Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Wie gehe ich mit meiner Zeit um?

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11. Wie gehe ich mit meiner Zeit um?


Fragen & Gesprächsimpulse


Was ist 'Zeit' und welche Bedeutung und Einteilung hat sie?

>> Antwort: Nicht ohne Grund sprechen manche Menschen von der Zeit als der vierten Dimension, in der wir mit unserem natürlichen Leib gewissermaßen 'gefangen' sind, denn ob wir wollen oder nicht: Die Zeit geht kontinuierlich weiter – und so wie alles 'natürliche' auf Erden ein Anfang und ein Ende hat, so auch unsere 'kurze' Lebenszeit (Hiob 14,1; Psalm 37,10 + 144,4; Prediger 5,17). Dabei kann die Lebensdauer noch durch Selbstmord (1. Samuel 31,4+5) sowie letztlich durch Gottlosigkeit und Torheit (Prediger 7,17) verkürzt, umgekehrt aber auch durch Gottesfurcht und Gehorsam (1. Könige 3,14; Sprüche 3,1-2) sowie Bittgebete (2. Könige 20,2-6a) verlängert werden.
Weil die Zeit beständig fortschreitet, geht damit ein Gotteskind nicht nur seinem irdischen Tod entgegen, sondern auch der Ewigkeit bzw. dem Seelenheil (Römer 13,11)! Daher unterscheidet auch 2. Korinther 4,18 zwischen der zeitlichen, sichtbaren Welt, und der unsichtbaren, ewigen Welt. Mit dem Vergehen der sichtbaren Welt wird entsprechend auch die Zeit vergehen und einmal keine Zeit mehr sein (Offenbarung 10,6).
Hier auf Erden braucht alles seine Zeit (Prediger 3,1-8+17; Psalm 1,3; 1. Mose 25,24). Daher haben wir es hier auf Erden zwangsläufig mit Zeitabschnitten zu tun, welche lang (z.B. Jeremia 13,6 + 37,16; Daniel 8,26; Matth. 25,19) oder kurz (Joh. 7,33; Apg. 5,34) sein können. Entsprechend kann es auch zu Zeitmangel bzw. begrenzter Zeit kommen (Markus 6,31; Phil. 4,10; Hebr. 11,32; Off. 12,12).
Um die Zeitabschnitte besser einteilen zu können, gab uns Gott in der Schöpfung auch gleich Einteilungshilfen mit. Die kleinste feste Einheit ist dabei der Tag (1. Mose 1,5), den Gott schon gleich zu Beginn der Schöpfung schuf. Schon hieran erkennen wir, dass Gott ein Gott der Ordnung ist (1. Kor. 14,33) – was auch für die Zeiteinteilungen gilt. Dies zeigt sich als Nächstes an der 7-Tage-Woche mit sechs Arbeitstagen und dem siebten Tag als Ruhetag (2. Mose 34,21). Des Weiteren gibt es das Jahr, welches durch Saat- und Erntezeiten (1. Mose 30,14; 2. Mose 34,12; 3. Mose 26,5; Ruth 1,22) und Spätregen (Sacharja 10,1) etc. einen natürlichen Rhythmus hat. Darüber hinaus zeigen auch die Sterne (die man anhand der Zuordnungen bzw. Bilder, die sich durch ihre Anordnung ergeben, erkennt) Zeiten an (Hiob 38,32). Eine besondere Stellung hat dabei der Mond, welcher das Jahr wiederum in Monate einteilt (Psalm 104,19; Hiob 39,2). Anhand dieser natürlichen Zeiteinteilungen kann man entsprechend auch jährliche Feste feiern (2. Mose 13,10; 2. Mose 23,15; 4. Mose 9,2). Weil dies so genau möglich ist, konnte Gott sogar ein weglassen der Passafeier unter Strafe stellen (4. Mose 9,13), Opfer zur rechten Zeit einfordern (4. Mose 28,2) sowie gebieten Sabbatjahre einzuhalten (3. Mose 25,8)
Anhand des Sonnenstandes konnte man aber auch den Tag selbst zumindest grob einteilen. So gab es z.B. die Zeit der Morgenwache (2. Mose 14,24; 1. Samuel 11,11), den Mittag (1. Könige 18,29) und die Zeit des Abendopfers (Daniel 9,21).
Auch beim Menschen gibt es gewisse 'naturgegebene' zeitliche Zyklen wie z.B. 'die Tage' bei der Frau (3. Mose 15,19-20), aber auch ganz einfach gewisse feste Gewohnheiten (1. Mose 24,11 + 29,7).
Schaut man sich die Weltgeschichte an, so wiederholt sich auch dort letztlich alles - auch wenn es einem neu erscheint (Prediger 1,10). Dies wird auch besonders an der Geschichte Israels, mit dem auf und ab an Gottesfurcht und den entsprechenden Segenszeiten und dann wiederum dem Abfall bzw. der Gottlosigkeit und den Leidenszeiten, deutlich. Zwar erwartet man z.B. bei einer Amtseinsetzung gewisse Erfahrungszeiten gemacht zu haben (Apg. 1,21), aber wie man immer wieder feststellt, lernt die Menschheit letztlich nichts aus der Geschichte, so dass es zwangsläufig zu Wiederholungen kommt. Deutlich wird dies auch an dem Ausspruch der 'frommen Elite' zu Jesu Zeit, welche vorgaben, dass sie anders als ihre Väter handeln würden – aber doch im Herzen genauso waren und nichts gelernt hatten (Matth. 23,30).
Wir prüfen uns: Kann ich noch über Gottes 'Uhrwerk' in der Schöpfung staunen? Lerne ich aus begangenen Fehlern der Vergangenheit?

