Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 16.04.2024
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Zu Jesus finden!

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Zu Jesus finden!



Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Matthäus 11, 28 - 30


In der Welt ist alles endlich. Es gibt für alles eine Grenze. Deshalb dürfen Menschen auch keine Zusagen oder Versprechen machen, die sie niemals halten können, so wie das manchmal geschieht. Das wird sogar im Rechtsleben berücksichtigt, wo auf unmögliche Leistungen gerichtete Versprechen unwirksam sind.

Der Einzige der alle Zusagen halten kann, ist der, der selbst ewig und unendlich ist, und das ist Gott und sein göttlicher Sohn Jesus Christus. Deshalb kann Jesus Christus wirklich uneingeschränkt alle Menschen zu sich einladen. Und gemeint sind damit tatsächlich alle, weil alle auf irgendeine Weise mühselig und beladen sind.

Im Vers 28 liegt die Betonung auf "alle", also nicht begrenzt auf einen Kreis mühselig Beladener. Die Einladung an alle gilt nach wie vor, und da der auferstandene Herr Jesus Christus allgegenwärtig ist, gilt seine Einladung an allen Orten der Welt, weshalb man auch überall Ruhe für seine Seele finden kann.

Allerdings muss man zu Jesus kommen. Dazu ist keine Reise zu irgendeinem Ort erforderlich. Jesus begegnet uns in seinem Wort und im Gebet, wo wir unsere Lasten bei ihm abgeben können. Und das immer wieder.

Allerdings werden wir dadurch nicht im Sinne einer absoluten Bindungslosigkeit frei. Frei kann man immer nur für etwas werden. Das ist in diesem Fall sein sanftes Joch, von dem Jesus spricht.

Der Begriff "Joch" hat an sich einen negativen Klang. Ein Joch tragen Zugtiere, die eine Last befördern müssen. Bei "Joch" denkt man deshalb an das Joch der Unterdrückung, Knechtschaft und Sklaverei.

Das sanfte Joch, von dem Jesus spricht, hat damit nichts gemein. Der Christenstand hat zwar auch etwas mit Arbeit und Lasten zu tun, aber in einem völlig anderen Sinne, als harter, aufreibender und letztlich selbstzerstörerischer Knochenarbeit.

Das Joch Jesu hält uns auf unserem Glaubensweg und die Verbindung zu ihm aufrecht. Von Jesus lernen wir sanftmütig und demütig zu werden. Sein Joch ist ein sanftes Joch, weil wir dadurch Ruhe für unsere Seele finden. Eine Ruhe, die viele suchen, aber nirgends finden.

Die Last die uns durch die Bindung an Jesus auferlegt wird, ist leicht und wohltuend. Ganz anders als die Unterjochung unter die Sünde, die darin bestehen kann, dass man sich maßlos überschätzt, in dem man auf die eigene Kraft setzt, statt alles in Gottes Hand zu legen.

Deshalb wollen wir nicht nur bei Jesus bleiben, sondern all denen die Jesus nicht kennen, Wegweiser auf Jesus Christus sein. Denn einen anderen Weg zum Frieden gibt es nicht. Ohne ihn kann es immer nur die Umverteilung ungelöster Konflikte geben.


Jörgen Bauer




Bei dir, Jesu, will ich bleiben,
stets in deinem Dienste stehn;
nichts soll mich von dir vertreiben,
will auf deinen Wegen gehn.
Du bist meines Lebens Leben,
meiner Seele Trieb und Kraft,
wie der Weinstock seinen Reben
zuströmt Kraft und Lebenssaft.

Könnt ich´s irgend besser haben
als bei dir, der allezeit
soviel tausend Gnadengaben
für mich Armen hat bereit?
Könnt ich je getroster werden
als bei dir, Herr Jesu Christ,
dem im Himmel und auf Erden
alle Macht gegeben ist?

Wo ist solch ein Herr zu finden,
der, was Jesus tat, mir tut,
mich erkauft von Tod und Sünden
mit dem eignen teuren Blut?
Sollt ich dem nicht angehören,
der sein Leben für mich gab?
Sollt ich ihm nicht Treue schwören,
Treue bis in Tod und Grab?

Ja, Herr Jesu, bei dir bleib ich
so in Freude wie in Leid;
bei dir bleib ich, dir verschreib ich
mich für Zeit und Ewigkeit.
Deines Winks bin ich gewärtig,
auch des Rufs aus dieser Welt;
denn der ist zum Sterben fertig,
der sich lebend zu dir hält.

Bleib mir nah auf dieser Erden,
bleib auch, wenn mein Tag sich neigt,
wenn es nun will Abend werden
und die Nacht herniedersteigt.
Lege segnend dann die Hände
mir aufs müde, schwache Haupt;
sprich: ´Mein Kind, hier geht´s zu Ende;
aber dort lebt, wer hier glaubt.´

Bleib mir dann zur Seite stehen,
graut mir vor dem kalten Tod
als dem kühlen, scharfen Wehen
vor dem Himmelsmorgenrot.
Wird mein Auge dunkler, trüber,
dann erleuchte meinen Geist,
dass ich fröhlich zieh hinüber,
wie man nach der Heimat reist.


(Lied ' Bei dir, Jesu, will ich bleiben ', Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859) )




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