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Die Bibel nennt mehrere Voraussetzungen, damit die Gebet auch erhört werden KÖNNEN:
1. Sünden müssen einem vergeben sein
Eine klare Voraussetzung, ohne deren Erfüllung wir gar nicht zu beten anfangen brauchen, ist, daß mit der Sünde in unserem Leben aufgeräumt wird!
Von Gottes Wort her wissen wir, daß Gott nur erhören und wirken kann, wenn wir ihm den Weg bereitet haben und unser Leben mit Gott und den Mitmenschen in Ordnung ist:
"Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg und macht richtig seine Steige!"
Matth. 3,3
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Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, daß er nicht hören könnte;
sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen das Angesicht vor euch, daß ihr nicht gehört werdet.
Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen reden Falsches, eure Zunge spricht Bosheit.
Jesaja 59,1-3
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Gottes Wort geht sogar noch weiter: Was ist, wenn der HEILIGE GOTT wirklich kommen wird?
Würden wir das im sündigen Zustand überhaupt ertragen können - vor allem, wenn Hochmut usw. bei uns zu finden ist?
Wer aber kann den Tag seines (Gottes) Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher.
Maleachi 3,2
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Leider wissen viel zu viele Christen nichts von Gottes Heiligkeit!!! Die Bibel sagt:
Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis.
1. Joh. 1,5
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Die Finsterniss unserer Sünde kann vor Gott nicht bestehen - und Gemeinschaft ist nicht möglich.
Mit Gott können - und dürfen - wir nicht "spielen"!
Ein wichtiger Punkt - gerade beim Gebet - ist hier auch konkret: Den Mitmenschen vergeben!
Schon das "Vater unser" betont, daß Gott uns nur vergeben wird, wenn wir auch bereit sind unseren Mitmenschen zu vergeben.
Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Matth. 6,12
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Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben ? Ist's genug siebenmal?
Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.
Matth. 18,21
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Wie schwer ist doch oft gerade diese Aufforderung nach zu kommen! Da hat uns jemand unsagbar verletzt, und wir kommen einfach nicht damit zurecht.
Und selbst wenn wir die Vergebensbereitschaft erreicht haben ... und der betreffende Mensch sticht wieder in die gleiche Wunde - oh, wie schmerzt das!
Wie schreien wir dabei oft auf, werden wütend, und oft herrscht dann nicht mehr der Verstand sondern die verletzten Gefühle, so daß wir unsererseits wieder andere verletzen - und brauchen dann sogar selbst Vergebung!
Hier kann man nur Gott bitten, einen über diesen riesigen Problemberg rüber zu helfen.
Erhörliches Gebet kostet also etwas: Unsere Lieblingssünden - und noch mehr ...
2. Glauben haben
Ein weitere Voraussetzung ist der Glaube
Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfangen werdet, so wird's euch werden.
Markus 11,24
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Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: So ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solches mit dem Feigenbaum tun, sondern, so ihr werdet sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer! so wird's geschehen.
Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen.
Matth 21,21-22
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Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.
Hebr 11,6
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Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird.
Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem HERRN empfangen werde.
Jakobus 1,6-7
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Ein Beispiel für eine glaubensvolle Bitte bietet uns die blutflüssige Frau, die mit ihrer Not zu Jesus kam:
Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden. Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund. Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war. Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, und wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!
Markus 5,25-34
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Die blutflüssige Frau berührte Jesus - und wurde geheilt. Andere berührten Jesus im Gedränge auch - aber nichts passierte. Was war der Unterschied?!?
Nach Jesu Worten machte der Glaube den Unterschied! Genauso muss auch unser Gebet aussehen!!!
Aber die Bibel macht noch eine interessante Aussage: Eine heilende Kraft ging von Jesus aus, ohne dass Jesus diese Frau vorher gesprochen oder bewusst gesehen hatte! Er spürte nur, dass Ihn jemand im GLAUBEN und inneren FLEHEN angerührt hatte - und DADURCH geheilt wurde!
Nun darf man nicht daraus schlussfolgern, dass man bei Jesus eine "Gebetserhörungskraft abzapfen" könnte, ohne Gottes willentliche Entscheidung. Gott ist schließlich allwissend und allgegenwärtig und Ihm ist nichts verborgen. Aber die Bibelstelle zeigt in jedem Fall den großen Einfluss auf die "göttliche Kraftquelle", wenn wir im tiefen Glauben und inneren Flehen zu Jesus mit unseren Anliegen kommen!
3. Das inbrünstige Gebet im Geist
Gebete müssen ernst gemeint sein - kein loses Plappern! Jesus warnte:
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.