Woran erkennt man, dass Gott der Herr über die Zeit ist?

>> Antwort: Auch wenn Menschen auf bessere Zeiten und Änderung von Umständen hoffen mögen (Daniel 2,9), so ist es doch Gott, der die Zukunft kennt (Daniel 2,28) und Zeit und Stunde bestimmt um z.B. Könige ab- und einzusetzen (Daniel 2,21).
Ein Problem der Menschen ist die Ungeduld: Es fällt schwer auf das Eintreffen von Gottes Verheißung zu warten. In Habakuk 2,3 lesen wird daher nicht nur, dass Weissagungen 'zu ihrer Zeit' gewiss erfüllt und frei an den Tag kommen werden, sondern auch eine Ermahnung zum ausharren.
Vorhersagen finden sich in der gesamten Bibel. Neben Vorhersagen ohne feste Zeitangaben wie z.B. 'es kommt die Zeit…' (2. Könige 20,17; Jeremia 9,24 + 23,5-6; Amos 9,13; Joh. 4,21), 'zur letzten Zeit' (Jeremia 23,20 + 30,24 + 48,47; Hesekiel 38,16; Daniel 8,19 + 12,4) oder 'zu jener Zeit' (Jeremia 33,15; Hesekiel 38,19; Daniel 2,44 + 12,1; Joel 3,2; Matth. 24,29), gibt es aber auch solche mit ganz präzisen Zeitangaben. So finden wir z.B. in Josua 11,6 die Aussage Gottes, am Folgetag um dieselbe Zeit dem Volk Israel zu helfen. Auch in 1. Samuel 9,16 sowie 2. Könige 7,1 ist von derselben Zeit am Folgetag die Rede. Eine weitere konkrete Zeitangabe ist z.B. 'um diese Zeit übers Jahr' (2. Könige 4,16).
Aber auch manche Zeitdauern sagt Gott präzise voraus. So ist in Daniel 4,20 von 'sieben Zeiten (Jahren)' des Strafgerichtes Gottes die Rede. In Daniel 7,25 sowie 12,7 ist von 3 ½ Zeiten (Jahren) und in Vers 11 von 1290 Tagen die Rede. Wie bei dem Zeitpunkt, so gibt es aber auch bei Zeitdauern unpräzise Angaben wie z.B. 'bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind' (Lukas 21,24).
Bibelstellen, in denen von 'begrenzter Zeit' (Daniel 11,24 + 35) oder 'bestimmter Zeit und Stunde' (Daniel 7,12; 2. Samuel 24,15) die Rede ist, deuten schon an, dass alles zeitlich genau nach Gottes Plan geschieht! Ganz deutlich macht es Psalm 75,3 worin Gott klarstellt, dass er dann richten wird, wenn ER es für richtig hält.
Weil Gott unsere Zeit in den Händen hat (Psalm 31,16) kann auch nur Gott allein die richtige 'Anlaufstelle' für unsere Nöte sein (Nahum 1,7; Sacharja 9,16)! Wir dürfen wissen, dass Gott zur 'rechten Zeit' handeln wird (4. Mose 23,23).
Wir prüfen uns: Ist mir wirklich bewusst, dass Gott der Herr über die Zeit ist und wirklich alles (ohne Ausnahme) in der Hand hat? Wende ich mich auch entsprechen voller Vertrauen an Gott – oder suche ich (unsinniger Weise) woanders Hilfe?

