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Alle eure Sorge werfet auf IHN
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Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5, 7
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Wird man dieser Aussage auch dann noch vertrauen, wenn einem das
Wasser bis zum Halse steht?
Wie ich mich kenne, hätte ich hier „Probleme“ – und nicht nur ich.
Wer in einer bedrohlichen Klemme steckt, wird mit einem solch „frommen Spruch“ nicht zu beruhigen sein. Da kann uns Gott wer weiß wie oft schon aus einer kritischen Lage herausgerettet haben. In einer akuten Notlage ist das sofort vergessen, es kommt zu Ängsten und Befürchtungen und mitunter sogar zu Panikreaktionen.
Kann der heutige Vers denn überhaupt auf alle Lebenslagen übertragen werden? In dem Text, in dem dieser Vers steht, geht es um den Dienst in der Gemeinde, um das Verhältnis zueinander und um Wachsamkeit gegenüber dem Widersacher Gottes.
Ich denke aber, dass dieser Vers doch so gemeint ist, dass er auf alle Arten von Nöten und Bedrängnisse übertragen werden kann und dass es unser Kleinglaube ist, der uns oftmals im Wege steht.
Denn es liegt auf biblischer Linie, sein Vertrauen und seine Hoffnung auf Gott zu setzen und sich nicht zu sorgen. Kommen wir möglicherweise deshalb in Bedrängnisse, weil wir nicht auf Gott vertrauen?
Jesus selbst ist es, der uns sagt:
Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?
Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
Matthäus 6, Verse 31-32
Jesus sagt uns in diesem Zusammenhang, dass das Sichsorgen an der
Lage, in der wir uns befinden, überhaupt nichts ändert. Ein Weltmensch würde hier sagen: „Es kommt immer so, wie es kommen muss“ oder „Es ist halt so, wie es ist, da kann man nichts machen“ oder gar „Es hat ja sowieso alles keinen Sinn mehr!“
Diese fatalistische Haltung meint Jesus allerdings nicht, denn er fährt fort:
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner
Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen….
Matthäus 6, Verse 33 und 34
Jesus sagt nicht, dass wir uns um nichts kümmern und keine Konzepte entwickeln sollen.
Es besteht aber ein ganz großer Unterschied zwischen dem, was Jesus meint und der Art, in der wir uns üblicherweise um etwas kümmern und Konzepte entwickeln:
Wir fragen dabei nämlich nicht immer nach Gott, sondern tun das, was wir für gut und richtig halten. Und weil das in alltäglichen Dingen ganz gut funktioniert, sehen wir auch keinen Grund das zu ändern, selbst dann nicht, wenn es eng wird. Wundern uns dann aber, wenn sich keine Lösung abzeichnet.
Im Gegensatz zu dieser „natürlichen“ Haltung hebt Jesus darauf ab, dass es keine Not hat, wenn wir allein auf Gott bauen und unser Leben in allen Stücken Seiner Führung anvertrauen und dieses in enger Gemeinschaft mit IHM führen und gestalten.
Praktisch sieht das so aus, dass wir, auch alltägliche Dinge im Gebet vor Gott bringen und uns durch seinen Geist leiten lassen, der beim Lesen der Bibel, unseren Horizont erweitert, damit vieles klarer werden lässt und uns befähigt das Richtige zu tun, was auch im geduldigen Abwarten bestehen kann. Im Hören auf Gott wird dabei immer Segen bewirkt.
Gott kann vieles auch ganz überraschend ändern, sodass sich Probleme „von selbst lösen“. Auch damit dürfen wir rechnen.
Bauen wir so auf dem richtigen Grund und legen damit die richtigen Maßstäbe an, dann hilft ER über Bitten und Verstehen und gibt mehr, als wir uns erhoffen. Da erweist ER sich als königlicher Geber, „der es seinen Freunden im Schlaf gibt“ (Psalm 127, 2).
Dann werden wir erfahren, dass wir nicht bloß mit „frommen Sprüchen“ ruhig gestellt werden sollen, sondern dass Gottes Wort zuverlässig ist und ER uns tatsächlich nicht nur durch Engpässe hindurchführt, sondern auch unseren Alltag gelingen lässt und am Ende sogar durch das Tor des Todes in seine Herrlichkeit führt.
Daran lasst uns nicht nur an der nächsten „Engstelle“ unseres Lebensweges denken!
In allen meinen Taten
lass ich den Höchsten raten,
der alles kann und hat;
er muss zu allen Dingen,
solls anders wohl gelingen,
mir selber geben Rat und Tat.
Nichts ist es spät und frühe
um alle meine Mühe,
mein Sorgen ist umsonst;
er mags mit meinen Sachen
nach seinem Willen machen,
ich stells in seine Vatergunst.
Es kann mir nichts geschehen,
als was er hat ersehen
und was mir selig ist.
Ich nehm es, wie ers gibet;
was ihm von mir beliebet,
dasselbe hab auch ich erkiest.
Ich traue seiner Gnaden,
die mich vor allem Schaden,
vor allem Übel schützt;
leb ich nach seinen Sätzen,
so wird mich nichts verletzen,
nichts fehlen, was mir ewig nützt.
Ihm hab ich mich ergeben
zu sterben und zu leben,
sobald er mir gebeut;
es sei heut oder morgen,
dafür lass ich ihn sorgen,
er weiß allein die rechte Zeit.
(Lied '
In allen meinen Taten lass ich den Höchsten raten
', Paul Flemming 1609 – 1640 )
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