Lazarus (V. 1): Lazarus bedeutet "Gott hat geholfen"
Thomas: ... mit ihm sterben (V. 16): Dieser Thomas ist der berühmte "ungläubige" Thomas, dessen Pessimismus schon hier erkennbar wird und sich später in Joh. 20,24-29 fortsetzt.
Marta blieb sitzen (V. 20): Nach jüdischem Brauch hält man nach dem Tod eines nahen Angehörigen "Schivah" (= sieben Tage) d.h. eine Trauerzeit,
wobei man barfuss auf dem Boden oder einem niedrigen Hocker im Haus des Verstorbenen oder eines anderen nahen Verwandten sitzt und sich aller Arbeit und Zerstreuung - ja sogar der Synagogengebete - enthält.
Während dieser Zeit besuchen einen Freunde zum trösten und zum Gebet. Diese Praxis gibt es auch heute noch.
Marta hatte sich wohl Jesu Worte in Lukas 10,41-42 zu Herzen genommen und entgegen der Tradition das Haus verlassen um Jesus entgegen zu gehen.
Er stinkt schon; denn er liegt seit 4 Tagen (V. 39): Jesus hatte in Lukas 7,11-17 und 8,41-56 auch schon Tote auferweckt. Auch Elia und Elisa taten dies in 1. Kön. 17,17-24 und 2.Kön. 4,17-37.
Auch heute kommt es bei klinisch Toten schon mal zu Wiederbelebungen.
Aber noch nie wurde ein Mensch der schon mehrere Tage in einem heißen Land am verwesen war wieder auferweckt.
Auch ist die Zahl "4" bewusst gewählt, da nach jüdischem Denken in den ersten 3 Tagen eine Wiederbelebung noch denkbar ist, aber danach absolut ausgeschlossen wird.
Jesus hob seine Augen auf (V. 41): Jesus betete mit offenen Augen. Christen beten meist mit geschlossenen Augen, jedoch ist dies letztlich unerheblich. Die Bibel kennt hier keine Vorschriften.
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Text:
Fragen & Gesprächsimpulse
War Lazarus der Einzige der sich von Jesus geliebt fühlte? Können wir daraus etwas schließen? (V. 3) >> Antwort: Nein, auch Maria und Martha (Vers 5) sowie der Schreiber dieses Textes Johannes (Joh. 21,20+24) wussten sich von Jesus geliebt. Wer aber die enge Gemeinschaft mit Jesus sucht und seine unbeschreibbare Liebe erfährt, FÜHLT sich so, als könnte die Liebe gar nicht größer sein, als könnten andere Menschen gar nicht so von ihm geliebt werden. Letztlich liebt Jesus jeden Menschen, da er sogar sein Leben für uns alle gab. 'Niemand hat größere Liebe, als das er sein Leben für den Anderen hingibt.' (Joh. 10,11 + 15,13) Musste Lazarus krank werden (Leiden und Sterben), damit sich Gott verherrlichen konnte? (V. 4) >> Antwort: Zumindest ließ es Jesus ganz klar zu und tat anfangs nichts dagegen (siehe Vers 6+21). In jedem Fall hatte es einen hier einen Nutzen (V. 15) und war offenbar nötig für ein weiteres Ereigniss (siehe Joh. 12.17-18) Was hat eine akute Ermordungsgefahr mit der Aussage zu tun, dass man sich nur nachts stöß? (V. 7-10) >> Antwort: 'Licht in ihm': Weisung durch den allwissenden Gott wann, wo und was zu tun ist. Die Frage ist nur, ob wir uns so leiten lassen! Es ist aber auch ein Hinweis auf den Zeitplan Gottes und dessen Allmacht bei der Durchführung Hat es einen Grund dass Jesus zuerst vom Schlaf statt vom klinischen Tod spricht (Lazarus stank bereits schon! V 39)? (V. 11-14) >> Antwort: Ähnliche Begebenheit in Matth. 9,24. Er ist 'Das Leben' bzw. steht über dem Tod. Da er vorhatte die Personen wieder aufzuerwecken, war der Tod letztlich nur wie ein vorübergehender Schlaf gewesen Warum sprach (nur) Thomas vom Sterben? (V. 16) >> Antwort: Die Juden trachteten Jesus nach dem Leben (V. 8) und als Pessimist sah er in erster Linie auf die Gefahren, was aber auch ein Hinweis auf einen geringen Glauben ist (siehe Joh.20,24-29). Warum kam nur Marta zu Jesus? (V. 20) >> Antwort: Siehe Hintergrundinfo: Die Tradition kann ein Hindernis sein, um zu Jesus zu kommen Was meinte Marta, was Gott Jesus geben würde? (V. 21-22) >> Antwort: Wohl weniger eine sofortige Auferweckung des Bruders (was auch die Zweifel in Vers 23-24 und 39 zeigen), aber sie glaubte zumindest, daß Jesus das richtige tun würde.) Welche entscheidende Glaubensaussage macht Marta? (V. 25-27) >> Antwort: Sie hatte - noch vor der Totenauferweckung - erkannt, dass Jesus der Messias ist, der Macht über Leben und Tod hat. Zudem glaubt sie an ein Leben nach dem Tod. (siehe auch Daniel 12,2) Was ließ Jesus 'Ergrimmen' und betrübt werden, und wie passt dies mit Jesu anfänglicher 'Ignoranz' (Vers 6) zusammen? (V. 23 + 35-38) >> Antwort: Er liebte Lazarus, musste ihn aber trotzdem erst sterben lassen, um den Jüngern den Glauben zu stärken (V. 15). Dies, aber auch den Tod als Folge des Sündenfalls (1. Mose 2,17) mit zu erleben, schmerzte ihn. Zu diesem Schmerz kam aber auch noch fehlende Erkenntnis und mangelnder Glaube der Juden dazu. Welche Verheißung gibt Jesus auf starken Glauben d.h. Glauben, selbst wenn alles unmöglich erscheint? (V. 39-40) >> Antwort: Dass der Glaube belohnt werden wird und man unfassbares zu sehen bekommt (siehe auch 1. Kor. 2,9). Hatte Jesus den Vater vorher schon um die Auferweckung gebeten? (V. 41) >> Antwort: Jesus handelte immer nach den Anweisungen des Vaters und ließ sich von ihm führen. Somit war auch dies schon vorher 'abgestimmt'. Als Jesus (Verse 3-4) von der Krankheit erfuhr wusste er bereits davon, auch was der Vater vorhatte. Was war die 'Frucht' von Jesu Verhalten, Lazarus erst nicht zu helfen, dann aber ihn aufzuerwecken? (V. 42-45) >> Antwort: Nicht nur der Glaube der Jünger wurde gestärkt, sondern auch viele Menschen die dies miterlebten glaubten an ihn. (siehe auch Matth. 7,16-20) |