Wie können Lebens- und Zeitabschnitte aussehen und ergeben sich diese rein zufällig?

>> Antwort: Die Bibel weiß von unterschiedlichsten Situationen und Lebensumständen zu berichten. So lebte z.B. Israel vierhundertunddreißig Jahre in Ägypten (2. Mose 12,40; 4. Mose 20,15) und dann auf der Wanderung lange Zeit in Kadesch (5. Mose 1,46). Danach umzogen sie das Gebirge Seir eine lange Zeit (5. Mose 2,1). Später kam die Landnahme, dann die Zeit der Richter (Apg. 13,20) und später die Zeit der Könige.
Allgemein gibt es Trauerzeiten (1. Mose 37,34; 2. Samuel 14,2; 1. Chr. 7,22; Daniel 10,2), Leidenszeiten (Psalm 9,10 + 18,19; Hesekiel 34,12), 'böse' Zeiten (Amos 5,13), aber auch 'sichere' Zeiten (Jesaja 33,6) und vor allem die 'Gnadenzeit' (Jesaja 49,8).
Darüber hinaus gibt es zu gewissen Zeitpunkten Änderungen im Leben (5. Mose 1,9; Lukas 9,51) wie z.B. bei einer Geburt (Lukas 2,6) oder wenn Abschied genommen werden muss (Lukas 5,35). Selbst der Glaube kann (leider) bei manchen Menschen zeitlich befristet sein (Lukas 8,13).
Neben den Lebensumständen kann auch die Lebenslänge sehr unterschiedlich sein. Langes Leben ist oft auch ein Segenszeichen Gottes. So wurde Jakob 130 Jahre alt – wiewohl er dies selbst als 'wenig' gegenüber seinen Vorfahren ansah (1. Mose 47,9), da sein Vater Isaak 180 Jahre (1. Mose 35,28-29), dessen Vater Abraham 175 Jahre (1. Mose 25,7-8) und dessen Vater Terach 205 Jahre (1. Mose 11,32) alt wurden. Ob ein Leben dabei lang oder kurz ist, kann letztlich auch nur in Relation mit anderen Lebenslängen gesehen werden. Zumeist erscheint das Leben wie ein Rauch der bald wieder vergeht (Jakobus 4,14). Gerade vor der Sintflut, mit dem vermutlich anderen Klima als heute, war die Lebenslänge noch bedeutend höher. So wurde z.B. Methusalah 969 Jahre alt (1. Mose 5.27) und Noah 950 Jahre (1. Mose 9,27).
Dass die Lebensumstände nicht rein zufällig zustande kommen, sondern in Gottes Hand liegen, sehen wir anhand vieler Umstände, die Gott selbst kommen ließ. So ließ Gott alle Kriegsleute auf der Wüstenwanderung Israels erst sterben, bevor es ins verheißene Land ging (5. Mose 2,14). Auch war Gott es, der die Plagen in Ägypten schickte und schließlich das Heer des Pharaos im Meer umkommen ließ (Josua 24,7). Darum heißt es auch, dass Krieg und Kampf Gottes Sache ist (1. Samuel 17,47) und Unglück in der Stadt von Gott kommt (Amos 3,6). Selbst das den Eltern unverständliche Verhalten Simsons kam von Gott, weil Gott einen Anlass zum Kampf gegen die Philister suchte (Richter, 14,4). Aber auch (befristete) Strafgerichte (Apg. 13,11) wie auch Segnungen (Hesekiel 34,12) kommen von Gott.
Vor allem bestimmt auch Gott den Zeitpunkt seines Handelns und Redens (Jeremia 1,2-3; Matth. 2,1; Markus 2,26; Lukas 2,2; Apg. 10,30). Auch wenn es dem humanistischen, ungezügelten Zeitgeist entgegensteht, so kommt nicht nur Segen sondern auch Strafe und Gericht von Gott – wozu Gott sich aber in seiner Souveränität zumeist 'Zeit lässt' und es zu 'seiner Zeit' geschehen lässt.
Wir prüfen uns: Lege ich glaubensvoll mein Leben und Ergehen in Gottes Hand (siehe auch Psalm 31,16)? Erkenne und akzeptiere ich zudem auch, dass mir (sofern ich ein Kind Gottes bin) ALLES zum Besten dienen wird (Römer 8,28)?!?

