Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.04.2024
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Thomas

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60. Thomas


Jesus beauftragt seine Jünger
Hintergrundinformationen

Thomas (V. 24): Der Name „Thomas“ stammt aus dem aramäischen und bedeutet (genauso wie die griechische Namensform „Didymus“) „Zwilling“.
war nicht bei ihnen (V. 24): An diesem Auferstehungstag Jesu trafen morgens die Frauen (Lukas 24,9) und spät abends die Emmausjünger (Lukas 24,33) alle 11 Apostel an (Judas war nicht mehr dabei – Apg. 1,18), und somit auch Thomas. Thomas muss wohl tagsüber weg gegangen sein und Jesus abends (V. 19) knapp verpasst haben.
nach acht Tagen (V. 26): Nach jüdischem Brauch wird der erste und der letzte Tag bei solchen Angaben mitgezählt d.h. es war also am gleichen Tag (erste Tag der Woche, dem Auferstehungstag Jesu, unserem Sonntag), nur eine Woche später, an dem Jesus erneut erschien.

Text:    

Fragen & Gesprächsimpulse


Was lernen wir hier in Bezug auf Gemeinde? (V. 24 - 25)

>> Antwort: Jesus wirkt und offenbart sich vor allem in seinem Jüngerkreis bzw. in seiner Gemeinde. Im Jüngerkreis fehlte zu diesem Zeitpunkt Thomas – und verpasste dadurch Segens und Freude, Jesus Christus zu begegnen. Die Gründe mögen hier berechtigt gewesen sein (sind uns nicht überliefert), aber es kann uns durchaus eine Mahnung sein, die Gemeinde nicht zu verlassen (Hebr. 10,25)!

Wie steht Jesus im Punkto „Glauben“ zu „handfesten Beweisen“? (V. 20 + 25)

>> Antwort: Wir finden beides in der Bibel: Gott schenkt mitunter „handfeste Beweise“ in Form von Wundern, Zeichen etc., aber er erwartet auch unser Vertrauen bzw. „Glauben“. Zum einen muss unser Glauben eine gewisse Grundlage haben (z.B. als wir Gottes Reden bei unserer Bekehrung erlebten), zum anderen kann er nur durch Herausforderungen richtig wachsen, indem wir Gott vertrauen müssen, auch „wenn wir nicht sehen“ – und dann seine Treue erleben. Dann wird Glaube zur „festen Zuversicht“ (Hebr. 11,1) und Gewissheit. Hier hatte Jesus von sich aus den „Beweis“ in Form des Zeigens der Wundmale den Jüngern gebracht (V. 20). Thomas war nicht dabei und forderte die gleichen Beweise ein, jedoch wollte er sie auch betasten. Jesus ging auf diese Forderung ein, jedoch bedurfte es letztlich nicht mehr des Betastens, denn Thomas hatte – wie zuvor die anderen Jünger – auch so schon „geglaubt“ und ging sogar weiter als diese, indem er Jesu Göttlichkeit erkannte und bekannt (V. 28)!

Glaubte Thomas den anderen Jüngern nicht? (V. 25)

>> Antwort: Thomas war eher pessimistischerer Natur (Joh. 11,16 + 14,5) und zog vielleicht in Betracht, dass sich jemand anderes als Jesus ausgegeben haben könnte und die anderen Jünger getäuscht hätte (?). Zumindest will er das erstmal näher prüfen – was sogar biblisch ist (1. Thes. 5,21). Sogar Jesus hatte vorher mal vor Menschen gewarnt, die sich als Jesus ausgeben würden (Matth. 24,24). Somit war sein Verhalten letztlich nicht falsch!

War Thomas ein „Ungläubiger“? (V. 27)

>> Antwort: Keinesfalls, denn „DER Unglaube“ ist letztlich die Ablehnung der Herrschaft Gottes im eigenen Leben, was hier nicht vorliegt. Im Gegenteil glaubte er grundsätzlich an Jesus und versuchte nun auch dieses Ereignis „für Wahr halten zu können“! Jesus heilte einst ein Kind dessen Vater extreme Zweifel hatte (Markus 9,22b-23), aber auch bemüht war zu glauben (Markus 9,24). Jesus sprach davon, dass der Glaube klein wie ein Senfkorn sein kann (Matth. 17,20-21) und trotzdem Berge versetzen kann oder aus einem solchen Glaubens-Senfkorn eine Herberge ganzer Vögelscharen werden kann (Lukas 13,19). Ein Funke Glauben reicht somit schon aus, denn wenn man ernstlich Gott sucht (Amos 5,4), WIRD man ihn finden (Lukas 11,9) und im Glauben wachsen.

