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Und sie sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose?
Redet er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es.
4. Mose 12, 2
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Moses Bruder Aaron und seine Schwester Miriam opponieren gegen Mose. Ihre rhetorische Frage könnte sich, mit unseren Worten gesprochen, etwa so angehört haben:
Dieser Mose glaubt wohl, die Wahrheit für sich allein gepachtet zu haben und über uns bestimmen zu können? Auch wir stehen im Glauben und unsere Erkenntnisse sind ebenso viel wert, wie die des Mose. Für uns kann es deshalb nur einen Dialog auf Augenhöhe und Gleichberechtigung geben.
Das hört sich nach Toleranz, Pluralität und Demokratie an.
Im nachfolgenden Vers wird sinnigerweise gleich angeführt, dass Mose ein sehr demütiger Mensch war, „mehr als alle Menschen auf Erden“, und demnach alles andere als rechthaberisch von sich eingenommen.
Gottes stellt sofort klar, dass ER ein einmalig vertrauliches Verhältnis zu Mose hat weshalb alles, was Mose sagt, von IHM selbst kommt. Deshalb darf sich niemand unterstehen, sich auf eine Stufe mit Mose zu stellen, der von Gott bevollmächtigt und zum Führer des Volkes bestellt ist und es dabei auch bleibt.
Aber leben wir heute nicht unter ganz anderen Umständen und sind wir nicht weit weg von den Verhältnissen der damaligen Wüstenwanderung?
Richtig ist, dass Gott derzeit nicht unmittelbar durch einen besonders berufenen einzelnen Menschen zu uns spricht. Geblieben ist, dass unser Leben mitunter einer Wüstenwanderung gleicht, wo Wegweisung nötig ist.
Ja, wir brauchen Wegweisung, und das nicht nur, wenn unser Lebensweg durch eine Wüste oder ein finsteres Tal führt. Deshalb hat Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zu uns gesprochen und deshalb haben wir, als Orientierungshilfe, sein Wort, die Bibel, durch die Gott jederzeit zu uns spricht und in der wir auch nachlesen können, was Jesus gesagt und getan hat.
Für den heutigen Vers dürfte sich deshalb noch eine andere Version ergeben, die sich, mit unseren heutigen Worten gesprochen, so anhören könnte:
„Diese Jesus- und Bibelgläubigen meinen wohl noch immer, die Wahrheit gepachtet zu haben und anderen sagen zu können, wie es richtig ist? Auch wir glauben, und nach dem was wir, nach Bereinigung biblischer Irrtümer, richtig gestellter Jesusworte und im Dialog mit anderen Religionen erkannt haben, kann eine ‚biblizistische Engführung’ nicht der allein gültige Maßstab sein.“
Dabei wird so getan, als wenn gläubige Christen ihre persönlichen Anschauungen durchsetzen wollten. Darum geht es aber nicht! Es geht nicht darum, welche von beiden Seiten recht hat, sondern ob dem Wort Gottes recht gegeben wird. Das ist der Punkt, an dem sich die Geister scheiden.
Der echte Glaube fragt, auf was das Wort Gottes abhebt und was wir glauben, wenn wir die Bibel als verbindliche Richtschnur für unser Leben akzeptieren. Und hier helfen uns nur die Aussagen der Bibel weiter.
Nach deren Selbstzeugnis ist diese von Gott inspiriert und ihre Aussagen damit verbindlich und zeitlos gültig. „Verfallsdaten“, wonach diese oder jene Aussage nur für diese und jene Zeit gilt, kennt die Bibel nicht.
Eine der biblischen Aussagen ist, dass wir beständig und ausschließlich an Gott und seinem Wort und der Lehre der Bibel festhalten sollen.
Dazu gehören die Worte Jesu, wonach derjenige das ewige Leben hat, der seinem Wort und dem, der ihn gesandt hat, glaubt, wobei der Zorn Gottes über dem bleibt, der Jesu Worte verwirft.
Jesus hat seinen Jüngern Vollmacht erteilt – und damit auch uns, wenn wir seine Jünger sind – mit der Folge, dass diejenigen, welche die Jünger hören, Jesus hören und diejenigen, welche die Jünger verachten, letztlich Gott verachten.
Der Apostel Paulus verdeutlicht das im 2. Korintherbrief, wonach die Christen zu einem Geruch zum Tode für diejenigen werden, welche die Botschaft des Evangeliums ablehnen.
Selbstverständlich gilt das alles für die Jünger nur dann, wenn diese das Evangelium im Gehorsam gegenüber Gott, demütig, vollständig, unverfälscht und vollmächtig weitergeben. Andernfalls würden sie sich selbst den Zorn Gottes zuziehen.
Das muss eigentlich nicht besonders erwähnt werden. Ich sage es aber trotzdem, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Im Prinzip hat sich deshalb seit der Zeit Moses, Aarons und Miriams nichts geändert. Geändert hat sich nur, dass diese biblischen Gestalten nicht mehr unter uns sind. Anstelle des Mose sind Jesus Christus und das Wort Gottes in Form der Bibel getreten, über die Mose noch nicht verfügte.
Mose gab das weiter, was er von Gott gehört hatte. Als Wegweiser auf Christus und Botschafter des Wortes Gottes fungieren heute die Christen, die damit zum Salz und Licht für die Welt werden.
Wer nun meint, sich mit Christus und seinem Wort auf eine Stufe stellen, die Botschaft „berichtigen“ und die Botschafter Jesu behindern zu können, begibt sich auf einen abschüssigen Weg.
Das ist es, was obigem Vers seine Aktualität gibt.
O König Jesu Christe, ein Fürst, Hauptmann
und Held, zu ewiglicher Friste vom Vater aus-
erwählt, ein Sohn Davids geboren, dein Reich
ewig besteht, das dir Gott hat geschworen,
durch seinen Geist geredt.
Dich Herr, wir wollen bitten, du edler Herzog wert,
nach rechter Kinder Sitten: send uns dein geistlich
Schwert, das schneidt zu beiden Seiten, ich mein
dein göttlich Wort, damit wir mögen streiten wider
der Höllen Pfort.
Den Harnisch uns zu senden, den du getragen hast,
umgürt uns unsre Lenden mit deiner Wahrheit Glast,
den Panzer tu uns geben, deiner Gerechtigkeit, den
Schild des Glaubens eben, damit uns zubereit,
zu kämpfen und zu fechten nach dir ganz ritterlich
und allen deinen Knechten, die von Anfang in dich
gehoffet und vertrauet in aller Angst und Not, auf
dein Gnad fest gebauet bis in’ zeitlichen Tod.
O Gott, tu uns erhalten in diesem großen Streit,
lass die Lieb nicht erkalten durch Ungerechtigkeit,
darin die arge Welte übrhand genommen hat.
Hilf uns behaltn das Felde durch deine große Gnad.
(Lied '
', Nach Leonhard Roth 1539 )
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