Matth. 6,7
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Es kommt also nicht auf viele Worte an, sondern auf die Ernsthaftigkeit und Inbrünstigkeit. Die Frage muss dabei sein: Meinen wir auch wirklich, was wir im Gebet sagen? Ist uns der Gebetsinhalt auch eine wirkliche innere "Last" (der Ausdruck "Gebetslast" kommt auch daher)?
Jesus schwitzte Blut und Wasser beim ringen im Gebet in Gethsemane (Lukas 22,41-44) und Paulus sprach von Mithilfe beim Kampf durch Fürbittegebete (Römer 15,30). Wie ernst wir das was wir sprechen meinen, weiß Gott sehr wohl, weil Er das Herz ansieht!
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.
1. Samuel 16,7b
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In dem Zusammenhang ist auch dieser Bibelvers wichtig:
Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.
Römer 8,26b
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Hier zeigt sich klar, dass es nicht auf Äußerlichkeiten wie viele Worte die womöglich wunderbar formuliert sind, ankommt, sondern auf den "Herzensschrei", denn nur dieser erreicht letztlich Gottes offenes Ohr!
Daher sollten wir uns fragen: Betet bei uns der Geist - oder sind es "nur"(!) die Lippen?!?
4. Gebet nach Gottes Willen
Dass unsere Gebete in Übereinstimmung mit Gottes Willen sein sollen, zeigen diese Bibelstellen:
ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr's mit euren Wollüsten verzehrt.
Jakobus 4,3
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Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Matth. 6,10
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Vor allem wird dies aber in Jesu Aussage "In SEINEM Namen zu bitten" verdeutlicht:
Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.
Joh 14,14
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Gotteskinder sollen "Botschafter an Christi Statt" sein (2. Kor. 5,20). Ein Botschafter eines Landes hat die Interessen seines Landes zu vertreten - nicht die eigenen. Ähnlich sind wir berufen "in Jesu Namen" zu wirken. Entsprechend muss also unser Gebet im Einklang mit Gottes Willen sein!
Ein interessantes Beispiel für die Wichtigkeit, Gottes Willen auch im Gebet anzuerkennen, ist das Gebet Hiskias.
Gott ließ dem König Hiskia ausrichten, dass seine Lebenszeit abgelaufen sei und er sich für den Gang in die himmlische Heimat vorbereiten sollte. Hiskias war aber mit Gottes Willen nicht einverstanden und betete und bewegte dadurch sogar Gott dazu, den Plan zu ändern:
Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, gedenke doch, dass ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr. Als aber Jesaja noch nicht zum mittleren Hof hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm: Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volks: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen - am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen -, und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun
2. Könige 20,1-6a
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Wer aber die Geschichte Hiskias gelesen hat weiß, dass Hiskias lieber nicht um die Lebensverlängerung gebeten haben sollte, denn neben "Dummheiten" die er dann noch beging, zeugte er einen gottlosen Sohn der später König und zum Fluch für das Volk wurde! Hätte er nur Gottes weisen Ratschluss angenommen, wäre es letztlich für ihn und andere Menschen besser gewesen!!!
Man sieht an dieser Geschichte bereits deutlich, wie wichtig es ist so zu beten wie es Jesus tat, anstatt Gott "mit Gewalt" zu etwas "eigennützigen" bewegen zu wollen.
Jesus selbst machte es uns vor, als er um sein Leben rang, daß Gottes Wille über unserem Willen zu stehen hat und wir dies auch im Gebet berücksichtigen müssen:
Und Jesus sprach: Vater, willst du, so nehme diesen Kelch von mir, doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
Lukas 22,42
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Wir sollten also immer die weisen Ratschlüsse Gottes annehmen und Gebete nach Seinem Willen führen!!!
5. In kindlicher, demütiger Haltung Gott alleine suchen
Nur wenn wir wie ein Kind in einer Abhängigkeitshaltung zu Gott kommen, wo wir unsere eigene Fehlerhaftigkeit sehen, wird er uns erhören können.
Anders gesagt: Nicht auf Grund eigener Verdienste, sondern mit der einzigen Hoffnung, um Jesu willen aus Gnaden und auf Grund seiner Erlösungstat
dürfen wir hoffen erhört zu werden.
Wir dürfen also in Ehrfurcht vor Gott treten - Hochmut ist Gott ein Greul.
Jesus sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Wer nun sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich.
Matth. 18,3-4
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Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.
Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.
Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.
Matth. 6,5-8
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Desgleichen, ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut.
Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5,5
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