Wie sollen wir mit der Zeit umgehen?

>> Antwort: Auch wenn wir es vielleicht nicht so deutlich erkennen, so ist doch Zeit genauso wie Hab und Gut, Gesundheit und manches mehr etwas, was uns Gott nur vorübergehend zur Verfügung stellt. Entsprechend sollen wir daher auch mit der Zeit 'Haushalten'. In Matth. 25,14-30 lesen wir dazu ein Gleichnis Jesu, in dem (Gottes) Knechten unterschiedlich viel Kapital anvertraut wurde. Am Ende werden die Knechte, die das Kapital einsetzten und verdoppelten, gelobt und der faule Knecht, der es ungenutzt ließ, hinausgeworfen. Den Aufruf, die begrenzte Zeit auszukaufen (Apg. 20,16; 1. Kor. 7,29; Galater 6,10; Eph. 5,16; Kolosser 4,5; 1. Petrus 4,2) und segensreich zu nutzen (1. Mose 39,5; Sprüche 4,5), finden wir daher auch vielfach in der Bibel. Dies unterstreicht die Bibel noch dadurch, dass sie auf die zeitlich begrenzte Gnadenzeit hinweist (Hosea 10,12b; Apg. 17,30; Römer 3,26; 2. Kor. 6,2; Off. 2,21). Auch Jesus wies darauf hin, Werke zu wirken solange es Tag ist, weil die Nacht kommen wird wo diese Möglichkeit enden wird (Joh. 9,4)!
Neben dem generellen Auskaufen der Zeit ist auch wichtig, jeweils die rechten Zeitpunkte zu erkennen. So sind rechte Worte zur rechten Zeit ein Segen (Sprüche 15,23 + 25,11) - ähnlich wie Regen der zur rechten Zeit kommt (3. Mose 26,4; 5. Mose 11,14 + 28,12; Jeremia 5,24; Hesekiel 34,26). Aber auch Landesoberhäupter sollen zur rechten Zeit tafeln (Prediger 10,17), Oberhäupter in Gottes Reich Mitknechten zur rechten Zeit Speise und was ihnen zusteht geben (Matth. 24,45; Lukas 12,42), Jünger sollen zur rechten Zeit zu müden Menschen reden (Jesaja 50,4) und Gotteskinder zur rechten Zeit Gott den ihm zustehenden Anteil (z.B. den Zehnten) geben (Matth. 21,41). Schlimm wird es vor allem für den, der den rechten Zeitpunkt zur Umkehr (Markus 1,15) nicht erkennt (Matth. 16,3; Lukas 12,56) und nicht nutzt (Apg. 24,25) sondern (für immer) verstreichen lässt (Lukas 19,44)! Generell sollen wir sogar zur 'Unzeit' gute Früchte bringen (Markus 11,13-14) und Gottes Wort verkündigen (2. Tim. 4,2)! Trotzdem gibt es aber auch Zeiten, wo gewisse (rechte) Aktivitäten nicht dran sind (Matth. 9,15; Markus 2,20) oder beendet werden sollen (Apg. 18,20) weil z.B. andere Aufgaben auf einen 'warten'. Wichtig ist daher auch von Gott gezeigt zu bekommen, zu welchem Zeitpunkt etwas zu tun ist (Matth. 26,18; Joh. 7,6+8). Selbst in Bezug auf Jesu Kommen (Galater 4,4) und Kreuzigung (Joh. 12,23) ist vom 'gekommenen Zeitpunkt' die Rede. Gottes Zeitpunkte können aber manchmal lange auf sich warten lassen (1. Könige 18,1), weswegen Menschen manchmal dazu geneigt sind selbst den Zeitpunkt festzusetzen (Psalm 119,126). Aber auch die Frucht unserer Arbeit kann lange auf sich warten lassen – wird aber nicht ausbleiben (Prediger 11,1).
Was wie lange getan werden soll muss somit von Gott bestimmt sein (letztlich auch zeitlich begrenzte Gelübde; 4. Mose 6,2-13). Zeigt uns Gott nichts Neues heißt es treu an dem Platz zu sein, wo uns Gott hingestellt hat (1. Kor. 4,2)!
Wir prüfen uns: Kaufe ich die mir gegebene Zeit entsprechend Gottes Willen treu aus? Sammele ich Schätze für den Himmel – oder nur für die Erdenzeit (Matth. 6,19-20)?

