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Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe jetzt ist der Tag des Heils!
1. Korinther 6, 2
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Zu was sind an den Kirchtürmen Uhren angebracht, heute, wo doch jeder eine Armbanduhr hat und wo im öffentlichen Raum überall Uhren aufgestellt oder angebracht sind?
Früher als die Leute noch nicht so gut mit Uhren versorgt waren, waren es die Kirchturmuhren, mitsamt den weithin hörbaren Glockenschlägen, die anzeigten, was die Stunde jeweils geschlagen hatte.
Unser früherer Pfarrer erklärte die Kirchturmuhr damit, dass die Menschen tatsächlich erkennen sollen, was die Stunde geschlagen hat, was sie daran erinnern sollte, dass unsere Zeit in Gottes Händen ist, dass Zeit Gnade ist und dass es die Zeit der Gnade zu nutzen gilt.
Das heißt, das Entscheidende, auf das es ankommt, geschieht jetzt in diesem Augenblick und die Zukunft, die wir zu erwarten haben, hängt, aus menschlicher Sicht, von dem ab, was wir jetzt tun.
Viele Menschen leben nicht im Jetzt, sondern befassen sich mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft, in dem sie entweder über verpasste Gelegenheiten nachgrübeln oder Ängste vor der Zukunft entwickeln.
Beides entspricht nicht der christlichen Grundhaltung. Jesus zeigt uns, dass Vergangenes vergeben wird, wir jeden Tag neu anfangen können und dass wir uns keine Sorgen um die Zukunft machen sollen, weil Gott für uns sorgt.
Deshalb können wir das, was der jeweilige Tag an Aufgaben für uns bereit hält, fröhlich und im Vertrauen auf Gott in Angriff nehmen. Wer sein Vertrauen auf Gott setzt, macht die Erfahrung, dass Gott uns trägt und auf oft wundersame Weise hindurchhilft.
Von Martin Luther stammt die Aussage:
"Ich habe heute so viele zu tun, dass ich nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll, deshalb muss ich zuerst einmal beten!"
Und das ist die Erfahrung, die man dabei machen kann: Das Gebet ist keine Zeitverschwendung, die uns an Wichtigerem hindert, sondern schärft den Blick für die Prioritäten, so dass wir plötzlich Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, die Dinge richtig ordnen und die Zeit damit sinnvoll ausschöpfen können.
All unser Tun soll dabei auch zur Ehre Gottes geschehen.
Es ist gut für uns, wenn wir die Zeit als Gnade begreifen, weil wir nicht wissen, ob wir sie Morgen noch haben, und uns möglicherweise mit Dingen belasten, die uns überhaupt nicht mehr betreffen und darüber hinaus das Eigentliche vergessen.
Jörgen Bauer
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
eins geschlagen!
Ist nur ein Gott in der Welt, ihm sei all’s anheim gestellt.
Alle:
Menschenwachen kann nichts nützen,
Gott muss wachen, Gott muss schützen.
Herr, durch Deine Güt’ und Macht schenk uns eine gute Nacht!
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
zwei geschlagen!
Zwei Weg hat der Mensch vor sich. Herr, den rechten führe mich.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
drei geschlagen!
Dreifach ist, was göttlich heißt: Vater, Sohn und Heil’ger Geist
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
vier geschlagen!
Vierfach ist das Ackerfeld; Mensch wie ist dein Herz bestellt?
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
fünf geschlagen!
Fünf Jungfrauen waren klug. Fünf war’n töricht und nicht klug.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
sechs geschlagen!
In sechs Tagen schuf Gott die Welt, da war alles wohlbestellt.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
sieben geschlagen!
Denkt der sieben Worte nach, die der Herr am Kreuze sprach.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
acht geschlagen!
Habet acht auf Feuer und das Licht, dass unserer Stadt kein Leids geschicht.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
neun geschlagen!
Neun versäumten Dank und Pflicht; Mensch vergiss der Wohltat nicht.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
zehn geschlagen!
Zehn Gebote setzt Gott ein; gib dass wir gehorsam sein.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
elf geschlagen!
Elf der Jünger blieben treu, einer trieb Verräterei.
Menschenwachen usw.
Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen: unsere Glock hat
zwölf geschlagen!
Zwölf, das ist das Ziel der Zeit! Mensch bedenk die Ewigkeit!
Menschenwachen usw.
(Lied '
', Nachtwächterlied aus Franken und Schwaben )
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