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Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Psalm 90, 12
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Der Wonnemonat Mai ist nun wirklich kein Monat, der an´s Sterben
erinnert. Und Pfingsten schon gar nicht. Solche Gedanken passen
besser zum Monat November und dem Ewigkeitssonntag, auch wenn
Menschen nicht nur im November, sondern das ganze Jahr über sterben.
Der Gedanke an das Sterben kam mir ganz plötzlich als ich dieser
Tage, zusammen mit meiner Frau, über Land fuhr und mein Blick
auf die herrliche sonnenbeschienene frühlingshafte Landschaft fiel.
Wie wunderbar ist doch Gottes Schöpfung, und da musste ich an die
vielen Generationen vor mir denken, die das auch alles schon gesehen und in Liedern und Gedichten bewundert haben.
Und da kam es mir: Sie alle sind gestorben und hatten vielleicht gar keine Lust die Welt zu verlassen. Und da wurde mir besonders deutlich, dass auch ich nur ein Gast auf Erden bin.
Wenn meine letzte Stunde kommt, kann ich also nicht sagen:
"Wie gemein, dass ich jetzt gehen soll, wo ich doch dazu nicht
die geringste Lust verspüre und noch länger bleiben möchte."
Ja, wir werden geboren und gestorben, ohne gefragt zu werden
und haben aus uns heraus nichts. Alles ist uns geschenkt oder
auch nur geliehen für die Zeit unseres Erdendaseins. Danach muss
es wieder abgegeben werden.
Umgangssprachlich sagen wir, ich habe einen Körper, einen Geist,
eine Seele, Bewusstsein und Verstand, ich bin gesund (oder auch
nicht), ich habe alle möglichen Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich jetzt endlos aufzählen könnte.
Aber wer und was ist eigentlich "ich", dass dies alles auf sich bezogen, wahrnimmt? Ein Rätsel, das sich nicht beantworten lässt.
Als Christen haben wir aber noch etwas anderes:
Nämlich das Geschenk des Glaubens und den Heiligen Geist, der bleibend in uns wohnt, wenn wir treu im Glauben verbleiben. Dazu haben wir das ewige Leben, über das der biologische Tod keine Macht mehr hat.
Wir haben die Verheißung der Auferstehung und ein Leben in der
Neuschöpfung Gottes, die alles in den Schatten stellen wird, was
Gottes Schöpfung schon jetzt an Schönem zu bieten hat.
Wir brauchen unser Herz also nicht an die vergängliche Schöpfung
zu hängen. Möge es Gott schenken, dass wir unseren letzten Weg
aus dieser Welt einmal voller Glaubensgewissheit fröhlich antreten können.
Freut euch, ihr Christen alle,
Gott schenkt uns seinen Sohn;
lobt ihn mit großem Schalle,
er sendet auch vom Thron
des Himmels seinen Geist,
der uns durchs Wort recht lehret,
des Glaubens Licht vermehret
und uns auf Christus weist.
Er lässet offenbaren
als unser höchster Hort
uns, die wir Toren waren,
das himmlisch Gnadenwort.
Wie groß ist seine Güt!
Nun können wir ihn kennen
und unsern Vater nennen,
der uns allzeit behüt´.
Verleih, daß wir dich lieben,
o Gott von großer Huld,
durch Sünd dich nicht betrüben,
vergib uns unsre Schuld,
führ uns auf ebner Bahn,
hilf, dass wir dein Wort hören
und tun nach deinen Lehren:
das ist recht wohlgetan.
Von oben her uns sende
den Geist, den edlen Gast;
der stärket uns behende,
wenn uns drückt Kreuzeslast.
Tröst uns in Todespein,
mach auf die Himmelstüre,
uns miteinander führe
zu deinem Freudenschein!
(Lied '
Freut euch, ihr Christen alle, Gott schenkt uns
', Georg Werner 1639 )
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