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Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und züchtigt uns, daß wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi, Titus 2, 11-13 (Luther 1912) |
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Jesus Christus ist uns auf vielfältige Weise erschienen.
Als Ausdruck der Liebe Gottes, als Fürst des Lebens, als wahrer Mensch und wahrer Gott, als derjenige, der die Werke des Teufels zerstört, als das Lamm Gottes, das unsere Schuld gesühnt und uns als unser Hohepriester vor Gott vertritt.
Alles in allem ist ER als die heilsame Gnade Gottes, als eine einzige Wohltat, für uns erschienen. In Jesus Christus streckt uns Gott seine Hand zur Versöhnung entgegen, in die wir einschlagen sollen.
Der von Gott getrennt lebende und damit verlorene Mensch kann in die Gemeinschaft mit Gott zurückkehren und damit zu seiner eigentlichen Bestimmung finden.
Gott lädt uns deshalb zur Umkehr ein, damit er uns zu völlig neuen Menschen machen kann. Und das ganz real: Neuschöpfungen Gottes, die das ewige Leben bereits in sich haben, und über das der erste Tod, unser natürlicher Tod, keine Macht mehr hat. Der Tod wird für uns dann zum Tor in ein neues Leben.
Das sind keine Phantastereien, sondern eine der roten Linien, die sich, in Gestalt zahlreicher, gleichartiger Aussagen, durch das gesamte Neue Testament ziehen und damit zu einem Fundament des Glaubens und der Hoffnung werden, ohne das dem Glauben Entscheidendes fehlen würde.
Wer als Christ wiedergeboren wurde – das Neue Testament spricht hier von Wiedergeburt, durch die wir zu einer neuen Kreatur werden – kann in allen Lebenslagen immer sagen: Das Beste und Schönste kommt ja erst noch. Kann es einen größeren Trost geben, als diesen?
Neuwerden heißt, dass wir zwar noch in der Welt leben, gleichzeitig aber auch die aus der Welt Herausgerufenen sind, die sich deshalb aber nicht von der Welt isolieren, sondern für diese Salz und Licht sind und zum Wohl der Menschen in die Welt hineinwirken.
Dabei warten wir auf die letzte und endgültige Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, den uns das Neue Testament als den Herrn aller Herren, den König aller Könige, als den, der die Schlüssel des Todes und der Hölle hat, als den Weltenrichter und den Ewigen, der von allem das A und O ist, bezeugt.
Wenn ER erscheinen wird, dann gelangen wir vom Glauben zum Schauen, dann hat alle Not für ein- und allemal ein Ende.
Diesem großen Ereignis gehen wir entgegen.
In allen Nöten, Zweifeln und Anfechtungen, denen wir bis dahin ausgesetzt sein werden, soll uns die folgende Aussage aus dem Hebräerbrief stärken. Das ist wichtig, weil ein Abfall vom Glauben auch zum Verlust des ewigen Lebens führen würde. Nicht jede Glaubensnot ist dabei ein „Abfall“. Abfall wäre ein
gewolltes sich Abwenden von Gott. Ein Rückfall in die Gottlosigkeit.
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4). Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten.
Hebräer 10, Verse 35 – 39
Wie schön leuchtet der Morgenstern
Voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn,
Die süße Wurzel Jesse!
Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm,
Mein König und mein Bräutigam,
Hast mir mein Herz besessen,
Lieblich, freundlich,
Schön und herrlich, groß und ehrlich,
Reich von Gaben,
Hoch und sehr prächtig erhaben!
Ei meine Perl’, du werte Kron,
Wahr’ Gottes und Mariens Sohn,
Ein hochgeborner König!
Mein Herz heißt dich ein Himmelsblum;
Dein süßes Evangelium
Ist lauter Milch und Honig.
Ei mein Blümlein,
Hosianna! Himmlisch Manna,
Das wir essen,
Deiner kann ich nicht vergessen!
Geuß sehr tief in das Herz hinein,
Du leuchtend Kleinod, edler Stein,
Mit deiner Liebe Flamme,
Dass ich, o Herr, ein Gliedmaß bleib
An deinem auserwählten Leib,
Ein Zweig an deinem Stamme.
Nach dir wallt mir,
Mein Gemüte,
Ewig Güte, bis es findet
Dich, des Liebe mich entzündet.
Herr Gott Vater, mein starker Held,
Du hast mich ewig vor der Welt
In deinem Sohn geliebet.
Dein Sohn hat mich ihm selbst vertraut,
Er ist mein Schatz, ich seine Braut,
Drum mich auch nichts betrübet.
Eia, eia,
Himmlisch Leben wird er geben
Mir dort oben!
Ewig soll mein Herz ihn loben.
Wie bin ich doch so herzlich froh,
Dass mein Schatz ist das A und O.
Der Anfang und das Ende.
Er wird mich doch zu seinem Preis
Aufnehmen in das Paradeis;
Des klopf ich in die Hände.
Amen, Amen,
Komm, du schöne Freudenkrone,
Bleib nicht lange,
Deiner wart’ ich mit Verlangen.
(Lied '
', Philipp Nicolai, 1599 )
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