Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Wollen wir unter dem Zorn Gottes bleiben?

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Wollen wir unter dem Zorn Gottes bleiben?



Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Johannes 3, 36


Wenn von Gott die Rede ist, wird regelmäßig ein "lieber Gott" verkündet, der uns alle so lieb hat, weshalb wir auch uns alle liebhaben müssen. Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber eben nicht die ganze Wahrheit, denn den nur "lieben Gott" in diesem Sinne gibt es nicht!

Denn wovon fast nie gesprochen wird ist, dass der natürliche Mensch, so wie er auf die Welt kommt, unter dem Zorn Gottes steht. Daran erkennbar, dass wir von Natur aus nicht nach Gott fragen, sondern tun, was wir für richtig halten und das trennt uns von Gott und wird als Sünde bezeichnet. Deshalb sind wir sterblich und vergänglich.

Ist es deshalb falsch, wenn man sagt, dass Gott jeden Menschen gewollt hat und sich freut, wenn Kinder geboren werden, weil er ein Freund des Lebens ist und die Menschen liebt?

Nein, das ist überhaupt nicht falsch, aber eben nur die eine Seite der Medaille. Gott liebt die Menschen genau so, wie wir unsere Kinder lieben, auch wenn sie völlig verschmutzt nach Hause kommen und allerlei Unsinn angestellt haben.

Gott möchte seine Menschen zu seinen Kindern machen, sie um sich und Gemeinschaft mit ihnen haben. Und sein Zorn über uns entzündet sich daran, dass wir von Natur aus nicht an einer Gemeinschaft mit ihm und damit am eigentlichen Leben interessiert sind, sondern ihn sogar ablehnen.

Dabei tut Gott alles um uns zu gewinnen und ist dazu sogar in Gestalt seines Sohnes zu uns gekommen, der die Strafe für die Sünde auf sich genommen hat und uns dadurch den Weg zurück zu Gott frei gemacht hat, aber wir wollen nicht!

Die Liebe und Güte Gottes zeigt sich darin, dass er die Menschheit nicht aufgibt, sondern weiterhin an ihr festhält, obwohl sie ihm durch ihr Tun jede Menge Kummer bereitet. Die täglichen Nachrichten sind voll davon. Manchmal staune ich über Gottes Langmut, der sich der Menschheit längst durch eine weltumfassende Katastrophe hätte entledigen können.

Aber dazu liebt uns Gott zu sehr.

Aber diese Liebe ist keine Affenliebe, weshalb wir auch den Zorn Gottes und sein Gericht unbedingt ernst nehmen müssen, auch wenn es nicht opportun ist, darüber zu sprechen, obwohl auch das Gegenstand der christlichen Verkündung sein müsste, denn es ist unverantwortlich nicht vor Minenfeldern und Abgründen zu warnen.

Jesus Christus, der uns gerne als das "liebe Jesulein" vorgeführt wird, sagt es im heutigen Vers ganz deutlich:

Wer ihm nicht glaubt und sein Heilsangebot nicht annimmt, der wird das ewige Leben nicht sehen, weil der Zorn Gottes, der von Natur aus über jedem Menschen liegt, über ihm bleibt.

Deshalb gilt es immer wieder von falschen Wegen umzukehren.


Jörgen Bauer




Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören?
Wie lass ich mich bezaubern und betören!
Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht,
und meine Seel noch so gefährlich steht.

Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich kommen?
Ich hab so lang die treue Stimm vernommen;
ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt;
Er winkte mir - ich habe nicht gewollt.

Gott rufet noch. Wie, dass ich mich nicht gebe?
Ich fürcht sein Joch - und doch in Banden lebe;
ich halte Gott und meine Seele auf.
Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!

Gott rufet noch. Ob ich mein Ohr verstopfet,
Er stehet noch an meiner Tür und klopfet;
Er ist bereit, dass er mich noch empfang;
Er wartet noch auf mich. Wer weiß, wie lang?

Gib dich, mein Herz, gib dich nun ganz gefangen:
Wo willst du Trost, wo willst du Ruh erlangen?
Lass los, lass los; brich alle Band entzwei!
Dein Geist wird sonst in Ewigkeit nicht frei.

Gott locket mich; nun länger nicht verweilet!
Gott will mich ganz; nun länger nicht geteilet!
Fleisch, Welt, Vernunft, sag immer, was du willst,
meins Gottes Stimm mir mehr als deine gilt.

Ich folge Gott, ich will Ihm ganz genügen;
die Gnade soll im Herzen endlich siegen.
Ich gebe mich; Gott soll hinfort allein
und unbedingt mein Herr und Meister sein.

Ach nimm mich hin, du Langmut ohne Maße;
ergreif mich wohl, dass ich Dich nie verlasse.
Herr, rede nur, ich geb begierig acht;
führ, wie du willst, ich bin in deiner Macht!


(Lied ' Gott rufet noch ', Gerhard Tersteegen (1697 - 1769) )




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