Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Bedeutung der Selbstprüfung und Prüfkriterien

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1. Bedeutung der Selbstprüfung und Prüfkriterien


Fragen & Gesprächsimpulse


Warum ist Selbstprüfung generell wichtig?

>> Antwort: Durch Prüfung werden Missstände überhaupt erst mal sichtbar, damit man sie auch dann abstellen kann. So wie bei einem PKW eine regelmäßige Verkehrssicherheitsprüfung wichtig ist, um rechtzeitig Mängel zu erkennen und beseitigen zu können, bevor Menschen zu Schaden kommen, so ist es auch geistlich: Laue Christen, Irrlehrer, blinde Blindenleiter, Christen auf Abwegen etc. schaden sich und anderen Menschen! Zum einen werden sie selbst nicht das Ziel erreichen und gehen verloren (z.B. Matth. 7,21-23), zum anderen verlästern sie ggf. Gottes heiligen Namen (Römer 2,24) und führen zudem andere Menschen in die Irre (z.B. 2. Petrus 2,1-2). Daher fordert uns Gottes Wort auch vielfach zur Selbstprüfung auf (z.B. Kla 3, 37-41). Selbstprüfung ist letztlich der Beginn von einer Befreiung, weil wir „(Sünden-)Ballast“ erkennen und dadurch auch die Chance haben diese bei Jesus loszuwerden.

Was sagt die Bibel bezüglich Selbstprüfung?

>> Antwort: Die Bibel hält uns vielfach dazu an, alles zu prüfen (z.B. 1. Thess. 5,21; Röm 12,2), zumal es viele Irrlehren gibt. Daher ist es nur folgerichtig, dass wir uns auch selbst immer wieder prüfen müssen. In 2. Kor. 13,5 heißt es beispielsweise: „Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst!“.
Neben dem direkten Aufruf zur Selbstprüfung ist die Bibel aber auch von indirekten Aufrufen zur Selbstprüfung durchzogen, z.B. uns „selbst zu ermahnen“ (Hebr. 3,13) oder uns nicht selbst zu betrügen (Jak. 1,22) usw., was immer eine Selbsterkenntnis und somit auch Selbstprüfung voraussetzt. So sprach auch Jesus von Selbsterkenntnis in Lukas 23,28.
Neben der Selbstprüfung sind aber auch Glaubensgeschwister aufgerufen, sich untereinander zu ermahnen zu „zurecht zu helfen“. So spricht z.B. Galater 6,1 davon, Geschwister die sich „verfehlt“ haben, mit sanftmütigem Geist zurecht zu weisen. Dies setzt wiederum eine Prüfung in doppelter Weise voraus: Ist die Kritik biblisch (siehe Apg. 17,11) und wenn ja, habe ich mich da verfehlt (Selbstprüfung)?

Welche Bedeutung hat die Bibel als Prüfkriterium?

>> Antwort: Psalm 119,105 spricht davon, dass Gottes Wort einem den Weg erhellt und Gefahren etc. erkennbar macht. In Josua 23,6 wird strikter Gehorsam gegenüber Gottes Geboten gefordert. Letztlich ist die Bibel DER Maßstab, an dem alles zu messen ist! Selbst wenn Engel kämen und etwas anderes predigen würden, dürfte man diesen nicht gehorchen! Daher stellt Paulus Engel wie auch Menschen, die „ein anderes Evangelium verbreiten“, unter Gottes Fluch (Galater 1,8). Die Gemeinde in Beröa machte es bei neuen Lehren richtig: Sie „forschte täglich in der Schrift, ob es sich so verhielte“ (Apg. 17,10-11). Deshalb sind auch Bibelkreise und Gottesdienste, aber auch die persönliche Bibellese extrem wichtig. Dadurch lernt man dazu und kann anhand der gewonnenen Erkenntnisse alle möglichen Lehren sowie sich selbst prüfen und mögliche falsche eigene Ansichten sowie, ob man überhaupt im biblischen Glauben steht, erkennen.

Welche Bedeutung haben Vollmacht / Wunder / große Taten etc. als Prüfkriterium?

>> Antwort: Sektiererische / unbiblische Lehren, die letztlich von Jesus wegführen, haben gerade oft den größten Zulauf und sind – äußerlich betrachtet – besonders „Erfolgreich“ (zumal es dort zumeist nicht um Buße, sondern ein „Wohlfühl-Evangelium“ usw. geht, was gerade in der letzten Zeit verstärkt auftreten wird; 1.Timotheus 4,1)! Am Gerichtstag werden daher auch viele „Fromme“ kommen und sagen: „Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?“ (Matth. 7,22), aber Jesus wird dann sagen: „weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (V. 23). Gleichwohl verheißt Jesus Ströme lebendigen Wassers (Joh. 7,38; Verheißung bzw. Folge biblischen Glaubens) sowie allgemein Gebetserhörungen (Markus 11,24). Die Geschichte zeigt aber auch, dass manche Segensströme erst nach dem Tod mancher „großer Beter“ aufbrachen, die zu Lebzeiten nichts äußerlich Besonderes aufzuweisen hatten! Wunder etc. können somit nicht wirklich als Prüfmittel zur Erkennung wahrer Gotteskindschaft und zur Erkennung der rechten Lehre dienen!

