Bibelkreis Höhr-Grenzhausen: Wir erforschen die Bibel - Gottes Wort

Arbeitsblatt für den
Bibelkreis

Bibelkreis: Wir erforschen die Bibel - Gottes Wort

Bibelbetrachtungsreihe "Das Gebet"

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7. Was wir aus den Gebetsbeispielen der Bibel lernen können


Fragen & Gesprächsimpulse


Enthalten alle Gebete (siehe „Gebetsbeispiele aus der Bibel“) die gleichen Elemente?

>> Antwort: Nein, so wie im zwischenmenschlichen Leben auch je nach Situation unterschiedliche Themen und Abstimmungen erforderlich sind, so ist auch das wahre Gebet kein Ritual, sondern ein Ausdruck dessen, was einen aktuell beschäftigt und einem auf dem Herzen liegt, sowie eine Reaktion auf das Reden Gottes. Folgende vier Grundelemente finden sich in den 26 Gebeten (z.T. auch Mischformen):
Bitten (Buße, Fragen, persönliche Bitte sowie Fürbitte): 17x = 65 %
Anbetung (Lob, Preis, Verehrung Gottes): 11x = 42%
Dank und Ruhm (für konkrete Wohltaten): 5x = 19%
Gespräch / Mitteilung (Verheißung, Umstände aufzeigen): 6x = 23%

Was fällt allgemein bei den in der Bibel beschriebenen Gebeten auf?

>> Antwort: Es gibt kein Schema, sondern eine Vielzahl an Inhalten und Motiven. Immer ist aber wirklicher Glaube an Gottes zu erkennen: Das Hören sowie Reaktionen auf Gottes Reden und Handeln. Es ist also keinesfalls ein leichtfertiges daherplappern. Vielfach zeugen die Gebete von tiefer Ehrerbietung, die Gott entgegengebracht wird, die oft in eine Anbetung Gottes mündet. Es finden sich letztlich auch immer einzelne Elemente aus dem „Vater unser“ darin, jedoch nie wirklich alle Teilbereiche. Immer sind die Gebete aber von „geistlichen Früchten“ durchdrungen (Liebe von ganzem Herzen zu Gott, Nächstenliebe, Demut) und somit sind Bitten nach Gottes Willen, Einmütigkeit bei Gemeinschaftsgebeten bis hin zu einem vertraulichen Dialog zum himmlischen Vater (z.B. Joh. 17) darin enthalten.

Was können wir aus den in der Bibel beschriebenen Gebeten lernen – auch im Hinblick auf das „Vater unser“?

>> Antwort: Das Gebet kann sehr unterschiedlich aussehen - so wie Gespräche auch situationsbezogen unterschiedlich sind. Damit wird klar, dass ein bloßes „runterleiern“ (bzw. „plappern wie die Heiden“; Matth. 6,7) in keiner Weise was mit einem „richtigen“ Gebet zu tun hat, sondern nur ein vom heiligen Geist inspiriertes Gebet und ein Gebet des Herzens, das eigene Nöte vor Gott im Glauben vertrauensvoll ausschüttet. Das zudem auch nur Teilbereiche des „Vater unser“ zu finden sind zeigt uns, dass Jesu Gebet weniger ein „Muster-Einzelgebet“ (was man stumpfsinnig runterleiern soll) ist, als vielmehr das Gebetsleben als Ganzes umfasst. Wir dürfen also so, wie wir es auf dem Herzen haben bzw. wie uns Gottes Geist leitet, zu Gott beten. Das „Vater unser“ ist hier aber ein Prüfmittel, ob wir nicht in eine falsche Richtung laufen und wichtige Punkte im Gebetsleben vernachlässigen wie den Bau von Gottes Reich, Versöhnung, Bitte um Erlösung aus satanischen Verstrickungen etc.

Was geschah, wenn Mose zu beten aufhörte - und was lernen wir daraus (2. Mose 17,11)?

>> Antwort: Jesus wies nicht ohne Grund darauf hin, ohne Nachlassen zu beten (Lukas 18,1)! Auch Paulus schrieb, dass man allezeit mit Bitten und Flehen beten soll (Eph. 6,18). Jesus wies auf das Wachen und Beten als Schutz vor Anfechtungen hin (Matth. 26,41), weil Satan ganz offensichtlich dadurch zurück gedrängt wird. Dies deckt sich mit dem Erlebnis des Mose: Durch Gebet wurde der Feind besiegt (Amalekiter fielen hinterhältig über die Nachzügler und Schwachen von Gottes Volk her und tötete sie; 5. Mose 25,17-19) – aber durch Nachlässigkeit bzw. wenn nicht gebetet wurde, siegte der Feind. Innerlich sollten wir also beständig mit einem flehenden Geist zu Gott aufblicken und im Gebet sein – jede Trägheit und Pause im Gebet verhilft hingegen dem Feind Land zurück zu erobern! „Stillstand“ ist also letztlich Rückschritt! Von daher haben „Gebetsketten“ in Gemeinden einen sehr segensreichen und wichtigen Stellenwert und sollten eigentlich ein „Muss“ sein! Leider ist eher das Gegenteil der Fall, dass man sich nur einmal die Woche trifft – und dann kommen auch nur wenige zur Gebetsstunde. Wir sollten also zumindest Gebetskreise und möglichst Gebetsketten aufbauen und wie das Feuer auf dem Altar nie verlöschen durfte sondern beständig brennen musste, auch beständig Beter vor Gottes Thron haben, um „Gebetsräucherwerk“ aufsteigen zu lassen (Off. 5,8)!

Wie sieht es wohl nach der Entrückung aus, wenn die (Fürbitte-)Beter weg sind?

>> Antwort: In Hesekiel 22,30-31 spricht Gott davon, dass er seinen 'Zorn' über die gottlosen Menschen 'ausschüttete', weil kein Fürbitter da war. In Off. 16,1 ist vom 'ausgießen' der sieben 'Zornes'-Schalen die Rede. Es wird somit sehr schlimm aussehen, wenn die Gotteskinder entrückt wurden, denn dann ist niemand mehr da, der in den Riss treten und fürbittend für Menschen vor Gott eintreten kann (Psalm 106,23). Gottes Zorn wird dann 'ungebremst' über die dann (ohne Ausnahme!) gottlose Welt ergehen! (siehe hierzu z.B. Lukas 13,6-9)

Was lernen wir in Bezug auf Verheißungen durch die Gebetsbeispiele?

>> Antwort: Vielfach wird bei Bittgebeten auf Gottes Zusagen verwiesen (z.B. Psalm 27,7-12). Sogar Jesus selbst hatte z.B. in Joh. 17 angegeben, „seine“ Arbeit getan zu haben – nun sei es am Vater im Himmel, „dessen“ Teil – wie zugesagt(!) – zu tun (siehe auch Elias Gebet um Feuer vom Himmel in 1. Könige 18,36-38). Solange wir also „sauber“ sind (keine trennende Sünde oder dass wir „unseren“ Teil nicht getan hätten), dürfen wir Verheißungen geradezu „einfordern“. In Jesu Gleichnis von der bittenden Witwe (Lukas 18,1-8) heißt es sogar „Er wird ihnen Recht(!) schaffen in Kürze“ d.h. wenn wir vor Gott einen Rechtsanspruch haben (z.B. allgemeine Verheißungen als Gotteskind), sollen wir diesen sogar massiv von Gott einfordern!