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Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem
Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß
ihr messt, wird euch zugemessen werden.
Matthäus 7, 1. 2
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Das Richten und Urteilen über andere schafft seit jeher Befriedigung und macht deshalb nach wie vor “viel Freude”. Das war zu Zeiten des Erdendaseins unseres Herrn und Heilands Jesus Christus kein bisschen anders, weshalb er uns auch vor dem Richten warnt.
Ein schrecklicher Gedanke, dass genau dieselben Maßstäbe, die wir an andere anlegen, auch einmal an uns selbst angelegt werden. Mit dem Richten und Verurteilen anderer sprechen wir uns somit selbst das Urteil.
Und das gilt uneingeschränkt für uns alle. Für Christen und Atheisten, für Linke und Rechte, für Ausländer und Einheimische, für Regierende und Regierte und so weiter.
Und das sollte uns vorsichtiger werden lassen.
Kennzeichen der Christen ist, dass sie sich ernstlich bemühen, objektiv und sachlich zu bleiben. Bemühen heißt, dass das objektiv und sachlich bleiben nicht immer gelingt.
Es gelingt aber immer besser, je mehr wir uns am Wort Gottes orientieren, uns dabei vom Geist Gottes leiten lassen und damit auch in Gegnern und Andersdenkenden Gottes Geschöpfe und damit Sünder sehen können, wie wir es alle von Natur aus sind und waren, bevor wir unser Leben Jesus Christus übergeben haben.
Aber auch dadurch wurden wir keinesfalls zu “besseren Menschen”, sondern zu begnadigten Sündern, die nunmehr aus der Vergebung leben.
Als Christen steht es uns deshalb gut zu Gesicht, wenn wir unsere Mitmenschen und ihr Tun mit den Augen Gottes sehen, in dem wir versuchen ihr Verhalten zu verstehen und damit in einem milderen Licht, ohne Hass und Missgunst und in der Bereitschaft zu vergeben, sehen.
Was aber keinesfalls bedeutet, alles widerspruchslos hinzunehmen und keine sachbezogene Kritik üben zu dürfen. Ganz im Gegenteil. Es ist Christenpflicht Fehlentwicklungen beim Namen zu nennen und auf Veränderungen hinzuwirken. Dabei kann es aber immer nur um die Sache und nicht um das Niedermachen von Menschen gehen.
Wir wollen Gott um Vergebung bitten, wo wir mit unserer Kritik über das Ziel hinausgeschossen sind und dabei denen vergeben, die uns Grund zum Ärgernis gegeben haben.
Jörgen Bauer
Ach mein Herr Jesu, wenn ich dich nicht hätte
und wenn dein Blut nicht für die Sünder redte,
wo sollt ich Ärmster unter den Elenden
mich sonst hinwenden?
Ich wüsste nicht, wo ich vor Jammer bliebe;
denn wo ist solch ein Herz wie deins voll Liebe?
Du, du bist meine Zuversicht alleine;
sonst weiß ich keine.
Hättst du dich nicht zuerst an mich gehangen,
ich wär von selbst dich wohl nicht suchen gangen;
du suchtest mich und nahmst mich mit Erbarmen
in deine Arme.
Nun dank ich dir vom Grunde meiner Seelen,
dass du nach deinem ewigen Erwählen
auch mich zu deiner Kreuzgemeine brachtest
und selig machtest.
(Lied '
Ach mein Herr Jesu, wenn ich dich nicht hätte
', Christian Gregor (1723 - 1801) )
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