Welche Bedeutung haben Früchte als Prüfkriterium?

>> Antwort: Jesus selbst sagte ganz klar: „An ihren FRÜCHTEN sollt ihr sie ERKENNEN.“ (Matth. 7,20). Dem fügte Jesus nichts Weiteres hinzu. Früchte sind somit DIE Erkennungszeichen eines wahren Christen im biblischen Sinn - nicht fromme Worte! Die Frage die wir uns daher stellen müssen: Bringe ich Frucht? Um dies beantworten zu können ist es erforderlich zu wissen, wie diese Früchte aussehen. Es ist daher mehr als ratsam, sich die Beschreibungen der geistlichen Früchte in der Bibel genau anzusehen und dann mit den eigenen Früchten zu vergleichen. Sollte man Missstände bei sich feststellen, ist es angesagt darüber Buße zu tun (Matth. 4,17) und Jesus Christus um Hilfe zu bitten (Markus 9,24b) und seinen Sinn entsprechend geistlich auszurichten (Römer 12,2).

Welche Bedeutung hat das „sich prüfen“ gerade in Bezug auf die Endzeit?

>> Antwort: Jesus kommt wieder und wehe uns, wenn wir nicht bereit sind! Jesus erzählte hierzu u. A. das warnende Gleichnis von den törichten Jungfrauen (Matth. 25,1-13): Laue Christen, deren Licht am verlöschen ist, weil es ihnen an Öl (Heiligen Geist und in der Folge geistliche Früchte) mangelt, werden bei der Entrückung NICHT dabei sein!!!
Natürlich kann uns auch so jederzeit unverhofft und plötzlich der Tod ereilen, aber Jesu Kommen wird in jedem Fall plötzlich erfolgen und gerade deswegen fordert Jesus uns vielfach(!) auf zu „wachen“ (Matth. 13,33).

Wie können wir uns selbst bezüglich Früchten beurteilen?

>> Antwort: Es ist generell einfacher, externe Objekte aus Abstand und ohne persönlichen Bezug zu beurteilen und zu vergleichen, als Dinge, die einem persönlich wichtig sind. Umso schwerer ist es, sich selbst mit seinem ganzen Wesen zu beurteilen. Auch deswegen sollen Glaubensgeschwister mit Ermahnungen eine Hilfe sein (1. Thess. 5,1)!
Vor allem sollten wir uns aber „Missstände“ von Gott, der uns erforscht (Psalm 139,1), aufzeigen lassen.
Nach 2. Kor. 13,5 sollen wir uns aber auch selbst „auf die Probe stellen“, „untersuchen“, „erkennen“. So wie Gott uns bewusst in Prüfungen schickt (wie auch einst Jesus; Matth. 4,1), so sollen wir uns, wenn wir uns in schwierigen Situationen bzw. Anfechtungen befinden, uns selbst und unsere Reaktionen genau beobachten und beurteilen (im besagten Vers ist auch vom engen Kontakt mit Jesus Christus die Rede, der uns die Kraft zum Überwinden gibt). Vergleichbar ist dies mit normalem Obst, das man nicht nur ansehen, sonder auch kosten muss (quasi der „Härtetest“), um ein Urteil abgeben zu können.
In Problemsituationen und Anfechtungen sollen wir uns somit genau beobachten: Wie sind meine Reaktionen? Werde ich noch ungeduldig? Bleibe ich freundlich und ruhig? Bleibe ich treu und auf dem keuschen Weg? Schaue ich auf Jesus und lasse mir Frieden, Geduld, (Überwinder-)Kraft etc. zufließen? usw.
Zweierlei sollte geprüft werden:
1) Taten: Zunächst sollen wir unsere „Handlungen und Werke“ prüfen (Gal. 6,4).
2) Auswirkungen: Als Jesus gefragt wurde, wer er sei, verwies Jesus auf das was man als „Auswirkungen“ seines Lebens und Handelns allgemein „hört und sieht“: Menschen werden geheilt und/oder erfahren das Evangelium (Matth. 11,2-6). Es geht also darum, ob andere Menschen Gutes durch uns erleben und verändert werden und Gott durch uns wirken kann.


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