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Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8, 12
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Warum ist Licht hell? Als ich diese Frage einmal stellte bemühte man sich, mir die Funktionsweise des Auges zu erklären. Damit war aber die Frage, warum Licht hell ist, nicht beantwortet, und um ganz ehrlich zu sein, die Frage warum Licht hell ist, lässt sich nicht beantworten. Das gilt für die Frage, warum Zucker süß ist und andere Fragen dieser Art, ebenso.
Man kann nur soviel sagen, dass wir bei Anwesenheit einer elektromagnetischen Welle, einer bestimmten Wellenlänge den Sinneseindruck "hell" haben. Das wahrnehmbare Licht gehört zur großen Familie der elektromagnetischen Wellen, wozu auch die Kurz-, Mittel- und Langwellen für Rundfunk und Fernsehen, ebenso wie Röntgen- und Gammastrahlen gehören.
Grundsätzlich könnte man mittels des Lichts auch Radio- und Fernsehsendungen übertragen. Das wäre aber wenig effizient, weil Licht ständig reflektiert und gebrochen wird. Ebenso wäre es uneffizient wenn wir im Bereich der Radiowellen sehen könnten, weil dann alles durchsichtig wäre, weil sich diese Wellen auch durch Mauern nicht aufhalten lassen.
Wäre die Welt ohne Lebewesen mit Augen auch hell? Pflanzen können mit hell und dunkel jedenfalls nichts anfangen. Für sie hat Licht etwas mit Nahrung zu tun und für Solarzellen mit Energiegewinnung, denn Licht ist auch Energie. Nicht nur, dass Licht Stoffe bleichen kann. Als Laserstrahl kann Licht scharf wie ein Messer sein.
Licht ist im übrigen unsichtbar. Wir nehmen es nur wahr, wenn wir direkt in eine Lichtquelle schauen oder wenn es reflektiert wird, und das wird es auf der Erde in vielfältiger Weise.
Licht ist für uns lebensnotwendig, und das nicht allein deshalb, weil es zur Bildung des lebensnotwendigen Vitamin D benötigt wird.
Das Licht ist demnach ebenfalls ein großes Wunder der Schöpfung, dem zudem eine gleichnishafte Symbolik innewohnt. Es gibt zu allen physikalischen Eigenschaften des Lichts geistliche Parallelen.
Im Wort Gottes steht deshalb sehr viel vom Licht geschrieben. Gleich am Anfang der Bibel spricht Gott das Schöpfungswort "Es werde Licht". Die Bedeutung dieses Wortes können wir überhaupt nicht ermessen, denn es geht hier noch um viel mehr als wir uns überhaupt vorstellen können.
Im Wort Gottes wird Licht mit Erleuchtung, Klarheit und Reinheit in Verbindung gebracht. So lebt Gott in einem Licht, wo niemand hinzukommen kann.
Das Licht bedeutet hier Allwissenheit, in der alle erkenntnismäßigen, geistigen und geistlichen Dunkelheiten keinen Bestand haben. Dieses Licht leuchtet in die verborgensten Winkel unseres Lebens und des Weltgeschehens und bringt alles Verborgene und alle Geheimnisse ans Licht. "Die Sonne bringt es an den Tag", sagt ein Sprichwort.
Christus ist in diesem Sinne das Licht der Welt. Das Gegenteil ist hier, wie beim natürlichen Licht, Finsternis, die hier noch viel schrecklicher ist, als es die Dunkelheit bei Nacht jemals sein kann.
In der jetzt beginnenden Adventszeit wird mit Licht besonders verschwenderisch umgegangen, denkt man Kerzen und diverse Advents- und Weihnachtsbeleuchtungen. Ob man dabei auch an das Licht es Lebens, Jesus Christus denkt, auf dessen Kommen wir uns jetzt wieder vorbereiten?
Wir wollen aber nicht nur in der Adventszeit mit Jesus als dem Licht unseres Lebens gehen, sondern daran denken dass wir als Christen nach Jesu Worten selbst Licht für die Welt sind.
Ich klopfe an zum heiligen Advent
und stehe vor der Tür,
O selig, wer des Hirten Stimme kennt
und eilt und öffnet Mir!
Ich werde Nachtmahl mit ihm halten,
ihm Gnade spenden, Licht entfalten.
Der ganze Himmel wird ihm aufgetan,
ich klopfe an.
Ich klopfe an, sähst du mir nur einmal
ins treue Angesicht, den Dornenkranz,
der Nägel blutig Mal,
o du verwärfst mich nicht!
Ich trug um dich so heiß Verlangen,
ich bin so lang dich suchen gangen,
vom Kreuze her komm ich die blut`ge Bahn:
Ich klopfe an.
Ich klopfe an, der Abend ist so traut,
so stille, nah und fern,
die Erde schläft, vom klaren Himmel schaut
der lichte Abendstern;
in solchen heilgen Dämmerstunden
hat manches Herz mich schon gefunden;
o denk, wie Nikodemus einst getan:
Ich klopfe an!
Ich klopfe an und bringe nichts als Heil
und Segen für und für,
Zacchäus Glück, Marias gutes Teil,
beschert ich gern auch dir,
wie ich den Jüngern einst beschieden
in finstrer Nacht den süßen Frieden,
so möchte ich dir mit sel`gem Gruße nahn:
Ich klopfe an.
Ich klopfe an, bist, Seele, du zu Haus,
wenn dein Geliebter pocht?
Blüht mir im Krug ein frischer Blumenstrauß,
brennt deines Glaubens Docht?
Weißt du, wie man den Freund bewirtet?
Bist du geschürzet und gegürtet?
Bist du bereit, mich bräutlich zu empfahn?
Ich klopfe an.
Ich klopfe an, klopft dir dein Herze mit
bei meiner Stimme Ton?
Schreckt dich der treusten Mutterliebe Tritt
wie fernen Donners drohn?
O hör auf deines Herzens Pochen,
ich deiner Brust hat Gott gesprochen:
Wach auf, der Morgen graut, bald kräht der Hahn,
ich klopfe an.
Ich klopfe an; sprich nicht: Es ist der Wind,
er rauscht im dürren Laub.
Dein Heiland ist´s, dein Herr, dein Gott, mein Kind,
o stelle dich nicht taub;
jetzt komm ich noch im sanftem Sausen,
doch bald vielleicht im Sturmesbrausen,
o glaub, es ist kein eitler Kinderwahn:
Ich klopfe an.
Ich klopfe an, jetzt bin ich noch dein Gast
und steh vor deiner Tür,
einst, Seele, wenn du hier kein Haus mehr hast,
dann klopfest du bei mir;
wer hier getan nach meinem Worte,
dem öffn` ich dort die Friedenspforte,
wer mich verstieß, dem wird nicht aufgetan.
Ich klopfe an.
(Lied '
Ich klopfe an zum heiligen Advent
', Adventslied, Autor: Karl Gerok (1815 - 1890) )
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