20. Jesus auf dem Fest
Schrift nicht gelernt (V. 15): Jesus (wie seine Jünger: Apg. 4,13) hatte keine 'Jeschiwot' besucht (zu Füßen der Rabbiner und Torahlehrer geseßen).
Interessanterweise heißt es im Talmud jedoch, daß 'Jeschu' bei Rabbi Jehoschua Ben Perachjah lernte - dem größten Lehrer seiner Zeit (Sanhedrin 107b; Sotah 47a).
Wenn diese Angabe auch zeitlich nicht möglich war, so galt Jesus in der jüdischen Überlieferung jedenfalls nicht als theologisch ungebildet.
Nicht meine Gedanken (V. 16): Auch die Gesetzeslehrer trugen nur wortgetreu die kollektiven Weisheiten der VORVÄTER vor und keine eigenen Gedanken. Jesus hingegen überlieferte eine andere Weisheit: Die SEINES Vaters im Himmel!
Absicht, Jesus zu töten (V. 19-20): Die Mordabsichten der Obersten lag schon sechs bis 18 Monate zurück und viele der Pilger aus dem Ausland wussten sicher nichts davon. Die Einheimischen jedoch schon (V. 25)!
Messias-Herkunft muß unbekannt sein: Diese Aussage ist nicht schriftgemäß! Dies mussten die Juden eigentlich wissen (siehe Micha 5,1)
Letzter Tag des Festes & lebendiges Wasser (V. 37-38): Es gab einen feierlichen Ritus, der den Höhepunkt des Festes bildete: Nach Jesaja 12,3 schöpften Priester Wasser aus dem Teich Siloah und trugen es in einer feierlichen Prozession unter dem Jubel der Menschen zum Tempel.
Der Hohepriester mischte es als Wasserspende mit einem Trankopfer (Wein) und goß es dann auf den Altar.
Dies geschah unter Gebet um Regen und Fruchtbarkeit.
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Text: Joh. 7,14 - 39
Fragen & Gesprächsimpulse
Woher hatte Jesus das Schriftverständniss? (V. 15) >> Antwort: Durch den engen Kontakt mit dem Vater im Himmel. Der Vater zeigte im Zusammenhänge auf. (siehe Vers 16) Welches geistliches Fundament ist gerade für Prediger notwendig? Ist dies durch ein Theologiestudium erreichbar? (V. 16) >> Antwort: Man muss von Gott selbst gelehrt werden! Kein Studium (Menschenweisheit - 1. Kor. 2,4) kann dies ersetzen! (siehe auch Joh. 6,45) Was ist die Voraussetzung um den Ursprung einer Lehre (von Gott oder Menschen) zu erkennen? (V. 17) >> Antwort: Gehorsam: Gottes Gebote nicht nur gut finden, sondern selbst TUN wollen! Wie erkennt man Gottes Wegweisung? (V. 17) >> Antwort: siehe Lukas 17,21: 'Reich Gottes ist inwendig in euch' sowie Römer 8,14: 'Geist Gottes 'treibt' -> Im Herzen erkennbar Welche innerliche Haltung müssen Christen und vor allem Verkündiger der Botschaft haben? (V. 18) >> Antwort: Gottes Ehre suchen - nicht die eigene, auch wenn man nicht beachtet wird usw. (siehe auch Joh. 7,4) Welche typische Reaktion von unbußfertigen Menschen sehen wir hier? (V. 19-20) >> Antwort: Gottesfürchtige Menschen gestehen Sünde ein. Es tut ihnen Leid und sie wollen sich ändern. - Unbußfertige hingegen beschuldigen ihrerseits den Ankläger und leugnen Sünde Welche Gesetzesverstöße meint Jesus hier? (V. 19) >> Antwort: Nicht nur das Töten, sondern vor allem (siehe Römer 2,17-24) schafft es KEINER alle Gebote (z.B. 10 Gebote) zu halten. Darum ist Demut so wichtig! (siehe auch Römer 3,23) Was will Jesus hier aussagen? (V. 21-24) >> Antwort: Es geht um den Sinn der Gebote: Es geht darum, dem Menschen zu helfen. Gebote haben keinen Selbstzweck! Welchen grundlegenden Fehler begehen die Zuhörer hier? (V. 27) >> Antwort: Sie hatten eine eigene Vorstellung davon, wie Gott zu handeln hat, was absolut falsch ist. Gott ist Gott und handelt WIE ER will, WANN ER will und WO ER will! Was störte die Zuhörer am meisten? (V. 27-30) >> Antwort: Sie kannten ihn als 'Nachbarn' und konnten nicht akzeptieren, daß er Gottes Sohn sein sollte. Auch hier stören wieder die eigenen Vorstellungen vom göttlichem Handeln! Was lernen wir aus diesem 'seine Stunde war noch nicht gekommen'? (V. 30) >> Antwort: Gott kann seine Kinder jederzeit bewahren! Wenn sich Gott etwas vornimmt, kann ihn keiner daran hindern. Deshalb ist auch das Gebet so wichtig, um im Einklang mit seinem Willen zu leben und zu handeln und seinen Arm zu bewegen. Wo wollte Jesus hingehen? (V. 33-36) >> Antwort: Zurück zum Vater! (siehe Himmelfahrt) Welche Auswirkungen hat der biblische Glaube? (V. 37-39) >> Antwort: Man bekommt nicht nur von Jesus inneren Frieden und Erquickung für sich selbst, sondern kann diese sogar in großen Mengen weitergeben! (siehe auch Lukas 6,38) Warum betont Jesus das 'wie die Schrift sagt'? (V. 38) >> Antwort: Weil Menschen sich gerne eine eigene Lehre zusammenbasteln. Und wenn diese Ströme ausbleiben, ist Gott Schuld und nicht ihr Unglaube bzw. Irrglaube!
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