Jünger, den Jesus lieb hatte (V. 23): Der Schreiber Johannes war selber dieser Jünger gewesen (Joh. 21,20-24)
lag bei Tisch an Jesu Brust (V. 23): Nach griechisch-römischer Sitte lag man neben einander vor einem sehr niedrigen Tisch, den Kopf dem Tisch zugewandt und stützte sich auf den linken Ellbogen, wobei die Füße seitlich nach hinten ausgestreckt wurden.
Dadurch bekam man den rechten Tischnachbarn ziemlich nah vor seine Brust. Wer dabei "an der Brust" des Gastgebers lag, hatte einen bevorzugten Platz, da er sich nur zurücklehnen brauchte um vertraulich mit dem Gastgeber sprechen zu können. Johannes hatte einen solchen Platz.
Bissen (Mazah) (V. 26): Dieses "kleine Stück Brot" enthielt keinen Sauerteig (Matth. 26,17, Markus 14,1+12, Lukas 22,1+7).
eintauchen (V. 26): Beim Passa gab es einen süßen Brei (charosset) und Bitterkraut (maror). Das Bitterkraut soll dabei an die Bitternis der Sklaverei in Ägypten erinnern.
gab ihn Judas (V. 26): Das Brot-Teilen war normaler Weise eine Geste der Freundschaft - Jesus gab ihr aber hier durch seine Worte eine andere Bedeutung: "Wer diesen Bissen nimmt, wird mich verraten" - und Judas griff trotzdem zu
das tue bald (V. 27): Jesu Aussage in Joh. 10,17-18 wird hier untermauert: Jesus selbst gibt das Startsignal für die Passion.
den Armen etwas geben (V. 29): Es war üblich in Verbindung mit dem Passahfest eine Spende der Barmherzigkeit für die Armen zu geben. Judas war der Kassenwart (Joh. 12,6)
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Text: Joh. 13,21-30
Fragen & Gesprächsimpulse
Haben sich die Jünger schon denken können, wer nicht 'rein' war (Joh. 13,10b) und Jesus sogar verraten würde? Was können wir daraus schließen? (V. 21-22+25) >> Antwort: Viele Christen haben keinen wahrhaftigen Glauben bzw. Liebe zu Jesus, sondern nur den Schein der Frömmigkeit. Wenn z. B. ihre persönlichen Ziele nicht erreicht werden, wenden sie sich irgendwann sogar gegen Jesus - selbst wenn sie Wunder, bis hin zu Totenauferstehungen, miterlebt haben! Leider erkennt man dies nicht gleich, sondern erst an den Früchten (Matth. 7,16+20) Warum schreibt Johannes zweimal davon, daß ein Jünger 'an Jesu Brust' lag - und was bedeutet dies? (V. 23+25) >> Antwort: Dieser Jünger war Johannes selbst. Er brachte hier seine tiefe Liebe zu Jesus zum Ausdruck. Wenn wir jemanden sehr lieben, versuchen wir auch in dessen Nähe zu sein. Warum hatte Jesus nicht klar seinen Verräter mit Namen genannt? (V. 25-26) >> Antwort: Es ging um die bewusste Entscheidung von Judas. Dieser hörte Jesu Behauptung und hätte das Brot, als Zeichen, das Jesu Behauptung stimmen würde, noch ablehnen können. Warum fuhr der Satan in dem Moment in Judas, als er den Bissen nahm? (V. 27) >> Antwort: Judas hatte Jesu Worte gehört und musste sich nun entscheiden: Sich Jesus als Verräter darstellen d.h. sein Vorhaben sogar Jesus gegenüber bezeugen - oder noch umkehren.
Er entschied sich - Auge in Auge mit Jesus - klar GEGEN Jesus! Satan hatte nun Macht über Judas (Satan ist der Fürst dieser Welt). Wer Jesus bewusst ablehnt, richtet sich selbst damit. (Hebr. 6,4-6) Warum sagte Jesus: 'Was du tust, tue bald'? (V. 27b) >> Antwort: 1) Die Passion musste noch vor dem Sabbat (der diesmal wegen dem Passa ein besonders hoher Festtag war) geschehen (Joh. 19,31)
2) Judas hatte sich klar gegen Jesus entschieden, daher passte er nicht mehr in den Jüngerkreis. Warum wird extra erwähnt, daß es Nacht war als Judas wegging? (V. 30) >> Antwort: Nacht = Finsternis. Jesus ist das 'Licht der Welt' (Joh. 8,12 + 12,46) - Judas hatte sich aber für die 'Finsternis' entschieden
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