Brauchte Thomas noch den Beweis des „Betastens“? (V. 27-28)

>> Antwort: Offenbar nicht, denn Jesus sagt nur, dass Thomas ihn gesehen hatte (V. 29). Als Jesus vor ihm stand fiel jeder Zweifel von Thomas ab – ja er erkannte und bekannte sogar, dass Jesus Christus Gott selbst ist! Ähnlich wie die Emmausjünger innerlich ein Brennen bei Jesu Gegenwart spürten (Lk 24,32), so spürt und erlebt man einfach, wenn Jesus Christus einem nahe ist (auch heute!). Auch in Bezug auf das Erkennen von richtigen und falschen Propheten erkennt ein wahrhaft Gott suchender Mensch, welche Lehre von Gott und welche nicht von Gott ist (Joh. 7,17).

Welche entscheidende Kernbotschaft gibt Johannes hier weiter? (V. 28 + 31)

>> Antwort: Jesus IST der verheißene Messias und Sohn Gottes bzw. Gott selbst (V. 28), weil Vater und Sohn „eins“ sind (Joh. 10,30). Darum kann man auch NUR über Jesus ewiges Leben empfangen!!! Bis heute ist diese Aussage anderen Religionen ein Dorn im Auge. Jesus wird bei Juden wie Moslems als Prophet verehrt – aber keinesfalls seine Göttlichkeit anerkannt (obwohl dies in Jesaja 9,4-6; Micha 5,1 und Sprüche 30,4 bereits angedeutet wurde)!

Erwartet Gott Glauben an ihn von allen Menschen ohne das sie was sehen? (V. 29)

>> Antwort: Fast alle Leser dieser Botschaft (Johannesevangelium) haben Jesus nie gesehen – und viele von ihnen glauben trotzdem. Den generellen Glauben an ihn erwartet Gott in jedem Fall, denn jeder Mensch braucht nur die Schöpfung anzusehen, um zu erkennen, dass es einen Gott geben muss (Römer 1,20). Auch spricht Gott durch das Gewissen zu jedem Menschen (Römer 2,15). Somit fußt ein Glaube an Gott letztlich immer auch auf gewissen Erfahrungen und Erkenntnissen - wir müssen nur hin schauen und uns bemühen (Amos 5,4)! Der eigentliche Glaube fängt aber letztlich erst dann an, wenn wir dort wo wir (noch) „nicht sehen“ (bzw. die Zukunft nicht kennen) trotzdem glauben, Gott gehorchen und uns führen lassen!

Warum schreibt Johannes nicht mehr Zeichen auf, sondern gibt nur an, dass es weitere gibt? (V. 30)

>> Antwort: Die Pharisäer hatten trotz der Wunder nicht geglaubt. Auch viele im Volk Israel bei der Wüstenwanderung unter Mose glaubten nicht wirklich – trotz der Zeichen. Somit können Zeichen alleine keinen Glauben (incl. Buße, Demut etc.) bewirken sondern nur Anstoß zum Nachdenken geben! Den Glauben aber zu fördern war gerade Ziel der Botschaft. Wer Jesus nicht als Herrn in seinem Leben aufnehmen will sondern leben will wie er es möchte, wird auch Wunder nicht wahrhaben wollen oder diese als Trick zu „entlarven“ versuchen oder sie gar Satan zuschreiben (Mt 12,24). (Ob es Evolutionslehre ist oder Infragestellung von biblischen Aussagen – man bemüht sich letztlich dahin zu kommen, nicht vor der Konsequenz zu stehen: „Es gibt einen Gott, und wenn ich mich nicht für ihn entscheide hat dies schlimme Konsequenzen für mich!“ Lieber soll das Motto sein: „Nach dem Tod ist alles aus – darum kann ich leben wie ich will…“ – da bringen auch mehr Wunderzeichen nichts)

 

Die persönliche Frage:

Vertraue ich Jesus Christus, auch wenn ich (noch) nichts sehen?


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