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Es ist dem Menschen bestimmt einmal zu sterben, danach aber das Gericht.
Hebräer 9, 27
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Alle Religionen, und vor allem die alten Kulturen wussten davon, dass mit dem Tod nicht "alles aus" ist. Und alle Religionen wissen auch, dass wir über unser Leben Rechenschaft geben bzw. die Folgen eines verfehlten Lebens tragen müssen. Es handelt sich hier vermutlich um ein allen Menschen gemeinsames Urwissen.
Dass es bei uns viele gibt, die meinen, dass mit dem Tod "alles aus" ist, ist die Folge einer materialistischen Grundeinstellung, die nur das gelten lässt, was unmittelbar sicht-, mess- und beweisbar ist, wonach dann das ganze Leben ausgerichtet wird.
Das bedeutet Zielverfehlung des gesamten Lebens. Die Bibel bezeichnet das als geistliche Blindheit und als Leben in der Finsternis, wovon der Mensch befreit werden soll.
Wer hier weiter sieht und vielleicht in Grenzsituationen kommt, für den wird deutlich spürbar, dass das Unsichtbare das Sichtbare bei weitem übersteigt. Was sichtbar ist, ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig, schreibt der Apostel Paulus (1. Korinther 4, 18).
Unsere Zeit krankt daran, dass man nicht mehr mit dem Unsichtbaren rechnet. Das Unsichtbare lässt sich nicht beweisen, sondern nur mittelbar erfahren. Vordergründig haben wir Menschen durch unsere Geistestätigkeit Teil an einer unsichtbaren Welt. Ideen, Gedanken und Vorstellungen bleiben unsichtbar, haben aber trotzdem Wirkungen.
In der Tierforschung hat man herausgefunden, dass der Hund zu Hause genau spürt, wenn das Herrchen in der Stadt den Entschluss fasst, nach Hause zu kommen.
Tiere wissen im Voraus, wann ein vom Tier gern gesehener Besuch
kommt und zwar auch aus welcher Richtung, was Tierhalter überrascht, die gewohnt sind, dass ein bestimmter Besuch immer nur von da oder dort kommt.
Wenn unser Dackel die Hausschuhe unseres Sohnes an die Haustür
trug, wussten wir, dass der Sohn noch heute kommen wird.
Es gibt also "Informationswege", die über das Raum-Zeitliche hinausweisen.
Nur wer "transzendent" über das Sichtbare hinausgehend denkt, kann glauben. Deshalb wird auch eine "immanente" (innerweltliche) Verkündigung beklagt, die nicht mehr mit dem Unsichtbaren und Übernatürlichen rechnet.
Die immanente Predigt wird mehr in Richtung "Sozialpredigt" gehen, während die transzendente Predigt auf das Unsichtbare und damit auf Gott als die ewige Kraftquelle weist, von der uns alles zufließt und mit der wir verbunden bleiben müssen. Das sind dann die Dinge, die erbauen, stärken und weiterführen.
Zur unsichtbaren Wirklichkeit gehört auch, dass niemand vor Gott flüchten kann. Auch nicht in den Tod. Wo wir auch hinkämen ist Gott schon da. Niemand entkommt dem Gericht Gottes. Wer in dieser Welt, trotz übler Taten, ungeschoren davon gekommen ist, wird sich spätestens vor Gott verantworten müssen.
Hinsichtlich ungesühnter Verbrechen können wir deshalb "ganz beruhigt" sein. Die Angst vor dem Sterben ist letztlich Angst vor dem Gericht Gottes, und es gibt schauerliche Geschichten vom Sterben ausgemachter Gottesleugner, die plötzlich genau wussten, wohin die Reise geht.
Das alles muss immer wieder gesagt werden. Auch dass wir Sein Gericht nur dann nicht fürchten müssen, wenn wir uns hier auf Erden haben durchrichten und zurechtbringen lassen, das heißt, dass wir von falschen Wegen umgekehrt sind und Gott geglaubt haben.
Dazu gehört, dass wir das Erlösungswerk Jesu Christi als für uns geschehen angenommen und fürderhin aus der Vergebung gelebt haben.
Das sind ganz reale Dinge, die nichts mit Drohbotschaft, Angstmache zum gewinnen von Gläubigen oder "Opium fürs Volk" zu tun haben.
Mein schönste Zier und Kleinod bist
auf Erden Du, Herr Jesu Christ;
Dich will ich lassen walten
und allezeit in Lieb und Leid
in meinem Herzen halten.
Dein Lieb und Treu vor allem geht,
kein Ding auf Erd so fest besteht;
solchs muss man frei bekennen.
Drum soll nicht Tod, nicht Angst, nicht Not
von Deiner Lieb mich trennen.
Dein Wort ist wahr und trüget nicht
und hält gewiss, was es verspricht,
im Tod und auch im Leben.
Du bist nun mein und ich bin Dein,
Dir hab ich mich ergeben.
(Lied '
Mein schönste Zier und Kleinod
', Johannes Eccard (1553-1611) )
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