern
in allem Leiden stehen!
Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron
des ewgen Lebens nicht davon.
(Lied '
Mir nach, spricht Christus, unser Held
', Johann Scheffler (1624 - 1677) )
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