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Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Hebräer 11, 1
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Gäbe es die Welt auch dann, wenn es mich nicht gäbe? Eine dumme Frage! Ich gehe mal davon aus, dass es die Welt auch dann gäbe, wenn es mich nicht gäbe, als jemanden, der die Welt als vorhanden wahrnehmen kann.
Aber solche philosophischen Fragen werden manchmal gestellt und gefragt, inwieweit wir die Welt durch unsere Vorstellungskraft gestalten - und hier kann man, ganz allgemein, auch den Glauben mit einbeziehen - und dann scheint die eingangs gestellte Frage gar nicht mehr so abwegig zu sein.
Wenn der Glaube Berge versetzen kann, wie Jesus sagt, dann geht vom Glauben eine verändernde Kraft aus, egal ob die Aussage mit dem Bergeversetzen wörtlich oder nur bildhaft gemeint ist. Dass der Glaube, und wenn es nur der Glaube an die eigene Gesundung ist, etwas bewirkt, ist eine allgemein anerkannte Tatsache.
Der biblische Glaube ist aber von einer anderen Qualität, als der Glaube an die eigene Gesundung. Er hat das feste Vertrauen auf Gott in allen Lebenslagen zum Inhalt, wobei das Ziel des gesamten Lebens bei Gott in der Ewigkeit gesehen wird. Aus dieser Perspektive erwächst dann auch die Kraft und Gewissheit des Glaubens.
Aus der Sicht des natürlichen Menschen ist der Glaube an Gott, wie ihn die Bibel lehrt, unsinnig. Und gläubige Christen können in Glaubenszweifel geraten, wenn sie in Sachen des Glaubens frommen Versprechungen glauben, die menschlichen Wunschvorstellungen entsprechen, aber so nicht wahr sind.
Zum Beispiel:
Mit Jesus bist du nie mehr einsam! Bei Jesus bis du immer fröhlich! Jesus löst alle deine Probleme! Jesus gibt Antwort auf alle deine Fragen! Und was da so mehr ist. Das alles ist so nicht richtig!
Die Glaubenszeugen, die in Hebräer 11 aufgeführt werden, hatten nicht immer ein beschwerdefreies Leben. Sie waren einsam, traurig, hatten Probleme und offene Fragen.
Aber sie durften immer wieder Gottes Durchhilfe und Treue erfahren, und darauf dürfen auch wir hoffen, auf nicht mehr und auch nicht weniger. Und da kann manchmal ein besonders hohes Maß an Geduld erforderlich sein. Und Geduld ist etwas, wozu auch
das Wort Gottes auffordert! "Geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet", heißt es da zum Beispiel.
Und dieser Glaube soll uns bis zu unserem Tod begleiten, bis an den Punkt, an dem es, aus menschlicher Sicht, nichts mehr zu hoffen gibt. Hier sollen wir dann die feste Zuversicht haben, dass uns Jesus durch das dunkle Tor des Todes ins ewige Leben
geleitet, so dass die Hoffnung auch im Sterben nicht endet.
Auf den Glauben legt Gott den allergrößten Wert. Ohne den Glauben ist´s unmöglich Gott zu gefallen, heißt es in Hebräer 11,6, und letztlich war es der Unglaube der zum Sündenfall, als dem Anfang aller Nöte und Beschwernisse, führte. Im Glauben gehen wir den umgekehrten Weg, zurück zu Gott, und dieser Weg ist nicht frei von Beschwernissen.
Aber dieser Glaube, auf den Gott den allergrößten Wert legt, ist nicht machbar. Wir können uns nicht willentlich dazu entschließen, ab jetzt glauben zu wollen, wenn wir zum Glauben
nicht die geringste Lust verspüren. Das ist ein Grund um auch mit den Ungläubigen Geduld zu haben.
Der Glaube wird durch den Geist Gottes gewirkt. Gott tut den ersten Schritt, zu dem wir ein "ja" finden müssen, und es ist Gott der uns im Glauben erhält.
Unser Glaube ist wie ein schwaches Flämmchen, das jeder Windstoß ausblasen kann, sagte mein alter Religionslehrer immer.
Danken wir Gott täglich dafür, dass wir glauben können und bitten wir IHN, dass ER uns bis ans Ende im Glauben erhält und dass wir schauen dürfen, was wir geglaubt haben.
Ich weiß, woran ich glaube,
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube
wie Sand und Staub verweht;
ich weiß, was ewig bleibet,
wo alles wankt und fällt,
wo Wahn die Weisen treibet
und Trug die Klugen prellt.
Ich weiß, was ewig dauert,
ich weiß, was nimmer lässt;
auf ewgen Grund gemauert
steht diese Schutzwehr fest.
Es sind des Heilands Worte,
die Worte fest und klar;
an diesem Felsenhorte
halt ich unwandelbar.
Auch kenn ich wohl den Meister,
der mir die Feste baut;
er heißt der Fürst der Geister,
auf den der Himmel schaut,
vor dem die Seraphinen
anbetend niederknien,
um den die Engel dienen:
ich weiß und kenne ihn.
Das ist das Licht der Höhe,
das ist der Jesus Christ,
der Fels, auf dem ich stehe,
der diamanten ist,
der nimmermehr kann wanken,
der Heiland und der Hort,
die Leuchte der Gedanken,
die leuchtet hier und dort.
So weiß ich, was ich glaube,
ich weiß, was fest besteht
und in dem Erdenstaube
nicht mit als Staub verweht;
ich weiß, was in dem Grauen
des Todes ewig bleibt
und selbst auf Erdenauen
schon Himmelsblumen treibt.
(Lied '
Ich weiß, woran ich glaube
', Ernst Moritz Arndt 1819 )
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