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Unrecht Gut gedeiht nicht
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Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremden Gut! Wie lange wird's währen?
Habakuk 2,6
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Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen.
1. Timotheus 6,7
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Gegenstand der heutigen Betrachtung sind Losung und Lehrtext vom
16.10.2008. Beides wurde schon lange, bevor etwas von der Finanzkrise
etwas bekannt wurde, ausgelost bzw. ausgesucht.
Mir geht es jetzt keinesfalls darum, die sich bis zum Überdruss gesteigerten Berichte, Kommentare und Diskussionsrunden zur gegenwärtigen
Lage um eine sonntägliche Andacht zu bereichern, sondern aufzuzeigen,
dass es in der Welt nichts Neues gibt, sondern es immer die alten Themen, nur in neuer Aufmachung, sind.
Auch geht es in der gegenwärtigen Diskussion mehr um die untreuen Hirten und Mietlinge - auch das ein biblisches Thema - aber die Sache
nahm ihren Anfang mit der Mehrung des Gutes mit fremden Gut und die Frage, wie lange wird's währen, wurde durch die Entwicklung beantwortet.
Der Lehrtext aus 1. Timotheus erinnert uns daran, dass wir nackt in die Welt gekommen sind und diese auch wieder so verlassen werden und
das letzte Hemd keine Taschen hat, weshalb wir darauf achten sollen, mit was wir unser Leben füllen und dass unrecht Gut zum Unsegen wird.
Deshalb kann es nicht darum gehen, auf andere zu zeigen, sondern auf
uns selbst zu schauen und uns zu prüfen, wie wir es selbst mit diesen
Dingen halten, welches Verhältnis wir zu Geld und Gut haben. Dabei sollten wir uns fragen, ob uns Lauterkeit wirklich eine Herzensangelegenheit
ist oder ob wir nur aus Mangel an Gelegenheit sauber geblieben sind.
Gelegenheit macht Diebe, sagt ein Sprichwort, und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass man sehr schnell vom rechten Weg abkommen kann,
wenn es einem leicht gemacht wird und unsaubere Methoden allgemein akzeptiert und toleriert werden.
Von daher unterscheidet sich "Otto Normalverbrauer", der die Steuererklärung ein bischen schönt und sich hier und da ein kleinbischen durchmogelt und das eine oder andere "stimmend" macht, und sich, wenn es
sein muss auch mal "dumm stellt", nur graduell von dem Banker oder Manager, der hier nur ganz andere Möglichkeiten hat.
Auch wir "Normalverbraucher" werden so ständig in Versuchung geführt.
Ich kenne ehrliche Menschen, die, für sich selbst, ethische Normen entwickelt und Prinzipien haben und deren Selbstachtung es nicht zulässt
vom geraden Weg abzuweichen. Das bedeutet mitunter auch Kampf.
Das ist sicher eine gute Sache. Die Bibel weiß aber auch davon, dass
unserer Kraft begrenzt ist. Und der Kampf gegen sich selbst kann, wenn
überhaupt, nur schwer gewonnen werden und Niederlagen sind da besonders schmerzhaft. Deshalb lädt die Bibel dazu ein, sich aus der unerschöpflichen göttlichen Kraftquelle füllen zu lassen.
Und hier befreit die Bindung an Gott und an unseren Herrn, Heiland und
Erlöser Jesus Christus von Bindungen und gibt ein fröhliches Herz. Je mehr uns unsere Bindung an Gott reich, froh, frei und glücklich macht,
um so mehr verlieren umgekehrt die vergänglichen Dinge an Gewicht.
Auch dieser Weg bedeutet tägliche Umkehr zu Gott. Auch er kann mühsam sein - aber Gott hilft hindurch, wenn wir einen Fall tun, vergibt er uns,
rechnet das Versagen nicht zu, wir brauchen uns damit nicht zu quälen, und es ist der Weg, der die größere Verheißung hat.
Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun
und Werk auf deinem Willen ruh,
von dir kommt Glück und Segen,
was du regierst, das geht und steht
auf rechten guten Wegen.
Oft denkt der Mensch in seinem Mut,
dies oder jenes sei ihm gut,
und ist doch weit gefehlet;
oft sieht er auch für schädlich an,
was doch Gott selbst erwählet.
So fängt auch oft ein weiser Mann
ein gutes Werk zwar fröhlich an
und bringt's doch nicht zum Stande;
er baut ein Schloss und festes Haus,
doch nur auf lauterm Sande.
Was dir gefällt, das lass auch mir,
o meiner Seelen Sonn und Zier,
gefallen und belieben,
was dir zuwider, lass mich nicht
In Wort und Tat verüben.
Wer fleißig betet und dir traut,
wird alles, da ihm sonst vor graut,
mit tapferm Mut bezwingen,
sein Sorgenstein wird in der Eil
in tausend Stücke springen.
(Lied 'Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun',
Autor: Paul Gerhardt, 1653)
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