Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.04.2024
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Ehrbar leben

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Ehrbar leben



Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht;

Römer 13, Vers 13


Ehrbar, was ist das? Ein antiquierter, längst überholter Begriff? Vorbei die Zeiten, wo der "ehrsame Junggeselle" um die Hand der "ehrbaren Jungfer" anhielt?

Es gibt in Sachen Ehre ein geflügeltes Wort:

"Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren."

Dafür hatte man in früheren Zeiten ein besonderes Gespür, und das war nicht falsch. Es täte uns auch heute noch gut, wenn der Geschäftsmann seine Ehre darin sähe, ehrlich zu sein und der Handwerker seine Ehre darin, solide Arbeit zu einem reellen Preis zu liefern.

Welchen Wert hat die Ehre für uns?

Ehre, das heißt, ernst genommen, respektiert, geachtet zu werden, einen "guten Ruf" zu haben und jemand zu sein, dem man vertrauen kann. Aber das wird und hat man nur, wenn man sich entsprechend verhält, also ehrbar lebt.

Ehrbar leben hat etwas mit Anstand und Gradlinigkeit (ehrlich, aufrichtig, zuverlässig, treu, beherrscht usw.) zu tun. Und in Bibelübersetzungen wird anstelle von "ehrbar" verschiedentlich auch "anständig" verwendet.

Es gab bei uns Zeiten, wo es um solcher Dinge willen, Ehrenhändel (Duelle) gab, und "Ehrenmorde" sind uns derzeit aus muslimischen Kreisen bekannt.

Auch wenn es hier jeweils um ein überzogenes Verständnis von Ehre geht, ist die persönliche Ehre trotzdem etwas wert, weshalb gegen Ehrverletzungen, wie Beleidigungen und dergleichen, nach wie vor, entschieden vorgegangen wird, wenn auch nur auf Antrag. Und die Strafen sind empfindlich.

Der Verlust der Ehre wiegt auch heute noch schwer und bleibt nicht ohne Folgen. Ein etwas flapsiger Spruch hierzu: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert! Anders gesagt: Wenn der Ruf ruiniert ist, kann man machen was man will. Denn schlimmer kann es nicht mehr werden.

Propagiert wird derzeit die mehr oberflächliche Lust- und Spaßgesellschaft, in der es weniger um Ehre, dafür aber umso mehr um Konsum und Genuss, bildlich gesprochen, "Fressen und Saufen" und sexuelle Ausschweifungen, Entgleisungen und "Tabubrüche" geht". So jedenfalls wird uns das in den Medien, durch entsprechende "Vorbilder", nahegebracht.

Es kann jetzt aber keinesfalls ums "Moralisieren" und den "erhobenen Zeigefinger" gehen. Wer die Bibel so auslegt und dabei auf andere zeigt, hat sie gründlich missverstanden.

Es geht darum, dass wir selbst wahrhaftig sind und auf dem graden Weg bleiben, um an das Ziel zu gelangen. Paulus hatte die Aufforderung des heutigen Verses nicht an die Welt im Allgemeinen, sondern an eine christliche Gemeinde gerichtet! Offenbar war eine solche Ermahnung nötig.

Dies, weil Fressen, Saufen und Ausschweifungen uns versumpfen und das Ziel des Glaubens verfehlen lassen.

Nur darum geht es.

Wie erkennbar, haben die biblischen Wahrheiten mindestens zwei verschiedene "Ebenen". In der ersten Ebene geht es unmittelbar um den Glauben und das Ziel des Glaubens und in einer zweiten Ebene darum, dass die biblischen Aussagen Wahrheiten und Weisheiten beinhalten, die - auch ohne Glauben – nutzbringend auf weltliche Verhältnisse übertragen werden können.

Deshalb ist der heutige Vers auch aus einem anderen Grund aktuell:

Der Anthropologe Joseph D. Unwin (1895-1936) kam aufgrund seiner Forschungen zu folgendem Ergebnis:

Je größer die sexuelle Beschränkung, umso höher das kulturelle Niveau; je geringer die sexuelle Beschränkung umso niedriger das kulturelle Niveau. Von dieser Regel gibt es keine Ausnahme.

Die Fakten zeigen, dass beides gleichzeitig, hohes kulturelles Niveau und geringe sexuelle Beschränkung, nicht länger als eine Generation möglich ist.

Darauf wurde jetzt in der Broschüre "Homosexualität und Pfarramt" - ISBN 978-3-9812055-8-9 - hingewiesen.

In den "zeitgenössischen Kunstwerken", "Theateraufführungen", "literarischen Ergüssen", Fernsehsendungen, einschließlich der Art, wie man sich kleidet und an der Art, wie man miteinander umgeht, ist der beschriebene Zusammenhang erkennbar.

Christen sind Salz und Licht der Welt. Salz wirkt der Fäulnis entgegen und Licht schafft Klarheit und Erkenntnis. Und deshalb ist es unverzichtbar, dass Christen, an dem Platz, an den sie Gott gestellt hat, ihrer Salz- und Lichtfunktion nachkommen. Und wenn wir Gott darum bitten, wird ER uns immer wieder so zurüsten, dass wir unserer Berufung gerecht werden können.




Herr, habe acht auf mich
und reiß mich kräftiglich
von allen Dingen!
Denn ein gefesselt Herz
kann sich ja himmelwärts
durchaus nicht schwingen.

Herr, habe acht auf mich!
Die Schlange mühet sich,
mit ihren Tücken
ein Herz, das du befreit,
von der Einfältigkeit
bald zu verrücken.

Herr, habe acht auf mich!
Die Welt legt listiglich
in solchen Dingen,
die sie unschuldig nennt,
weil sie sich selbst nicht kennt,
viel Netz und Schlingen.

Herr, habe acht auf mich!
Töt in mir mächtiglich
die Eigenliebe, Trägkeit, Lust,
Furcht und Neid,
Menschengefälligkeit,
unlautre Triebe.

Herr, habe acht auf mich
und lass mich ritterlich
den Kampf bestehen;
wenn Satan, Sünd und Welt
mich stürmend überfällt,
nicht übergehen!

Herr, habe acht auf mich
beim letzten Kampf, wenn ich
von hinnen scheide;
führ mich durch dein Geleit
in deine Herrlichkeit
zur ewgen Freude!


(Lied ' Herr, habe acht auf mich ', Johann Ludwig Konrad Allendorf (1693 – 1773) )




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