Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Ende gut - alles gut!

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Ende gut - alles gut!



Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach:
Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.

Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.

Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR gab Hiob doppelt soviel, wie er gehabt hatte.

Hiob 42, Verse 2, 3, 6 und 10


Hiob wurde von einer gebündelten Ladung überaus schwerer Schicksalsschläge getroffen, was den Begriff „Hiobsbotschaft“ zu einem geflügelten Wort werden ließ.

Umso überraschender ist der Ausgang der Geschichte. Aus der Hiobsbotschaft wird eine Freudenbotschaft, denn Hiob wird am Ende überreich gesegnet, und so wie zuvor alle von seinem Unglück erfahren haben, erfahren nun alle von seinem Glück.

Für uns bleibt hier vieles unverständlich.

So, wie es sein kann, dass Gott dem Ansinnen Satans folgte und Hiob, quasi, „aus einer Laune heraus“, grundlos auf das Schwerste schlagen ließ.

War Hiob deshalb nicht im Recht, als er sich anklagend an Gott wandte? Stattdessen spricht er sich dafür selbst schuldig. Hätte er sich etwa dafür bedanken sollen, dass es ihm so schlecht geht?

Die Hiobsgeschichte macht uns deshalb bis heute Probleme und wirft Fragen auf, die nicht einfach, wenn überhaupt, zu beantworten sind.

Aber damit, dass wir das Handeln Gottes nicht verstehen können, ist nichts bewiesen. Allenfalls wird neuerlich deutlich, dass unsere Vorstellungen von Gott unvollständig und teilweise falsch sind.

Denn an den abschließenden Aussagen Hiobs wird für uns deutlich, dass dieser, durch die Schwere seiner Leiden, zu Einsichten gelangt ist, die er uns voraus hat.

So erkennt Hiob, im für ihn rätselhaften Tun Gottes, die, alle unsere Vorstellungen unendlich übersteigende Majestät und Allmacht Gottes, dem wir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Als Schöpfer und Erhalter aller Dinge kann er mit seinem Eigentum machen was er will. ER schuldet niemanden Rechenschaft und keiner kann an IHN Forderungen stellen.

ER kann deshalb keine Fehler machen, auch dann nicht, wenn sein Handeln für uns dunkel und rätselhaft ist. ER ist deshalb aber kein Tyrann oder Willkürherrscher, sondern bleibt unser Herr und Heiland, der am Ende unser Bestes will.

Mitten in der Hiobgeschichte klingt das bereits in dem Vers „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19, 25), an. Und im Neuen Testament steht geschrieben:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
(Römer 8, 28)

Wenn uns alle Dingen zum Besten dienen, dann auch die, die wir als Unglück erleben. Das wird am Ende der Hiobsgeschichte besonders deutlich.

Auch wenn die Dinge nicht immer einen so erkennbar guten Ausgang, wie bei Hiob, nehmen, weist diese Geschichte gleichnishaft über das Zeitliche hinaus.

Das Wort Gottes hat die Gesamtheit unseres Lebens, das nicht nur unsere irdische Existenz umfasst, im Blick.

Gott kann uns auch schwere Wege führen, die in dieser Welt zu keinem, für alle erkennbar, guten Ende führen.

Gott verspricht uns solches in seinem Wort auch nicht. Was ER uns verbindlich zusagt ist, dass wir einmal bei IHM in der Ewigkeit sein dürfen, wo wir für alles überreich entschädigt werden, wobei alles, was wir in der Welt an Schlimmem erlebt haben, bedeutungslos wird.

Und das ist kein „billiger Trost“. Wer Gott die Treue hält, bekommt, so wie Hiob, mitten in seinem Leiden, schon hier eine Vorahnung von der künftigen Herrlichkeit.

Für Christen sollte es deshalb die anklagende Frage „wie hat Gott das zulassen können“, nicht geben. Stattdessen sollten wir auf Hiob schauen und dabei sagen können: „Das Schönste und Beste kommt ja erst noch!“




Ihn, ihn lass tun und walten,
er ist ein weiser Fürst
und wird sich so verhalten,
dass du dich wundern wirst,
wenn er, wie ihm gebühret,
mit wunderbarem Rat
die Sach´ hinausgeführet,
die dich bekümmert hat.

Er wird zwar eine Weile
mit seinem Trost verziehn
und tun an seinem Teile,
als hätt´ in seinem Sinn
Er deiner sich begeben,
und sollt´st du für und für
in Angst und Nöten schweben,
frag´ er doch nichts nach dir.

Wird´s aber sich befinden,
Dass du ihm treu verbleibst
so wird er dich entbinden,
da du´s am mind´sten gläubst;
Er wird dein Herze lösen
von der so schweren Last,
die du zu keinem Bösen
bisher getragen hast.


(Lied ' Befiehl du deine Wege ', Paul Gerhardt 1607 - 1676 )




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