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Was immer ihr tut, daran arbeitet von Herzen als für den Herrn und nicht für Menschen.
Kolosser 3,23
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Wer kennt das nicht: Eine Arbeit, die einem zuwider ist. Ein Umfeld,
das einem das Arbeiten verleidet. Wer hat da große Lust etwas zu
tun oder sich gar zu engagieren? Solches kann man nicht nur in
einem „abhängigen Beschäftigungsverhältnis“, sondern auch bei der
Hausarbeit oder sonstigen privaten Tätigkeiten erleben.
Das Wort von der „inneren Kündigung“, das einen Zustand bezeichnet,
in dem man sich lustlos und gequält in das Unvermeidliche fügt, weil
man keine anderen Möglichkeiten sieht, trifft deshalb auf vieles zu.
Der Vers, den wir heute betrachten wollen, scheint da realitätsfern
zu sein. Fordert er doch dazu auf von Herzen an einer Sache zu
arbeiten. Infolge Frustration lustlos zu sein, davon scheint der
Schreiber nichts zu wissen. Oder doch?
Der heutige Text steht in einem Abschnitt, wo Sklaven dazu aufgefordert werden ihren irdischen Herren gehorsam zu sein. Denen
gesagt wird ihre Arbeit im Hinblick auf Gott zu tun und nicht nur
das, sondern das auch noch von Herzen zu tun. Ist das nicht zu
viel verlangt? Muss man sich als Sklave da nicht verhöhnt fühlen?
Wenn von Sklaven die Rede ist, wird gleich gefragt, wie das die
Christen „zulassen“ konnten. Hätten die Christen nicht dagegen
protestieren und sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzen müssen?
Wer so argumentiert hat noch nicht verstanden, um was es im
Christentum geht. Es geht hier um die Freiheit, die Christus
schenkt, und der gegenüber auch das Sklavendasein als unwesentlich in den Hintergrund tritt.
So gibt es auch heute noch Christen, die lieber im Gefängnis bleiben,
als um den Preis der Aufgabe ihres Glaubens, in die Freiheit entlassen
zu werden. Die Freiheit die Christus schenkt ist ihnen mehr wert, als
alle äußerliche Freiheit ist, die offenbar nicht das Entscheidende ist.
Wichtig ist allein zu Christus zu gehören, und deshalb waren in den
damaligen Gemeinden Freie und Sklaven geschwisterlich vereint.
Dem Christentum geht es nicht um Aufruhr und Revolution, sondern
um die Veränderung der Herzenshaltung, die es auf Dauer unmöglich
macht, Menschen als Sklaven zu halten.
Das gilt auch heute, wenn Menschen nur noch als Kostenfaktor
gesehen und entsprechend ausgenommen werden. Da fragt man
sich, worin der Unterschied zu früher besteht. Eigentlich hat sich
da, gegenüber früheren Zeiten, nicht viel geändert.
Und ist es nicht so, dass viele die äußerlich frei sind, zu Sklaven
von irgendwelchen Dingen werden? Auch von solcherart Sklaverei macht Christus frei.
Wer seine Arbeit so versteht, dass er sich von Gott in Dienst gestellt
weiß um durch sein Tun die Kraft Gottes zu bezeugen und IHM damit
die Ehre gibt, wird erfahren, wie zeitlos gültig das heutige Wort ist, und
er kann fröhlich und gewiss seine Arbeit tun, die dann auch anderen
zum Segen wird und ihn selbst froh macht.
Freiheit ist eben nicht gleich Freiheit. Die wahre und wirkliche Freiheit
haben wir nur in der Bindung an Christus und sein Wort und das überall,
und jederzeit. Gott dienen, das ist Freiheit!
Das walte Gott, der helfen kann!
Mit Gott fang ich die Arbeit an,
mit Gott nur geht es glücklich fort,
drum ist auch dies mein erstes Wort:
Das walte Gott!
All mein Beginnen, Tun und Werk
erfordert von Gott Kraft und Stärk;
mein Herz zu Gott ist stets gericht',
drum auch mein Mund mit Freuden spricht:
Das walte Gott!
So Gott nicht hilft, so kann ich nichts,
wo Gott nicht gibet, da gebrichts;
Gott gibt und tut mir alles Guts,
drum sprech ich auch nun guten Muts:
Das walte Gott!
Ohn ihn ist all mein Tun umsonst;
nichts hilft Verstand, Witz oder Kunst;
mit Gott gehts fort, gerät auch wohl,
dass ich kann sagen glaubensvoll:
Das walte Gott!
Tut ich mein Werk mit Gottes Rat,
der mir beistehet früh und spät
dann alles wohl geraten muss;
drum sprech ich nochmal zum Beschluss:
Das walte Gott!
(Lied 'Das walte Gott, der helfen kann!', Autor: Johann Betichius 1697)
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