In wiefern sollen wir Rückschau auf vergangene Zeiten halten?

>> Antwort: Es ist ein altbekannter Spruch: 'Die guten, alten Zeiten!'. Gerade selbst erlebte Leidenszeiten verblassen aber mit der Zeit – was sicherlich eine Hilfe Gottes für die Kummerbewältigung ist, welches aber damit gleichfalls auch eine wirklich objektive Rückschau kaum gestattet. Vielmehr sollte unser Blick im Vertrauen auf Gottes Zusagen nach vorne gerichtet sein (Psalm 18,31; Psalm 118,8-9). Wenngleich in der Bibel auch wehmütige und weinende Rückblicke (zumeist als Folge von Sünden!) erwähnt sind (z.B. Psalm 137,1), finden sich letztlich nur lehrreiche Rückblicke in der Bibel, die nicht wehmütig in der Vergangenheit hängen bleiben, sondern den Blick wieder nach vorne richten. Solche Rückblicke auf vergangene Jahre finden wir vor allem in den Psalmen (z.B. Psalm 44,2). Diese sind aber mit einer Sehnsucht nach Gottes Güte und Gnade (Psalm 77,6-9) bzw. Gottes Hilfe in Not, wie in früheren Zeiten zu Handeln (Psalm 143,5; Micha 7,15), verbunden, und entspringen somit letztlich dem Glauben!
Neben den eher 'gefühlvollen' Rückblicken gibt es auch ganz sachliche Rückblicke. So kann eine Rückschau auch ein Blick auf den geschichtlichen Heilsplan Gottes sein (Apg. 14,16; Römer 16,25). Zudem gebietet Gott seinem Volk, den Kindern neben seinen Geboten auch seine Werke und Taten aus der Vergangenheit zu lehren (Psalm 78,2-7).
Aber auch Gott selbst schaut zurück, wenn es darum geht, wie lange ihn schon sein Volk vergessen hat (Jeremia 2,32) und wann er den Bund mit seinem Volk geschlossen hatte (Hesekiel 16,60).
Des Weiteren kann eine Rückschau auch als Warnung dienen (Lukas 17,26) oder gar als Gerichtsankündigung eines besonders schlimmen Gerichtes, im Vergleich zu bisher Erlebtem (2. Mose 9,18).
Leider kann eine Rückschau aber auch durchweg sündig sein, weil man an begangenen Sünden festhalten will (Hesekiel 23,19). Trotzdem kann eine Rückschau auch sehr positiv aussehen und rechtes Verhalten herausstellen. So lobt Josua die Rubeniter und Gaditer und den halben Stamm Manasse (Josua 22,3), weil sie ihren Brüdern lange Zeit zur Seite standen. Eine Rückschau kann sogar den Glauben stärken, indem sie Gottes Barmherzigkeit und Zusagenerfüllungen bei Vorfahren aufzeigt (5. Mose 4,31-33), die aber auch mit Ermahnungen verbunden (5. Mose 32,6-10) und ein Aufruf zur Buße (Jesaja 63,10-11) sowie ein Hinweis auf die wahre Hilfequelle (Daniel 5,11) sein kann.
Wir prüfen uns: Schaue ich in rechter Weise zurück und lasse mich durch Gottes wunderbare Taten, die in der Bibel bezeugt sind sowie die ich selbst schon erleben durfte, für meinen weiteren Weg ermutigen?

