Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 20.04.2024
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Ohne Gott keine Weisheit

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Ohne Gott keine Weisheit



Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?

Jeremia 8, 9



Weisheit, was ist das eigentlich?

Weisheit ist mehr als nur Klugheit, Wissen und Erfahrung. Wenn man in Nachschlagwerken nach dem Begriff „Weisheit“ sucht, wird man ganz unterschiedliche Antworten finden.

Zusammengefasst könnte man Weisheit als die Fähigkeit beschreiben,vorausschauend tiefere Zusammenhänge zu erkennen, die den Weisen dazu veranlassen, bestimmte Dinge zu tun – oder zu unterlassen – die von nur klugen Menschen als überflüssig bzw. notwendig angesehen werden.

Das Wort Gottes unterscheidet, was den tieferen Durchblick anbelangt, zwischen zwei Arten von Weisheit: Einmal die rein menschliche Weisheit der gereiften Menschen und Philosophen und dann die göttliche Weisheit, die noch tiefer und weiter blickt, als das menschlicher Weisheit möglich ist. Diese göttliche Weisheit wird dann auch als wirkliche Klugheit bezeichnet.

Die Weisheit nimmt in der Bibel breiten Raum ein. Da lesen wir, dass die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang ist (Psalm 111,10) oder dass Gott den Erdkreis durch Weisheit bereitet hat (Jeremia 10,12). Dass Gott durch Weisheit schafft überrascht, da wir geneigt sind, beim Schaffen Gottes eher Allwissenheit und grenzenlose Möglichkeiten vorauszusetzen.

Im Buch der Sprüche wird die Weisheit als Person und Gottes Liebling dargestellt. Gott kann Weisheit schenken, und die Weisheit, die Gott dem Königs Salomo geschenkt hat, ist sprichwörtlich geworden.

Das Gegenstück von Weisheit ist nach biblischer Darstellung die Torheit, oder auch Narrheit – die Gottlosen werden deshalb als Toren oder auch als Narren bezeichnet – wobei davor gewarnt wird sich weise zu dünken (Sprüche 3,7), und hier kommen wir zum eigentlichen Thema und zu den aktuellen Bezügen im Hinblick auf das Tagesgeschehen.

Manche Menschen sind von sich so eingenommen, dass sie meinen den vollen Durchblick zu haben. Sie dünken sich als so schlau und gebildet, dass sie meinen darüber urteilen zu können, ob es einen Gott gibt oder nicht, wobei sie dann zu dem Schluss kommen, dass es Gott nicht geben kann.

Die Glaubenden sind, nach ihrem Urteil, einem „Gotteswahn“ verfallen, der zudem gemeingefährlich werden kann. Diesen, als „geistig Unterbelichtete“ wahrgenommenen Gläubigen, stehen die „fortschrittlichen Kräfte“ gegenüber, „die alles tun müssen, damit ein, von den Glaubenden angestrebter Rückfall ins Mittelalter, verhindert wird.“

Die Antwort Gottes über solcherart „fortschrittlichen Kräfte“ lautet so: „Aber der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer“ (Psalm 2, 4)oder, „die Toren sprechen in ihren Herzen, es ist kein Gott“ (Psalm 14,1). Unglaube hat demnach weniger mit Fortschritt dafür aber umso mehr mit bodenloser Dummheit zu tun.

Es ist im Übrigen nichts dagegen zu sagen, dass die Wissenschaft nur das gelten lassen kann, was sich beweisen lässt. Das dient der eigenen Sicherheit. Das gleiche Prinzip haben wir auch im Rechtsleben, wo man Ansprüche nur geltend machen kann, wenn sich diese eindeutig nachweisen lassen. Auch ein Angeklagter kann nur verurteilt werden kann, wenn seine Schuld zweifelsfrei feststeht. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass die Dinge tatsächlich auch ganz anders sein können.

Gott gehört zu den Dingen, die sich nicht in diesem Sinne beweisen lassen. Auf Gott kann nur indirekt, aufgrund gründlichen Nachdenkens, persönlicher Erfahrung oder den Wundern der Schöpfung geschlossen werden.

Wer nur das grob sinnlich Mess- und Wahrnehmbare als die letzte Realität ansieht und alles, was sich nicht direkt beobachten und beweisen lässt, als tatsächlich nicht vorhanden betrachtet, muss hier Schiffbruch erleiden. Ob eine solche Haltung der Ausdruck besonderer Intelligenz ist, muss angesichts vieler Dinge, die unsichtbar aber doch vorhanden sind, tatsächlich bezweifelt werden.

So wird auch ein Ungläubiger glauben, dass er über Verstand verfügt, obwohl er diesen noch nie gesehen hat.

Die großen Forscher und Entdecker wären gläubige oder doch zumindest demütige Menschen, die über das nur Vordergründige hinaussahen.

So schrieb der große Astronom Johannes Kepler:

Ich habe die Herrlichkeit deiner Werke den Menschen kundgetan, soweit mein endlicher Geist deine Unendlichkeit zu fassen vermochte. Wo ich etwas gesagt habe, was deiner unwürdig ist, oder wo ich der eigenen Ehre nachgetrachtet habe, da vergib mir in Gnaden.

Und der Apostel Paulus schreibt:

Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken.
Römer 1, 20

Wir tun deshalb gut daran, bei den vielen Nachrichten und angeblich „neuen Erkenntnissen“, die täglich über uns hereinfluten, immer wieder an Hand der Schrift zu prüfen, ob es Weise oder nur Narren sind, die uns lehren wollen.

Wir wollen Gott deshalb bitten uns stets die Fülle seines Geistes zu geben, damit wir zwischen beiden unterscheiden lernen.




Ich weiß, woran ich glaube,
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube
wie Sand und Staub verweht;
ich weiß, was ewig bleibet,
wo alles wankt und fällt,
wo Wahn die Weisen treibet
und Trug die Klugen prellt.

Ich weiß, was ewig dauert,
ich weiß, was nimmer lässt;
auf ewgen Grund gemauert
steht diese Schutzwehr fest.
Es sind des Heilands Worte,
die Worte fest und klar;
an diesem Felsenhorte
halt ich unwandelbar.

Auch kenn ich wohl den Meister,
der mir die Feste baut;
er heißt der Fürst der Geister,
auf den der Himmel schaut,
vor dem die Seraphinen
anbetend niederknien,
um den die Engel dienen:
ich weiß und kenne ihn.

Das ist das Licht der Höhe,
das ist der Jesus Christ,
der Fels, auf dem ich stehe,
der diamanten ist,
der nimmermehr kann wanken,
der Heiland und der Hort,
die Leuchte der Gedanken,
die leuchtet hier und dort.

So weiß ich, was ich glaube,
ich weiß, was fest besteht
und in dem Erdenstaube
nicht mit als Staub verweht;
ich weiß, was in dem Grauen
des Todes ewig bleibt
und selbst auf Erdenauen
schon Himmelsblumen treibt.



(Lied ' Ich weiß, woran ich glaube ', Ernst Moritz Arndt 1769 - 18 60 )




  Copyright und Autor: Jörgen Bauer
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