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Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass
sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still.
1. Timotheus 2, 12
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Diese Aussage steht in einem Abschnitt, der sich mit den unterschiedlichen Rollen von Männern und Frauen befasst.
Weil das ein Thema ist, bei dem es schnell zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann, wird der Abschnitt in 1. Timotheus 2, Verse 8 – 15, in dem auch der heutige Vers steht, seit längerem geflissentlich übergangen.
Aber können wir es uns leisten, Teile des Wortes Gottes zu negieren, nur weil sie gerade nicht auf der Linie des Zeitgeistes liegen? Ich denke, das können wir nicht, weshalb „unbeliebten“ Texten, meine besondere Aufmerksamkeit gilt.
Auch beim heutigen Vers geht es um Wort Gottes und nicht etwa um
die persönlichen Ansichten des angeblich „frauenfeindlichen“ Apostels Paulus, wie das gerne hingestellt wird.
Kennzeichen des Wortes Gottes ist, dass es zeitlos gültig ist und keine Verfallsdaten kennt, weshalb es keine Aussagen geben kann, „die durch die gesellschaftliche Entwicklung überholt sind“.
Dem steht nicht entgegen, dass manche biblische Aussage besser
verstanden wird, wenn die näheren Begleitumstände bekannt sind
wobei manches in die heutige Zeit übertragen werden muss, ohne
dabei aber den grundsätzlichen Sinn einer Aussage zu verändern.
Besonders wenn es um die zeitlos gültige Schöpfungsordnung geht
ist besonders viel Weisheit vonnöten. Männer und Frauen sind von
Gott gleich wert geachtet. Durch ihre unterschiedliche Wesensart,
sind sie für die unterschiedlichen Lebensbereiche unterschiedlich
talentiert. Diese jeweiligen spezifischen Gaben sollen sie nutzen
um sich gegenseitig zum vollständigen zu Menschen ergänzen.
Bei dem heutigen Vers kann es deshalb nicht darum gehen, der Frau
den Mund zu verbieten (was, wie jeder Ehemann weiß, sowieso völlig aussichtslos wäre - smiley) sondern schöpfungsgemäße Grundlinien aufzuzeigen, deren Missachtung sich nachteilig auswirkt.
Allgemein wird geglaubt, dass sich die Gesellschaft „fortentwickelt“ (wobei man geteilter Meinung darüber sein kann, ob es sich dabei tatsächlich um Fortschritt handelt) weshalb man sich geradezu verbissen bemüht „die Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen zu verwirklichen, wobei oftmals der Eindruck entsteht, dass Gleichberechtigung mit Gleichmacherei verwechselt wird.
Verdächtig ist die Verbissenheit, mit der ans Werk gegangen wird. Offensichtlich kostet es viel Kraft die natürlichen Ordnungen zu „überwinden“, denn sobald man nachlässt, stellen sich automatisch die natürlichen Verhaltensmuster ein. Ein Problem, das immer dann auftritt, wenn man die Wirklichkeit einer Ideologie angepasst werden soll.
Von Männern, die in der Öffentlichkeit und vor Volksmengen Priester- und Verkünderdienste leisten, geht offensichtlich eine andere Wirkung aus, weshalb dies auch jahrtausendelang so praktiziert wurde.
Die Frauen wurden dadurch nicht zurückgesetzt, sondern warteten ebenfalls mit Leistungen auf, die ihnen ebenso einen Platz in der Geschichte, und das nicht nur in der biblischen, sicherten. Denn in der Bibel steht nichts davon, dass sich Frauen nicht für die Sache des Glauben einsetzen, diesen bezeugen und Menschen zu Gott führen dürften.
Warum das so ist, lässt sich, allein von der menschlichen Logik her, nicht begründen. Deshalb kann man tatsächlich fragen, warum Frauen keine Pfarrerinen, Dekaninnen, Pröbstinnen, Bischöfinnen etc. pp. sein sollen.
Wenn eine Frau einen Talar anhat, vor einem Altar und auf der Kanzel steht, kann sie ganz zweifellos genau das gleiche, wie ein Mann tun. Was spricht also gegen Frauen in geistlichen Ämtern?
Aber ist es immer dasselbe, wenn zwei das gleiche tun? Schöpfungsgemäße Ordnungen haben es, ebenso wie die Naturgesetze, an sich, dass sie aus sich heraus nicht begründbar sind. Sie sind einfach so. Man kann das entweder akzeptieren oder dagegen ankämpfen, wobei es sich immer wieder zeigt, dass alle Versuche die Welt auf diese Weise zu verbessern, die Dinge eher verschlimmern, anstatt sie zu verbessern.
Wenn ich mich mit solchen Gedanken, wie der Frau auf der Kanzel, vertraut machen möchte, spüre ich, dass ich mich dabei von Gott und seinem Wort entferne und mir dabei selbst etwas vormache.
Denn wenn ich ganz ehrlich bin, mein Gewissen nicht unterdrücke und still werde, spüre ich sehr deutlich, was hier richtig und was falsch ist. Ein Mann bleibt nun mal ein Mann und eine Frau eine Frau!
Jeder darf das sehen wie er will und auch einmal vor Gott verantworten. Ich aber möchte mich an dem orientieren, was Wort Gottes ist. Denn wenn wir einmal damit anfangen unbequem gewordene Aussagen als „zeitbedingt“ abzutun und passend hinzubiegen, wird über kurz oder lang die ganze Schrift der Beliebigkeit preisgegeben und damit wert- und kraftlos. Und auf diesem Wege sind wir derzeit.
Die Frage ist, wo anfangen und wo aufhören. Deshalb meidet den ersten Schritt! Denn wenn man vom Wort Gottes etwas hinweg nimmt, gerät die ganze Bibel in eine Schieflage. Und woran mag es liegen, dass ich von einer „kirchlichen Amtsträgerin“ noch nie eine biblisch fundierte Verkündigung gehört habe?
Auf, Christenmensch, auf, auf zum Streit,
auf, auf zum Überwinden! In dieser Welt,
in dieser Zeit, ist keine Ruh zu finden,
Wer nicht will streiten, trägt die Kron
des ewgen Lebens nicht davon.
Der Teufel kommt mit seiner List, die Welt
mit ihrem Prangen, das Fleisch mit Lust,
dich, wo du bist, zu fällen und zu fangen;
streitst du nicht wie ein tapfrer Held,
so bist du hin und schon gefällt.
Gedenke, dass du zu der Fahn deins Feld-
herrn hast geschworen, gedenke, dass du
als ein Mann zum Streit bist auserkoren;
gedenke dass ohn Streit und Sieg
nie einer zum Triumph aufstieg.
Wer überwindet, soll ewig nicht aus Gottes
Tempel gehen, soll drinnen als ein himmlisch
Licht und goldne Säule stehen.
Der Name Gottes und des Herrn
soll von ihm leuchten weit und fern.
So streit denn, Seel, streit keck und kühn,
dass du mögst überwinden; streng alle Kräft
an, allen Sinn, dass du dies Gut mögst finden.
Wer nicht will streiten um die Kron,
bleibt ewiglich in Spott und Hohn.
(Lied 'Auf, Christenmensch, auf, auf zum Streit', Johann Scheffler 1668 )
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