Wie wichtig nimmt Gott Terminzusagen?

>> Antwort: Vielfach finden wir konkrete Zeitpunkt- (1. Chr. 1,19; Ester 8,9; Hiob 39,2) und Zeitraumangaben (2. Könige 8,6; Jesaja 23,15) in der Bibel, die sich teilweise bis in die Ewigkeit erstrecken (Esra 9,12; Jesaja 34,10). Wiederum andere Zeitpunkte sind zwar unbestimmt, aber generell vorhersehbar, wie z. B. das irdische Lebensende (1. Mose 27,41; 2. Mose 2,23) und Gottes Gericht (Prediger 8,5-6; Hebr. 9,27).
Eine besondere Stellung nehmen dabei terminliche Abmachungen ein (z.B. Nehemia 2,6), die z.T. auch eingefordert werden. So forderte Jakob von Laban seine ihm zugesagte Braut ein, weil 'die Zeit da ist' (1. Mose 29,21) die sie vereinbart hatten (1. Mose 29,18-20). Aber auch von anderen Abmachungen und Verträgen berichtet die Bibel - wobei es interessanter Weise schon zur Zeit Moses eine Art 'Vertragsrücktrittsklausel' gab (3. Mose 25,29; 4.Mose 30,10-15).
Generell spricht die Bibel öfters über feste Zeitpunkte. So gab es festgelegte Zeiten für den Dienst im Hause Gottes für die einzelnen Leviten (1. Chr. 9,25). Auch Brennholz und Abgaben mussten rechtzeitig gebracht werden (Nehemia 13,31). Genauso gab es auch festgelegte Zeitpunkte, an denen die einzelnen Jungfrauen zum König Ahasveros kommen sollten (Ester 2,12), damit er sich eine daraus zur Königin erwählen konnte. Aber auch später durfte selbst die Frau des Königs nicht einfach ungerufen vor den König treten (Ester 2,15) – ähnlich, wie auch selbst Aaron als Hohepriester nicht jederzeit ins Heiligtum gehen durfte (3. Mose 16,2).
Nicht jeder Termin wurde aber pünktlich eingehalten. So wartete Saul im Angesicht des Feindes auf Samuel. Als der vereinbarte Zeitpunkt kam und Samuel nicht sofort eintraf, brachte Saul - was ihm nicht gestattet war - selbst das Brandopfer dar (1. Samuel 13,8-11). Als Saul gerade damit fertig war traf Samuel ein und gab ihm bekannt, dass ihm aufgrund dieses Ungehorsams das Königtum entzogen wird (Vers 13). Selbst in dieser Notsituation hätte Saul also warten sollen! Die Bibel spricht hier nicht tadelnd von der kleinen Verspätung des Samuel, sondern vielmehr von der Ungeduld Sauls!
Eine weitere nicht eingehaltene Terminvereinbarung finden wir bei Amasa, der hin ging um Juda zusammenzurufen und länger als drei Tage dafür brauchte (2. Samuel 20,4-5).
Aber auch in Bezug auf die von Gott verordnete Passahfeier musste es eine Terminverschiebung geben, weil sich nicht genug Priester geheiligt hatten und das Volk sich noch nicht in Jerusalem versammelt hatte (2.Chronik 30,2-3).
Letztlich kann man aus den Beispielen ersehen, dass Umstände die uns hindern (und mehr oder weniger nicht in unserer Hand liegen) eine Terminzusage einzuhalten, vor Gott weitaus weniger schwer wiegen als ungeduldig etwas Verbotenes zu tun!
Neben den Verspätungen finden sich aber auch überpünktliche Vereinbarungseinhaltungen. So brachte David die Vorhäute von zweihundert Philistern vor der vereinbarten Zeit zu Saul, um dessen Schwiegersohn zu werden (1. Samuel 18,27).
Wir prüfen uns: Geht es mir nur um die eigene Ehre, Termine pünktlich einzuhalten oder um Gottes Willen – selbst wenn ich plötzlich ganz andere Wege geführt werde?


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