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Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Desgleichen wie es geschah zu den Zeiten Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn des Menschen Sohn soll offenbart werden. Lukas 17,26-30 (Luther 1912) |
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Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
Matthäus 24,42
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Soll uns mit diesen Aussagen Jesu, die uns sowohl im Matthäus-, wie auch im
Lukasevangelium überliefert sind, Angst gemacht werden? Oder sollen wir vielleicht einen wohligen Schauer empfinden, angesichts der Menschen, die hier
ahnungslos auf einem Vulkan tanzen?
Ich denke, dass weder das eine noch das andere zutrifft, sondern wir in eine heilsame Unruhe versetzt werden sollen.
Man hat unsere Zeitgenossen schon mit Menschen verglichen, die durch ein Minenfeld irren, wo es jeden Augenblick krachen kann, die dabei aber an nichts
anderes als an ihre Alterssicherung denken können. Genau so verhält sich der Gottlose, der nicht mit Gott und seiner Wirklichkeit rechnet.
Jesu Worte sollen uns aufhorchen lassen. Wir sollen nicht so dahinleben, als
wenn alles so bliebe, wie es ist, sondern mit überraschenden Entwicklungen
rechnen. Als Menschen neigen wir dazu immer nur an das Nächstliegende zu
denken, uns um allerlei Dinge zu sorgen und dabei das Wesentliche und eigentlich Entscheidende aus dem Blick zu verlieren.
Viel wichtiger als unser kurzes Erdenleben ist die Frage wo wir die Ewigkeit zubringen werden.
Jesus spricht von den Menschen zu den Zeiten Noahs, die ebenso, wie die Menschen zu Zeiten Lots absolut nicht das Geringste von dem Verhängnis ahnten,
das über sie hereinbrechen würde, ja die entsprechende Warnungen als lächerlich abtaten, so wie Lots Schwiegersöhne in spe.
Jesus spricht an mehreren Stellen davon, dass er eines Tages ganz plötzlich da
sein wird, zu einem Zeitpunkt an dem selbst die Seinen, das für absolut unmöglich gehalten hätten.
In dem Text, um den es heute geht, spricht Jesus auch davon, dass dann, wenn
er kommt, nichts mehr geht, will heißen, nichts mehr in Ordnung gebracht oder korrigiert werden kann.
Auch heute erleben wir genau dasselbe, wie zu Zeiten Noahs und Lots. Mit der
Botschaft der Wiederkunft Christi kann man niemanden erschrecken. Man wird
allenfalls nicht für voll genommen. Aber Jesus beharrt darauf, dass er ganz plötzlich
kommen wird und dass dies absolut gewiss ist und dass wir vorbereitet sein sollen.
Erfreulich für die, die hierfür bereit sind, höchst unerfreulich für diejenigen, die das
für „Unsinn“ gehalten haben. „Du kommst zum Weltgerichte, zum Fluche, der dir
flucht, zu Gnad und süßen Lichte, dem der dich liebt und sucht“, heißt es in einem Liedvers.
Deshalb ist es immer wieder wichtig, die richtigen Maßstäbe im Auge zu behalten.
Dazu soll uns der heutige Text wieder den Blick weiten und schärfen, damit wir über unsern Tellerrand und das Alltäglich hinausblicken.
Was zählt am Ende? Auf was kommt es wirklich an? Für was müssen wir uns bereit halten? Rechnen wir mit Überraschungen und dem „absolut Unmöglichen“?
Dafür sollten wir uns und andere immer wieder sensibilisieren.
O Ewigkeit, du Donnerwort,
O Schwert, das durch die Seele bohrt,
O Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,
Ich weiß vor großer Traurigkeit
Nicht, wo ich mich hinwende!
Mein ganz erschrocknes Herz erbebt,
Dass mir die Zung am Gaumen klebt
Kein Unglück ist in aller Welt,
Das endlich mit der Zeit nicht fällt
Und ganz wird aufgehoben.
Die Ewigkeit nur hat kein Ziel,
Sie treibet fort und fort ihr Spiel,
Lässt nimmer ab zu toben.
Ja, wie mein Heiland selber spricht:
Aus ihr ist kein Erlösung nicht.
O Ewigkeit, du machst mir bang,
O ewig, ewig ist zu lang,
Hie gilt fürwahr kein Scherzen!
Drüm, wenn ich diese lange Nacht
Zusamt der großen Pein betracht,
Erschreck ich recht von Herzen.
Nichts ist zu finden weit und breit
So schrecklich als die Ewigkeit.
(Lied 'O Ewigkeit, du Donnerwort',
Autor: Johann Rist (1607 - 1667))
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