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Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den gütigen und freundlichen, sondern auch den wunderlichen.
1. Petrus 2, 18
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Sklaverei, wie verträgt sich das mit der Botschaft Jesu und wie
kann es sein, dass Sklaven an verschiedenen Stellen des Neuen Testaments zum Gehorsam gegenüber ihren Herren aufgerufen werden? Wäre es nicht gerade andersherum „christlich“?
Und dann wird vorwurfsvoll und anklagend gefragt, warum Jesus
nichts gegen die Sklaverei gesagt und die Christen nichts gegen
die Sklaverei getan hätten, woraus anschließend geschlussfolgert
wird, dass das Christentum keinen Wert hat.
Wie sah das nun aus, mit den Sklaven im Altertum, was damals
etwas völlig „normales“ und Teil der Gesellschaftsordnung war
und damit als „selbstverständlich“ hingenommen wurde?
Sklaven waren Unfreie, meistens Kriegsbeute, die keine
Bürgerrechte hatten, was nicht bedeutet, dass sie wertlos waren. Denn
es gab auch gebildete Sklaven, die mit anspruchsvollen Aufgaben
betraut waren und für ihre Eigentümer einen großen Wert
darstellten.
Und wie sieht es heute aus? Haben sich die Dinge wesentlich
geändert? Wer nichts hat, über keinen Einfluss und keine
Beziehungen verfügt, ist oftmals auch nicht viel besser dran als
ein Sklave.
Aber was sollen die Appelle an die Sklaven im Neuen Testament?
Uns soll damit klar werden, dass die jeweilige soziale Stellung,
die wir in der Welt haben, völlig belanglos ist, wenn es um unser Verhältnis zu Jesus Christus geht. Wichtig ist allein, dass dieses in Ordnung ist, wobei unser sozialer Rang unerheblich ist.
Christen respektieren damit auch die jeweilige staatliche
Ordnung und versuchen nicht, diese mittels gewaltsamer Aktionen
oder Revolutionen zu beseitigen, was immer nur zu Blutvergie-
ßen, Not, Tod und Elend führt.
Am Ende sind dann immer nur die Rollen vertauscht: Aus Knechten wurden Herren und aus Herren Knechte. Und in dieser Beziehung sollte es unter Christen gerade anders sein:
Wer der Erste unter euch sein will, der sei euer Knecht, sagt
Jesus und lebte das selbst vor. Dadurch werden die Unterschiede zwischen Herren und Knechten, und damals Sklaven, auf eine gute Weise, ohne Gewaltanwendung, aufgehoben.
Christen sind deshalb aber nicht passiv. Sie kämpfen mit der
geistlichen Waffenrüstung, mit dem Dynamit des Evangeliums
und der Kraft des Gebets.
Der Einfluss des Christentums und des christlichen Denkens hat im Endeffekt dazu geführt, dass es heute keine Sklaven mehr gibt, so wie einst im Altertum und sich die sozialen Verhältnisse grundsätzlich geändert haben. Auch wenn das,
aufgrund der menschlichen Natur, nicht immer ohne Gewalt abging.
Es war auch ein Christ, der sich seinerzeit für die Abschaffung
der Sklaverei in Amerika einsetzte. Und wenn es heute in der
Welt noch Sklaverei gibt, dann in Ländern und Gesellschaften
in denen das Christentum bislang keinen Fuß fassen konnte.
Ein Sklave kann, wenn er in Christus ist, trotzdem ein Freier
sein. Deshalb ist die Unfreiheit von äußerlich Freien, die von
irgendwelchen Zwängen oder Süchten versklavt werden, viel
schlimmer als die gewöhnlicher Sklaven.
Deshalb hat uns Christus zur Freiheit befreit, damit wir nicht
neuerlich zu Knechten werden.
Einer ist´s, an dem wir hangen,
der für uns in den Tod gegangen
und uns erkauft mit seinem Blut.
Unsre Leiber, unsre Herzen
gehören dir, o Mann der Schmerzen;
in deiner Liebe ruht sich´s gut.
Nimm uns zum Eigentum,
bereite dir zum Ruhm
deine Kinder.
Verbirg uns nicht das Gnadenlicht
von deinem heilgen Angesicht.
Nicht wir haben dich erwählet,
du selbst hast unsre Zahl gezählet
nach deinem ewgen Gnadenrat;
unsre Kraft ist schwach und nichtig,
und keiner ist zum Werke tüchtig,
der nicht von dir die Stärke hat.
Drum brich den eignen Sinn,
denn Armut ist Gewinn
für den Himmel;
wer in sich schwach, folgt, Herr, dir nach
und trägt mit Ehren deine Schmach.
O Herr Jesu, Ehrenkönig,
die Ernt ist groß, der Schnitter wenig,
drum sende treue Zeugen aus.
Send auch uns hinaus in Gnaden,
viel arme Gäste dir zu laden
zum Mahl in deines Vaters Haus.
Wohl dem, den deine Wahl
beruft zum Abendmahl
im Reich Gottes!
Da ruht der Streit, da währt die Freud
heut, gestern und in Ewigkeit.
Sieh auf deine Millionen,
die noch im Todesschatten wohnen,
von deinem Himmelreiche fern.
Seit Jahrtausenden ist ihnen
kein Evangelium erschienen,
kein gnadenreicher Morgenstern.
Glanz der Gerechtigkeit,
geh auf, denn es ist Zeit!
Komm, Herr Jesu,
zieh uns voran und mach uns Bahn,
gib deine Türen aufgetan.
Heiland, deine größten Dinge
beginnest du still und geringe.
Was sind wir Armen, Herr, vor dir?
Aber du wirst für uns streiten
und uns mit deinen Augen leiten;
auf deine Kraft vertrauen wir.
Dein Senfkorn, arm und klein,
wächst ohne großen Schein
doch zum Baume,
weil du, Herr Christ, sein Hüter bist,
dem es von Gott vertrauet ist.
(Lied '
', Albert Knapp, 1822 )
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