Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Heiliger Geist

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Heiliger Geist




Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des HERRN gesehen. Und er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz,

Lukas 2,26 - 27 (Luther 1912)


Wie passen die heutigen Verse zum Pfingstfest? Diese Verse gehören doch zur Weihnachtsgeschichte, als dem Beginn des irdischen Wirkens Jesu und nicht zum Pfingstfest, mit dem das „irdische“ Wirken Jesu einen vorläufigen krönenden Abschluss findet.

Ich habe diese Verse deshalb gewählt, weil über den Heiligen Geist und seinem Wirken nach wie vor sehr unterschiedliche Vorstellungen und Auffassungen bestehen. Und das obwohl, gerade im Neuen Testament, sehr viel über den Heiligen Geist geschrieben steht.

Die Antworten auf die Fragen, die sich hier ergeben, kann man eigentlich nur durch aufmerksames Lesen in der Bibel finden, in welcher die Wirkungen des Heiligen Geistes beschrieben werden.

Weil das vielleicht etwas zu allgemein gesagt ist, habe ich nach einem Vers gesucht, in welchem ganz konkret eine Leitung durch den Heiligen Geist bezeugt wird, und dabei bin ich auf die obigen Verse gestoßen.

Aber das ist nicht alles. Der Glaube, die Früchte des Glaubens und das Verstehen der Heiligen Schrift, werden ebenso durch den Heiligen Geist gewirkt, auch wenn dies mehr im Stillen geschieht. Wer also glaubt und sein Leben am Wort Gottes ausrichtet, der ist vom Heiligen Geist erfüllt und wird von diesem geleitet. So die Aussagen im Neuen Testament.

Die Bibel sagt uns nicht, auf welche Weise der Geist Gottes, und das noch vor der allgemeinen Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten, zu Simeon gesprochen hat. Wir erfahren nur soviel, dass Simeon vom Geist Gottes geleitet wurde.

Ob es das heute auch noch gibt? Ich denke schon! Allerdings dürfte einem erst hinterher klar werden, dass der Geist Gottes am Werk war. Einfach deshalb, weil Gott uns seinen Geist nicht zur „freien Verfügung“ stellt, damit wir nach Belieben mit ihm verfahren können.

Die Bibel beinhaltet auch keinen Automatismus, bei dem man auf jede Frage sofort die passende Antwort bekommt. Gottes Wort gibt uns die große Richtung vor. Zu dieser gehört, dass wir beten wobei wir um den Heiligen Geist bitten dürfen, der uns in alle Wahrheit leitet. Eine Bitte, die Gott besonders gern erhört.

Und wenn wir Stille werden, uns im Innern für Gott öffnen und bereit sind, auf sein Wort zu hören und seinen Willen geschehen zu lassen, dann können wir erleben, dass wir plötzlich über eine Sache Gewissheit bekommen, auf die wir durch eigenes Nachdenken überhaupt nicht gekommen wären.

Und wenn wir dann merken, dass es sich tatsächlich so verhält und wir etwas erleben, was uns erfüllt, tröstet und zufrieden stellt und damit unser Problem löst oder auch nur erträglicher werden lässt, weil wir plötzlich wieder Hoffnung haben, dann können wir zwar nicht beweisen, dass hier der Geist Gottes am Wirken war, aber im Glauben erfahren, dass es sich so verhalten hat.

Und so, könnte ich mir vorstellen, ist damals auch der gläubige und gottesfürchtige Simeon vom Geist Gottes geleitet worden und durfte erleben, was er ein Leben lang ersehnt hatte, nämlich seinen Heiland zu sehen. Und nicht nur das, er durfte ihn sogar auf seine Arme zu nehmen und ein prophetisches Wort sagen.

Manchmal dauert es etwas länger, bis Gott einen Wunsch erfüllt und dann ist es oftmals mehr, als wir uns erwünscht haben.




Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist,
Besuch´ das Herz der Menschen dein,
Mit Gnaden sie füll´, wie du weißt,
Dass dein Geschöpf vorhin sein.

Denn du bist der Tröster genannt,
Des Allerhöchsten Gabe teuer,
Ein´ geistlich´ Salb´ an uns gewandt,
Ein lebend Brunn, Lieb´ und Feuer.

Zünd´ uns ein Licht an im Verstand,
Gib und in´s Herz der Liebe Brunst,
Das schwach´ Fleisch´ in uns, dir bekannt,
Erhalt, fest´ dein´ Kräft´ und Gunst.

Du bist mit Gaben siebenfalt
Der Finger an Gott´s rechter Hand;
Des Vaters Wort gibst du gar bald
Mit Zungen in alle Land.

Des Feindes List treibt von uns fern,
Den Fried´ schaff´ bei uns deine Gnad´,
Dass wir dein´m Leiten folgen gern,
Und meiden der Seelen Schad´.

Lehr´ uns den Vater kennen wohl,
Dazu Jesum Christ seinen Sohn,
Dass wir des Glaubens werden voll,
Dich beider Geist zu verstehen.

Gott Vater sei Lob und dem Sohn,
Der von den Toten auferstund;
Dem Tröster sei dasselb´ getan
In Ewigkeit alle Stund´.


(Lied ' ', Nach dem lateinischen Veni creator spiritus des Hrabanus Maurus (um 776-856) de )




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