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Zum Leben hindurchgedrungen
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Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Johannes 5,24
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Am 6. Januar wird das Erscheinungsfest – Epiphanias – gefeiert, das oftmals
auch mit den drei Weisen aus dem Morgenland in Verbindung gebracht wird,
obwohl beides nichts miteinander zu tun hat. Bei der „Erscheinung“ des Erscheinungsfestes geht es um die Sichtbarmachung Gottes in Jesus Christus.
Ein Grund warum in manchen Kirchen Weihnachten am 6. Januar gefeiert
wird. Die Weihnachtszeit endet deshalb auch nicht mit dem 6. Januar, obwohl an diesem Tag gewöhnlich der Weihnachtsschmuck abgebaut wird,
sondern mit dem letzten Sonntag nach Epiphanias.
Gegenstand der heutigen Betrachtung soll ein Wort Jesu sein, mit dem er
ganz entscheidend auf das verweist, auf was es letztlich ankommt und warum
er überhaupt erschienen ist.
Freilich war seine Hauptaufgabe uns durch sein Leiden uns seine Auferstehung das ewige Leben zu erwerben – aber das alles würde uns nichts
nützen, wenn wir dieser Botschaft und seinem Wort nicht glauben würden.
Wenn Jesus eine Aussage mit „wahrlich, wahrlich“ anfängt, weist er damit
darauf hin, dass es sich dabei um eine besonders wichtige und ganz gewiss
auch absolut richtige Aussage handelt, die unsere ungeteilte Aufmerksamkeit verdient.
Jesus hebt neben dem Hören auf sein Wort darauf ab, dass es darauf ankommt, dass IHM und dem, der IHN gesandt hat, nämlich Gott, geglaubt
wird. Und zwar nur IHM und sonst keinem anderen!
Diese Aussage liegt auf der biblischen Linie wonach es Gott einzig und allein
auf den Glauben ankommt. Glauben, nicht im Sinne von Fürwahrhalten, sondern Glauben in dem Sinne, dass ich Gott und seinem Wort uneingeschränkt
und exklusiv vertraue und zwar so, dass mein ganzes Sein, in Wort und Tat,
danach ausgerichtet ist und ich, trotz aller Niederlagen, an IHM festhalte, aus
seiner Vergebung lebe und mich von IHM immer wieder aufrichten lasse.
Wer so glaubt, der hat das ewige Leben, schon jetzt!
Er kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Der ebenfalls auf biblischer Linie liegende Umkehrschluss daraus
ist der, dass der natürliche Mensch für das Gericht und den ewigen Tod
bestimmt und damit schon jetzt tot ist, woran auch sein biologisches Leben überhaupt nichts ändert.
Jesus kennen, zu Jesus gehören, das ist wirkliches Leben, das bereits in
dieser Welt erfahrbar wird und über das der biologische Tod keine Macht
mehr hat. Und hier bietet Jesus jedem Heil und Rettung an. Die Annahme des Angebots liegt dann bei uns.
Dass dem so ist, wissen und glauben alle Christen, die das nicht nur dem
Namen nach sind. Aber es ist so unsagbar wichtig, sich das immer wieder
neu ins Bewusstsein zu rufen und das Leben im Alltag davon bestimmen zu lassen.
O süßer HErre JEsu CHrist
der du unser Erlöser bist,
nimm heut an unser Danksagung
aus Gnaden.
Du hast angesehen unsre Not
da wir waren in Sünden Tod,
und bist vom Himmel gestiegen
aus Gnaden.
Hast in Maria Jungfrauschaft
durch des heiligen Geistes Kraft
angenommen unsre Menschheit
aus Gnaden.
Du lehrest uns die Neugeburt
und zeigst uns an die enge Pforte
und den schmalen Steig zum Leben
aus Gnaden.
Danach erlittest du den Tod
in viel Verachtung, Hohn und Spott
für unser Sünd und Missetat
aus Gnaden.
Hilf durch deine Müh und Arbeit,
dass wir erlangen die Seligkeit,
Lob zu singen in Ewigkeit
deiner Gnaden.
(Lied 'O süßer HErre JEsu CHrist',
Autor: Michael Weiße, 1531)
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