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Bekenner und keine Wetterfahne sein!
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Doch auch vor den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie sich nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott.
Johannes 12, 42. 43
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Dürfen wir die Oberen wegen ihrer Feigheit verurteilen? Sie haben sich falsch verhalten, aber verhält sich die überwiegende Mehrheit der Menschen bis heute nicht ganz genauso?
Die damaligen Oberen, die zu den Mächtigen und Einflussreichen gehörten und denen man sicher nicht so leicht an den Karren fahren konnte, hatten Angst aus der Synagoge ausgestoßen zu werden, wenn sie sich zu Jesus bekennen.
Aus der Synagoge ausgestoßen zu werden, kam damals einer wirtschaftlichen Vernichtung gleich, so als wenn man heute aus einer berufsständischen Organisation (Kammer) ausgeschlossen wird, der man angehören muss, um überhaupt tätig sein zu dürfen.
Wenn man durch ein Bekenntnis existenziell massiv bedroht ist, ist es verstehbar, wenn sich jemand bedeckt hält um kein unnötiges Risiko einzugehen.
Hinsichtlich der Oberen wird uns nur soviel berichtet, dass sie mehr Ehre bei den Menschen als bei Gott haben wollten. Daraus könnte man schließen, dass ihnen lediglich daran gelegen war, nicht "unangenehm aufzufallen".
Dieses Wegducken, das sich Anpassen, die Leisetreterei, bei der man unangefochten und unauffällig mit im Strom schwimmt, wo man darauf achtet, ja nicht “anzuecken”, war mir stets zutiefst zuwider.
Damit lebt es sich zwar leichter, aber unser Herr Jesus Christus mag es nicht, wenn man IHN verleugnet und kündigt an, dass ER die, die ihn verleugnen, auch vor seinem himmlischen Vater verleugnen wird. Und die Feigen werden unter denen aufgezählt, die das Himmelreich nicht ererben werden. Aussagen, die wir ernst nehmen sollten.
Nun gibt es ja auch die Verleugnung aus einer momentanen Schwäche oder einer Selbstüberschätzung heraus, so wie bei Petrus, der sein Verhalten aber bereute und Vergebung erlangte. Vor solchem Fehlverhalten sind wir alle nicht gefeit. Wie oft haben wir schon geschwiegen, wo ein klares Bekenntnis oder deutliche Worte notwendig gewesen wären.
Wer sich freimütig zum christlichen Glauben und zu Gottes Geboten und guten Ordnungen bekennt, muss damit rechnen “anzuecken” und “unangenehm aufzufallen”. Das ist eine der Konsequenzen, die sich aus unserer Salz- und Lichtfunktion ergibt.
Christus hat uns aber nicht deshalb zur Freiheit befreit, damit wir uns wegducken, sondern dass wir uns frei und furchtlos zu einer Sache bekennen und der Versuchung widerstehen, eine Aussage gleich wieder abzuschwächen, zu relativieren um sich gewissermaßen für seine Sichtweise zu entschuldigen.
Wenn man, trotz Angriffen und Anwürfen bei seiner Haltung bleibt und vielleicht noch etwas "nachlegt", macht das mehr Eindruck und überzeugt mehr, als wenn man sich unsicher gibt, so als wenn man das Gesagte selbst nicht so recht glaubt. Das ermutigt die Gegner und bewirkt damit das Gegenteil.
Ich erinnere mich an eine Tagung, wo ich, trotz Gegenwind, bei meinen Ansichten blieb. Am Ende wurde gefragt, was man bei den jeweils anderen gut gefunden hat. Erstaunlicherweise fanden es alle Teilnehmer bei mir als besonders gut, dass ich von meinen Ansichten nicht abgewichen bin.
Deshalb Mut zum Bekenntnis und zum sicheren Auftreten und das nicht nur in Sachen des christlichen Glaubens, sondern immer dann, wenn Unrecht geschieht oder Lügen und Irrlehren verbreitet werden.
Wir haben Jesus an unserer Seite.
Gib mir die richtigen Worte,
gib mir den richtigen Ton.
Worte die deutlich für jeden
von dir reden.
Gib mir genug davon.
(Lied-Ausschnitt von Manfred Siebald, 1978 )
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