Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Gott sieht das Herz an

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Gott sieht das Herz an



Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn nicht sieht der HERR auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.

1. Samuel 16, 7


„Der erste Eindruck ist der Beste“, sagt ein geflügeltes Wort. Bei Bewerbungsgesprächen sind angeblich die ersten 10 Sekunden entscheidend, und „die Liebe auf den ersten Blick“ ist sprichwörtlich.

Aus Erfahrung wissen wir, dass an all diesen Dingen etwas dran ist. Jeder wird bestätigen können, dass jeder Mensch, mit dem man in Kontakt kommt, sofort einen bestimmten Eindruck hinterlässt.

So ist uns der eine mehr und der andere weniger sympathisch. Der eine scheint intelligent und der andere weniger intelligent zu sein usw., und manchmal tippen wir, aufgrund des äußeren Eindrucks, auch auf den Beruf und die Lebensumstände des Betreffenden.

Und oft liegen wir mit unseren Vorurteilen nicht einmal falsch, weil auch ein „Vorurteil“, trotz des diesem anhängenden negativen Beigeschmacks, ein Urteil ist, das man nicht einfach ignorieren sollte. Allerdings sollte man prüfen, ob es sich tatsächlich so, wie vermutet, verhält.

Samuel wird das ganz ähnlich erlebt haben, als er im Auftrag Gottes, aus den Söhnen Isais, den von Gott erwählten Nachfolger für den von Gott verworfenen König Saul salben sollte.

Samuel sah zuerst den Eliab, der, wie man vermuten kann, eine stattliche Erscheinung war. Aber der war von Gott ebenso wenig erwählt, wie all die anderen Söhne die Samuel von Isai vorgestellt wurden. Gott hatte den David erwählt, mit dem niemand ernsthaft gerechnet hätte, weshalb dieser extra vom Feld geholt werden musste.

Gott urteilt und bewertet also ganz und überraschend anders als wir Menschen. Das ist eine der Lehren, die aus diesem Bibelabschnitt zu ziehen ist, und für uns gilt, unsererseits die Konsequenzen daraus zu ziehen.

Die können so aussehen, dass wir nicht vorschnell urteilen, sondern uns näher mit einem Menschen befassen, bevor wir uns ein Bild von ihm machen. Und das gilt sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn. Denn auch Menschen mit unlauteren Absichten können einen sehr guten Eindruck machen.

Der christliche Glaube kann uns hier zu Nüchternheit und Klarheit verhelfen, um Menschen unvoreingenommen und mit Liebe zu begegnen und bei denen, die uns vielleicht nicht so liegen, daran zu denken, dass diese möglicherweise Fähigkeiten, Begabungen und vielleicht sogar Berufungen haben, die wir aufgrund unserer Voreingenommenheit nicht sehen.

Und wenn einer wirklich ein „schräger Vogel“ ist, darauf zu sehen, was Gott aus ihm noch machen kann. Denn mancher „schräge“ oder „komische Vogel“ hat sich schon zu seinem Vorteil gemausert und mancher wurde sogar zu einem entschiedenen Bekenner des Glaubens an Jesus Christus.

Und das gelingt um so eher, je mehr wir bereits sind, einen Menschen in seinem Sosein anzunehmen und zu bejahen. Denn er wurde von Gott geschaffen und wird von IHM geliebt und auch für ihn ist Jesus Christus gestorben und auferstanden.

Wenn wir so mit unseren Mitmenschen umgehen, werden wir ein Zeugnis für das Evangelium sein und zu einem Brief Jesu Christi, aus dem die Menschen lesen können, wie die Schrift sagt.

Was hier in Bezug auf Menschen gesagt ist, gilt sinngemäß auch für alles andere, mit dem wir täglich zu tun haben.




Wohl denen, die da wandeln
vor Gott in Heiligkeit,
nach seinem Worte handeln
und leben allezeit,
die recht von Herzen suchen Gott
und seine Zeugniss´ halten,
sind stets bei ihm in Gnad.

Von Herzengrund ich spreche:
Dir sei Dank allezeit,
weil du mich lehrst die Rechte
deiner Gerechtigkeit.
Die Gnad auch ferner mir gewähr,
zu halten dein Gebote;
verlass mich nimmermehr.

Mein Herz hängt treu und feste
an dem, was dein Wort lehrt.
Herr, tu bei mir das Beste,
sonst ich zuschanden werd.
Wenn du mich leitest, treuer Gott,
so kann ich richtig gehen
den Weg deiner Gebot.

Lehr mich den Weg zum Leben,
führ mich nach deinem Wort,
so will ich Zeugnis geben
von dir, mein Heil und Hort.
Durch deinen Geist, Herr, stärke mich,
dass ich dein Wort festhalte,
von Herzen fürchte dich.

Dein Wort, Herr, nicht vergehet;
es bleibet ewiglich,
so weit der Himmel gehet,
der stets beweget sich.
Dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit
gleichwie der Grund der Erden,
durch deine Hand bereit´.


(Lied ' Wohl denen, die da wandeln ', Cornelius Becker 1628 )




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