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Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Matthäus 24, 6, 12, 13
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Jeden Tag ereilen uns - die wir noch immer auf einer Insel der Seligen leben, weshalb wir am heutigen Erntedankfest auch allen Grund zum Danken haben - Schreckensmeldungen, der unterschiedlichsten Art, aus denen man schließen muss, dass alle Welt total durchgeknallt ist.
In dem Text, in dem die heutigen Verse stehen, geht es um Erhebungen der Völker gegeneinander, um Hungersnöte, Erdbeben, Christenverfolgung, Glaubensabfall, Verrat und falsche Christusse.
Allerdings auch darum, dass trotz aller Widrigkeiten, der ganzen Welt das Evangelium verkündet werden wird, bevor dann das Ende kommt. Und das ist das eigentlich Erstaunliche und Tröstliche, dass das Evangelium durch nichts und niemanden aufgehalten werden kann, wie wir es derzeit in vielen Teilen der Welt und gerade auch in der Islamischen, erleben, wo ungewöhnlich viele zum Christentum konvertieren. Darunter auch der Bruder des IS-Kalifen.
Und hinter allem steckt ein göttliches Muss. Es muss so kommen und geht gar nicht anders, weil dies alles zum Heilsplan Gottes gehört, auch wenn uns das unverständlich bleibt.
Leben wir bereits in dieser Endphase? Gab es früher nicht auch schon schlimme Zeiten? Darf man alles glauben, was in den Medien berichtet wird, für die nur eine schlechte Nachricht eine gute Nachricht ist?
Ich bin weit davon entfernt Katastrophen- und Weltuntergangsszenarien zu entwickeln, zumal wir als Christen Grund zur Zuversicht haben.
Infolge der Globalisierung, wodurch die Welt zu einem einzigen großen Dorf geworden ist, wo alles mit allem zusammenhängt, haben sich die Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten fundamental gewandelt.
Vieles ist heute möglich, was früher undenkbar war. Der Mensch wurde dadurch aber nicht besser. Der Mensch, als Sünder, bleibt sich immer gleich. Die technischen Möglichkeiten erlauben es ihm vielmehr, die Bosheit ins schier Uferlose zu steigern. Zu diesem Schluss kommt man, wen man von den Gaunereien erfährt, die durch die technische Entwicklung perfektioniert werden konnten.
Auch wenn wir nicht wissen was, wann genau kommen wird, tun wir sicher gut daran, wenn wir damit anfangen grundlegend umzudenken.
Wir leben hierzulande - gemessen an dem, was in anderen Teilen der Welt abläuft - tatsächlich auf einer behaglichen und beschaulichen Wohlstandsinsel.
Was wir derzeit mitbekommen sind die Flüchtlingsströme, die man, je nach dem, mit humanem Wohlwollen oder unterschwelliger Ablehnung, zur Kenntnis nimmt, wobei man erwartet, dass es, trotz aller Not in der Welt, bei uns, so, wie bisher, weitergeht und sich im Prinzip nichts ändert.
Was aber, wenn überraschend und plötzlich Schluss mit dem angenehmen Leben ist? Was, wenn Themen, die bislang als überaus wichtig angesehen wurden, plötzlich bedeutungslos werden, weil es nur noch ums Überleben geht?
Das ist bislang völlig unvorstellbar. Aber Unvorstellbarkeit ist kein Argument!
Haben wir noch die Kraft zum Kämpfen und zum Überleben oder sind wir schon so verweichlicht, dass wir zu keinem Widerstand mehr fähig sind?
Ich hoffe natürlich, dass wir weiterhin vor Katastrophen aller Art bewahrt bleiben. Als Christen sollen wir aber einen hellwachen Blick haben und auch mit Unvorhergesehenem rechnen, denn wir wissen, dass wir hier keine bleibende Stadt haben,
sondern uns auf einem Weg befinden, der uns in die ewige Heimat führt, wo es dann keine Widrigkeiten nicht mehr geben wird.
Bis dahin dürfen wir darauf vertrauen, dass denen die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen müssen und dass der Herr, bei allem, was auch geschehen mag, mit und bei uns ist und uns hindurchträgt, auch dann, wenn es durch das Tor des Todes gehen sollte.
Und vor allem sollten wir das Danken nicht vergessen, wenn wir bis auf weiteres bewahrt bleiben und nicht alles als unveränderlich und selbstverständlich hinnehmen.
Wir warten dein, o Gottessohn,
und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem Thron
und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt,
erhebt sein Haupt
und siehet dir entgegen;
du kommst uns ja zum Segen.
Wir warten deiner mit Geduld
in unsern Leidenstagen;
wir trösten uns, dass du die Schuld
am Kreuz hast abgetragen;
so wollen wir
nun gern mit dir
uns auch zum Kreuz bequemen,
bis du es weg wirst nehmen.
Wir warten dein; du hast uns ja
das Herz schon hingenommen.
Du bist uns zwar im Geiste nah,
doch wirst du sichtbar kommen.
Da willst uns du
bei dir auch Ruh,
bei dir auch Freude geben,
bei dir ein herrlich Leben.
Wir warten dein, du kommst gewiss,
die Zeit ist bald vergangen;
wir freuen uns schon überdies
mit kindlichem Verlangen.
Was wird geschehn,
wenn wir dich sehn,
wenn du uns heim wirst bringen,
wenn wir dir ewig singen!
(Lied '
Wir warten dein, o Gottessohn
', Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769)) )
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