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Des großen Gottes großes Tun
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Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern. Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. Ihre Schnur geht aus in alle Lande und ihre Rede an der Welt Ende. Er hat der Sonne eine Hütte an ihnen gemacht; Psalm 19, 2 - 5 (Luther 1912) |
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Jede Jahreszeit und jeder Tag haben ihre Schönheiten. Aber wenn an einem Sommertag Schönwetterwolken am blauen Himmel dahin ziehen und in der Natur die unterschiedlichsten Farben prangen, vermeine ich in besonderer Weise etwas von der unhörbaren Sprache zu vernehmen, von welcher der Psalmist spricht.
Der heilige Franz von Assisi hat das mal sehr schön auf seine
Art zum Ausdruck gebracht, in dem er sagte, dass alle Schönheit der Erde nur ein matter Abglanz der ewigen Schönheit Gottes auf den vergänglichen Dingen dieser Welt ist.
Ich glaube, dass er damit etwas Richtiges gesagt hat und
manchmal denke ich, dass es so sein könnte, dass das, was wir an
Schönem wahrnehmen in einer unvergleichlichen Art in der Ewigkeit Gottes, gewissermaßen im „Original“, vorhanden ist und wir das einmal sehen werden.
Im Psalm, in dem der heutige Vers steht, geht es aber nicht nur
um die Schönheit der Schöpfung. Als genauso herrlich und schön
werden die Gebote und Befehle des Herrn gerühmt, die rein, lauter, richtig und vollkommen sind und damit Herz und Seele erquicken.
Sie werden als köstlicher als Gold und süßer als Honig bezeichnet und angefügt, dass man sich dadurch auch warnen lassen soll weil nur der Lohn erwarten kann, der sich an Gottes herrlichen Ordnungen orientiert und dass Gott vor falschen Wegen bewahren möge.
Wenn man das recht bedenkt, ist es tatsächlich so, dass die
Schönheit der Schöpfung und Gottes Gebote und Schöpfungsordnungen zwei Seiten derselben Medaille sind und dass das eine ohne das andere nicht denkbar ist, was sichtbar, spürbar und erfahrbar wird, wenn Gottes Gebote missachtet werden.
Ein Folge dieser Missachtung göttlicher Gebote ist, dass sich die Erde nicht mehr im paradiesischen Urzustand befindet, sondern
der Vergänglichkeit preisgegeben ist. Trotzdem ist nach wie vor
die ursprüngliche Handschrift des Schöpfers sichtbar, und es ist
geistliche Blindheit, die daran hindert, diese Handschrift zu
erkennen.
Gott möge uns deshalb den Blick allezeit für seine, alles
umfassende sichtbare und unsichtbare Allgegenwart und seine
herrlichen Ordnungen und Gebote öffnen.
Geh aus, mein Herz, und suche Freud,
in dieser schönen Sommerzeit
an deines Gottes Gaben
Schau an der schönen Gärten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.
Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide.
Narzissen und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide,
als Salomonis Seide.
Ich selber kann und mag nicht ruhn;
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen:
Ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen,
aus meinem Herzen rinnen.
Welch hohe Lust, welch heller Schein,
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muss es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdrossnem Mund und Stimm
ihr Halleluja singen,
ihr Halleluja singen.
Mach in mir Deinem Geiste Raum,
dass ich Dir werd ein guter Baum,
und lass mich Wurzel treiben;
verleihe, dass zu Deinem Ruhm
ich Deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben,
und Pflanze möge bleiben.
(Lied '
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
', Paul Gerhardt 1607 - 1676 )
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