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Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!
2. Korinther 6,2
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Viele Menschen, auch Christen, leben nicht immer im Jetzt und Hier, sondern befinden sich mit ihren Gedanken und Empfindungen entweder
in der Vergangenheit, um verpassten Gelegenheiten nachzutrauern oder in der Zukunft, um sich mit Zukunftsängsten zu quälen.
Der heutige Vers will uns aus dieser Fehlhaltung herausholen und uns
klar machen, dass es auf das Jetzt und Hier ankommt. Jetzt, gerade in diesem Augenblick, gilt es zu handeln. Jetzt kommt es darauf an.
Was gewesen ist, lässt sich nicht ändern, und was die Zukunft bringt, entscheidet sich u. A. an dem, was wir jetzt tun.
Der heutige Vers hebt dabei auf unser Verhältnis zu Gott ab und spricht zuallererst die Gemeinde an. Aus dem Textzusammenhang geht hervor,
dass Gott das „Jetzt“ setzt, an dem es zu handeln gilt, weil wir nicht wissen, ob auch morgen noch die Gelegenheit dazu besteht.
Der Christenstand ist kein Ruhestand. Zwar haben wir Frieden mit Gott und müssen nicht hasten und jagen, sondern können ruhig und gelassen
handeln, aber Handeln müssen wir und den Zeitpunkt erkennen, an dem gehandelt werden muss.
Für den Christen sollte es deshalb keinen Unterschied zwischen Gottesdienst und Alltag geben, weil auch unsere Arbeit, unser Tun und Lassen,
recht besehen, Gottesdienst ist.
Wer so an seinen Alltag herangeht, bekommt eine völlig neue Perspektive.
Der Geist Gottes macht frei, auch den Kopf von unnützen Sorgen und Gedanken. So können wir unbeschwert an unsere Aufgaben herangehen
und erkennen, dass gerade hier und jetzt Zeit der Gnade und der Tag des Heils ist an dem es das zu tun gilt, was Gott uns aufträgt.
Dieser Vers kann aber auch als ein Ruf an die Außenstehenden verstanden werden, dem Ruf Gottes jetzt zu folgen. Gott ist es, der Menschen
Türen öffnet und einmalige Gelegenheiten, auch die zur Umkehr, schenkt, die es zu nutzen gilt, da es andernfalls zu spät sein kann.
Möge Gott hierfür allezeit den Blick schärfen, Weisheit und Erkenntnis und die nötige Kraft zum Tun schenken.
O Gott, du frommer Gott,
Du Brunnquell guter Gaben,
Ohn' den nichts ist, was ist,
Von dem wir alles haben:
Gesunden Leib gib mir,
Und dass in solchem Leib
Ein' unverletzte Seel'
Und rein Gewissen bleib'.
Gib, dass ich tu' mit Fleiß,
Was mir zu tun gebühret,
Wozu mich dein Befehl
In meinem Stande führet!
Gib, dass ich's tue bald,
Zu der Zeit, da ich soll,
Und wenn ich's tu', so gib,
Dass es gerate wohl!
Hilf, dass ich rede stets,
Womit ich kann bestehen,
Lass kein unnützes Wort
Aus meinem Munde gehen;
Und wenn in meinem Amt
Ich reden soll und muss,
So gib den Worten Kraft
Und Nachdruck ohn' Verdruss!
Find't sich Gefährlichkeit,
So lass mich nicht verzagen;
Gib einen Heldenmut,
Das Kreuz hilf selber tragen!
Gib, dass ich meinen Feind
Mit Sanftmut überwind'
Und, wenn ich Rats bedarf,
Auch guten Rat erfind'!
Lass mich mit jedermann
In Fried' und Freundschaft leben,
Soweit es christlich ist.
Willst du mir etwas geben
An Reichtum, Gut und Geld,
So gib auch dies dabei,
Dass von unrechtem Gut
Nichts untermenget sei!
Soll ich auf dieser Welt
Mein Leben höher bringen,
Durch manchen sauern Tritt
Hindurch ins Alter dringen,
So gib Geduld. Vor Sünd'
Und Schanden mich bewahr',
Auf dass ich tragen mag
Mit Ehren graues Haar!
Lass mich an meinem End'
Auf Christi Tod abscheiden,
Die Seele nimm zu dir
Hinauf zu deinen Freuden,
Dem Leib ein Räumlein gönn
Bei frommer Christen Grab,
Auf dass er seine Ruh'
An ihrer Seite hab'.
Wenn du an jenem Tag
Die Toten wirst aufwecken,
So tu auch deine Hand
Zu meinem Grab ausstrecken;
Lass hören deine Stimm'
Und meinen Leib weck auf
Und führ ihn schön verklärt
Zum auserwählten Hauf'!
(Lied 'O Gott, du frommer Gott',
Johann Heermann 1630)
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